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Haus Dr. G. in Nürnberg. Südseite gegen den Garten
NEUE ARBEITEN
VON PROFESSOR LUDWIG RUFF-NÜRNBERG
Der Name des Architekten Professor Ludwig Ruff ist den
Freunden der Modernen Bauformen rühmlichst bekannt.
Wenn daher in den nachfolgenden Abbildungen neue Bei-
spiele des Schaffens dieses Baukünstlers gezeigt werden, so
kann es sich nur darum handeln, erneut auf die sichere,
selbstverständliche Art des Gestaltens hinzuweisen, die den
Arbeiten von Professor Ruff ihren bleibenden Wert sichert.
Das beweist eklatant der Bau des Hauses Dr. G. in
Nürnberg. Dieses große Wohnhaus wurde 1928 im Nürn-
berger Vorort Erlenstegen errichtet. Mit Rücksicht auf die
Notwendigkeit eines ausgebauten Dachgeschosses wurde ein
abgewalmtes Satteldach gewählt — andernfalls hätte bei der
Anlage eines Flachdaches noch ein weiteres Obergeschoß
aufgesetzt werden müssen. Das Haus ist ohne besondere
architektonische Zutaten und ohne jegliches schmückende Bei-
werk gebaut worden. Allein in der Proportion des Baues
an sich, in der ausgeglichenen Lagerung der Baumasse und
Aufteilung der Wandfläche beruht der architektonische Wert;
von ihnen geht zugleich auch der Eindruck der frohen
Schlichtheit und selbstverständlichen Anspruchslosigkeit aus.
Der Grundriß des Hauses ist klar und übersichtlich organi-
siert, bei aller Geräumigkeit der einzelnen Zimmer waltet
doch eine bewußte Ökonomie in der Gruppierung der Räume,
die tote Ecken und Winkel absolut vermeidet. Sachlich
schlicht, aber durchaus den Charakter des Wohnlichen be-
tonend, ist das Innere ausgestaltet worden. Und schließlich
sei nur noch kurz auf die Einordnung des Baues in die
Landschaft hingewiesen. Gerade in der Einfügung in das
leicht bewegte Gelände mit seinem hohen Baumbestand im
Hintergrund offenbart sich noch einmal die sichere Hand
des Baukünstlers.
Den gleichen Geist lassen auch die Entwürfe für Haus H.
in Nürnberg-Mögeldorf und Haus St. in Nürnberg-Erlen-
stegen erkennen. Bedingung war hier neben dem rein äuße-
ren Anpassen an die Umgebung die Einhaltung einer mög-
lichst geringen Wohnfläche. Ähnlich liegen die Verhältnisse
der Häusergruppe für die Werderau, bei der es sich um die
Fortführung der bereits 1910 begonnenen Wohnhäuser der
Gartenstadt handelt. Auch hier verdient die überaus klare,
ökonomische Grundrißaufteilung besondere Beachtung.
Die letzten Abbildungen zeigen den Wettbewerbsentwurf
für ein großes Hallenschwimmbad in München-N. Die klare
Gliederung der Baumasse, ihre wirkungsvolle architektonische
Steigerung, sowie die Übersichtlichkeit der Gesamtaufteilung
brachten dieses Projekt mit in die engste Wahl — wiederum
ein erneuter Beweis für das Können des Architekten Pro-
fessor Ludwig Ruff.
Dr. W. - K.
Haus Dr. G. in Nürnberg. Südseite gegen den Garten
NEUE ARBEITEN
VON PROFESSOR LUDWIG RUFF-NÜRNBERG
Der Name des Architekten Professor Ludwig Ruff ist den
Freunden der Modernen Bauformen rühmlichst bekannt.
Wenn daher in den nachfolgenden Abbildungen neue Bei-
spiele des Schaffens dieses Baukünstlers gezeigt werden, so
kann es sich nur darum handeln, erneut auf die sichere,
selbstverständliche Art des Gestaltens hinzuweisen, die den
Arbeiten von Professor Ruff ihren bleibenden Wert sichert.
Das beweist eklatant der Bau des Hauses Dr. G. in
Nürnberg. Dieses große Wohnhaus wurde 1928 im Nürn-
berger Vorort Erlenstegen errichtet. Mit Rücksicht auf die
Notwendigkeit eines ausgebauten Dachgeschosses wurde ein
abgewalmtes Satteldach gewählt — andernfalls hätte bei der
Anlage eines Flachdaches noch ein weiteres Obergeschoß
aufgesetzt werden müssen. Das Haus ist ohne besondere
architektonische Zutaten und ohne jegliches schmückende Bei-
werk gebaut worden. Allein in der Proportion des Baues
an sich, in der ausgeglichenen Lagerung der Baumasse und
Aufteilung der Wandfläche beruht der architektonische Wert;
von ihnen geht zugleich auch der Eindruck der frohen
Schlichtheit und selbstverständlichen Anspruchslosigkeit aus.
Der Grundriß des Hauses ist klar und übersichtlich organi-
siert, bei aller Geräumigkeit der einzelnen Zimmer waltet
doch eine bewußte Ökonomie in der Gruppierung der Räume,
die tote Ecken und Winkel absolut vermeidet. Sachlich
schlicht, aber durchaus den Charakter des Wohnlichen be-
tonend, ist das Innere ausgestaltet worden. Und schließlich
sei nur noch kurz auf die Einordnung des Baues in die
Landschaft hingewiesen. Gerade in der Einfügung in das
leicht bewegte Gelände mit seinem hohen Baumbestand im
Hintergrund offenbart sich noch einmal die sichere Hand
des Baukünstlers.
Den gleichen Geist lassen auch die Entwürfe für Haus H.
in Nürnberg-Mögeldorf und Haus St. in Nürnberg-Erlen-
stegen erkennen. Bedingung war hier neben dem rein äuße-
ren Anpassen an die Umgebung die Einhaltung einer mög-
lichst geringen Wohnfläche. Ähnlich liegen die Verhältnisse
der Häusergruppe für die Werderau, bei der es sich um die
Fortführung der bereits 1910 begonnenen Wohnhäuser der
Gartenstadt handelt. Auch hier verdient die überaus klare,
ökonomische Grundrißaufteilung besondere Beachtung.
Die letzten Abbildungen zeigen den Wettbewerbsentwurf
für ein großes Hallenschwimmbad in München-N. Die klare
Gliederung der Baumasse, ihre wirkungsvolle architektonische
Steigerung, sowie die Übersichtlichkeit der Gesamtaufteilung
brachten dieses Projekt mit in die engste Wahl — wiederum
ein erneuter Beweis für das Können des Architekten Pro-
fessor Ludwig Ruff.
Dr. W. - K.