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Müsegades, Benjamin; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Fürstliche Erziehung und Ausbildung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 47: Ostfildern, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.34762#0125

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Kapitel IV

Dzgnzsszmz Mzzxzzzzzlzzzziz AMsdnzzcz Czzeszzzi's EzJMCdfo.^ Der Rang Wilhelms sollte
durch die Erwähnung seiner Erziehung am kurfürstlichen und am
kaiserlichen Hof betont werden. Allerdings sind zumindest Teile dieser
Memoria fiktiv. So war nur Ludwig V. Kurfürst von der Pfalz, sein Bruder
Ruprecht starb bereits 1503. Ein Aufenthalt Wilhelms bei Maximilian I. ist in
keiner anderen Quellen erwähnt; es könnte sich, 40 Jahre nach dem Tod des
Kaisers, um eine Erinnerungskonstruktion gehandelt haben.

IV.4 Finanzielle Ausstattung

Für die eigene Ausstattung und die seines Hofstaats benötigte ein Fürst an
einem auswärtigen Hof ausreichende finanzielle Mittel. Ausgaben für Essen,
Kleidung und andere Dinge dienten neben der Grundversorgung auch stets
der Repräsentation des eigenen Rangs. Entsprechend war die Frage der
Finanzen ein ständig wiederkehrendes Thema in der Korrespondenz
zwischen jungen Fürsten und ihrem heimatlichen Hof.
In der Regel sollten die Kosten für einen Aufenthalt in der Fremde
zumindest teilweise vom aufnehmenden Hof getragen werden. Die verein-
barte Summe konnte hierbei erheblich variieren. Markgraf Johann von
Brandenburg-Ansbach erhielt ab 1512 am habsburgischen Hof jährlich 1.000
Gulden sowie noch einmal eine ähnlich hohe Summe aus der hohenzol-
lerischen Kammer^ Für Christoph von Württemberg wurde nach der
Vertreibung Herzog Ulrichs aus seinem Fürstentum eine jährliche Zahlung
von 4.000 Gulden festgelegt.^ Pfalzgraf Ludwig V. sollte laut einer
Vereinbarung von 1501 am französischen Königshof mit 8.000 Franken
bedacht werden, der 1519 dort weilende Ernst von Braunschweig-Lüneburg
mit 2.000 Krönend? Auch wenn es schwer fällt, die zu verschiedenen Zeiten

654 Zitiert nach MEYS, Memoria und Bekenntnis, S. 697.
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uersproedenn, darzn ied i?ne des jars ZansenZ reinisede gniden aned gid; GStAPK Berlin, BPH, Rep. 411,
V', Nr. 1, fol. 5r, Konzept eines Schreibens Markgraf Friedrichs von Brandenburg-Ansbach an
Kaiser Maximilian I., [nach 1512]. Eine Zahlung des habsburgischen Dienstgelds für Johann ist
etwa für das Jahr 1512 belegt; ADN Lille, Series B 2224, fol. 171r.
656 Vgl. die Bestimmung des Vertrags vom 6. Februar 1520 in den Abschriften HStA Stuttgart,
G 47 Bü 1; BHStA München, Kurbayern ÄA 1870, fol. 160v.
657 Siehe für die Besoldung Ludwigs die Bestimmungen des Vertrags vom 31. Januar 1501: BHStA
München, GeHA, Korrespondenzakten 963 14, fol. 111 v. Zur finanziellen Ausstattung Herzog
Emsts vgl. Heinrich von Braunschweig-Lüneburg an Joachim Moltzan, 12. Mai 1519, in: RTA. JR.
Bd. 1, Nr. 289, S. 689.
 
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