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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 29.1930

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Nr. 3
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Klotz, Clemens; Fieth, Jos.; Haubrich, Josef: Das Pelzhaus A. Weiss in Köln A.R.
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https://doi.org/10.11588/diglit.75582#0138

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106


Clemens Klotz und Jos. Fieth, Köln. Pelzhaus A. Weiß in Köln.
Plastik von W. Meller, Köln

Geschossen eine außergewöhnlich günstige
Belichtung und Entlüftung besitzen. Wie über
dem rückwärtigen Teil des Ladenraumes sind
auch hier die Flachdächer teilweise in Glas
ausgeführt, um durch Oberlichte die Räume
zu erhellen. Das zur Ausstattung verwandte
Material versäumt nicht, einen ungemeinen
Reiz auszuüben. Sauber und frisch empfängt
das gelblich mit Steinplatten getäfelte Trep-
penhaus. Wand- und Deckenanstrich der
Räume ist durchweg in freundlichen und
lichten Farben gehalten.
Um eine vorteilhafte Anordnungder Räume
treffen zu können, mußte das Treppenhaus
nach rückwärts gelegt werden. Der Über-
gang von der Straße zur Treppe erfolgt,
um von der wertvollen Fläche im Erd-
geschoß nichts zu verlieren, durch einen
zwischengeschoßlichen Flur, der seitlich den
Ladenraum überbrückt. Der vordere Raum
des 1. Obergeschosses, der sich mit 8 m
Breite über die ganze Front erstreckt und
mit einem einzigen ungeteilten Fenster nach
der Straße öffnet, wird ebenfalls zu Ver-
kaufszwecken benutzt und ist durch den
zentral gelegenen Aufzug unmittelbar zu er-
reichen.
Die Bedeutung, die diese in breitem, edel
profiliertem Bronzerahmen gefaßte mächtige
Glasfläche besitzt, hebt nur um so wuchtiger
und eindrucksvoller die Plastik hervor. Die
einfachere Profilierung der Rahmen und die
Aufteilung der Fenster in den oberen Ge-
schossen, die ruhige Ebenmäßigkeit des hellen
Kalksteins, der in riesigen Platten von Fenster
zu Fenster reicht, bilden nur Untergrund und
Farbklang für den in mattglänzender Bronze
leuchtenden Firmennamen und die in leben-
digem Linienfluß hervortretende Figur, das
Signet des Hauses: Diana auf einem Löwen
stehend. Diese schlanke Gestalt vor der
breiten Fensteröffnung gibt dem Gebäude
eine innere Spannung, setzt die Horizon-
tale, die durch die Fensterordnung ge-
wonnen wurde, nochmals in eine Bewegung
um, die die harmonische Gesamtwirkung
des Bauwerks beherrscht und zum Gefühl
spricht.
 
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