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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0323

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kann nur das sittliche Verständnis gemeint sein] und jeder
[sittlichen] Erfahrung, ...damit ihr rein und tadellos seid
für den Tag Christi, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit".
Röm 15,14: nach den Paränesen 15,1 ff steht "gefüllt mit aller τ
Erkenntnis" parallel zu "erfüllt von Güte" und "einander
ermahnen". 2,18: "y ινώσκε ις den Willen [Gottes], und du
prüfst, weil du aus dem Gesetz belehrt bist, worauf es
ankommt". 2,20: "im [jüdischen] Gesetz die Verkörperung von
γνώσις und Wahrheit haben" als "Erzieher der Unverständigen,
Lehrer der Unmündigen". 3,17: "den Weg des Friedens erkennen".
3,20: "durchs Gesetz Erkenntnis der Sünde"; dgl. 7,7; 7,1
("das Gesetz kennen"); 1,32 (wissen, dass Mord, Neid usw. nach
Gottes Rechtsordnung den Tod verdienen); 2Kor 6,6 (Erkenntis
parallel zu Lauterkeit, Langmut, Freundlichkeit, Liebe); 1 Kor
14,37f (Paulus’ Paränese zu den turbulenten korinthischen
Gottesdiensten als "Gebot des Herrn erkennen").
Auch IKor 13,2 ist für die ethische Deutung offen: "Wenn ich
alle γνωσις hätte (wie die, dass Götzenopferfleisch
unbedenklich geniessbar ist: 8,1-11), ... aber nicht Liebe, so
wäre ich nichts". Kap. 8 kann zu 13,2 in der Tat als Kommentar
gelesen werden. 8,11-13: Der schwache Mitchrist geht an der
ethischen Erkenntnis, dass der Verzehr von Götzenopferfleisch
unschädlich ist, zugrunde, wenn nicht liebend auf ihn
Rücksicht genommen wird, sondern die an sich richtige ethische
Einsicht über Fleischgenuss zum lieblosen Prinzip erhoben
wird. Hier hätten wir dieselbe Struktur wie beim
Parteienstreit: Die sich vor allem in ethischen Fragen
unterscheidenden Parteien verabsolutieren jeweils ihre
ethischen Entscheidungen, sie erheben diese zu Prinzipien -
und liegen genau damit falsch, denn solche Verabsolutierung
fuhrt zu lieblosem Streit und Uneinigkeit.
Auch - obwohl nicht nur - ethisch sind Phlm 6 (έπιγνώσε ι
παντός αγαθοί τού εν ήμΐν εις Χριστόν); IKor 1,5 (cf.1.8
"untadelig"); 14,6; 2Kor 8,7 (parallel zu "Eifer", "Liebe" und
 
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