DOI issue:
Nr.12
DOI article:Knorr, Theodor: Ringel-Illizach: ein elsässischer Bildner
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.26235#0262
Ringel-Jllzach.
Die vierte Symphonie ßeethovens (gehärtetes Wachs)
des Künstlers, die temperamentvolle Gestaltung
musikalischen Empfindens, sowie eine zu-
sammenfassende Charakteristik deutlich zutage.
Mit der Wachsbildnerei und den Bildnis-
medaillons Ringel - Jllzachs — das ist die
Namensform, mit welcher der Künstler unter
Beiziehung des Namens seines Geburtsorts seine
Werke signierte, und damit der Name, unter
welchem er bekannt wurde — mit den Wachs-
plastiken und den Porträtmedaillons also ist sein
Arbeitsgebiet noch nicht erschöpft. Wie er sich
durch unermüdliches Experimentieren seine
Wachsmischung als geeignetes Ausdrucksmittel
erfand, welche — nebenbei bemerkt — eine
Härte besitzt, die selbst heftige Stöße aushält,
so machte er auch andere Stoffe, Steingut und
Porzellan, Email und Glas in eigenen Verfahren
für seine Zwecke dienstbar. Ringel hat viele
keramische Arbeiten gemacht. Die phantastische
Steingutvase auf der Wanderausstellung des
Verbandes, die aus einem seltsamen Ungeheuer,
einem Marabu mit Schildkrötenrücken, gebildet
Ringel - Jllzach.
Die Pastorale Beethovens (gehärtetes Wachs).
wurde, wird noch vielen in Erinnerung sein.
Besonders bemerkenswert, weil technisch her-
vorragend, sind die großen Brunnengruppen, die
er modellierte und in emailliertem Steingut aus-
führte. Einer von diesen, Delphin und Affe,
wird nächstens in der Straßburger Orangerie
Aufstellung finden, andere sind in Arbeit, teils
schon modelliert, teils in flüchtigen Skizzen
einstweilen angedeutet. Ringel - Jllzach ist
einer von den Künstlern, die, unserer Vor-
stellung der alten Meister gleich, in der Aus-
übung ihrer Kunst gänzlich aufgehen. Große
Entwürfe, dazwischen kleinere Arbeiten ab-
wechselnd mit technischen Versuchen, füllen
seine Tage aus. Es sollte ihm wohl schwer
werden stille zu halten; aus dieser fröhlichen
Arbeitslust, seinem lebhaften Temperament und
der vollkommenen Vertrautheit mit seinem
Handwerk kann täglich neues Schöne ent-
springen: wer könnte sagen, welche neuen Seiten
er seinem Material noch abgewinnt und seinen
Gedanken und Empfindungen dienstbar macht?
454
Die vierte Symphonie ßeethovens (gehärtetes Wachs)
des Künstlers, die temperamentvolle Gestaltung
musikalischen Empfindens, sowie eine zu-
sammenfassende Charakteristik deutlich zutage.
Mit der Wachsbildnerei und den Bildnis-
medaillons Ringel - Jllzachs — das ist die
Namensform, mit welcher der Künstler unter
Beiziehung des Namens seines Geburtsorts seine
Werke signierte, und damit der Name, unter
welchem er bekannt wurde — mit den Wachs-
plastiken und den Porträtmedaillons also ist sein
Arbeitsgebiet noch nicht erschöpft. Wie er sich
durch unermüdliches Experimentieren seine
Wachsmischung als geeignetes Ausdrucksmittel
erfand, welche — nebenbei bemerkt — eine
Härte besitzt, die selbst heftige Stöße aushält,
so machte er auch andere Stoffe, Steingut und
Porzellan, Email und Glas in eigenen Verfahren
für seine Zwecke dienstbar. Ringel hat viele
keramische Arbeiten gemacht. Die phantastische
Steingutvase auf der Wanderausstellung des
Verbandes, die aus einem seltsamen Ungeheuer,
einem Marabu mit Schildkrötenrücken, gebildet
Ringel - Jllzach.
Die Pastorale Beethovens (gehärtetes Wachs).
wurde, wird noch vielen in Erinnerung sein.
Besonders bemerkenswert, weil technisch her-
vorragend, sind die großen Brunnengruppen, die
er modellierte und in emailliertem Steingut aus-
führte. Einer von diesen, Delphin und Affe,
wird nächstens in der Straßburger Orangerie
Aufstellung finden, andere sind in Arbeit, teils
schon modelliert, teils in flüchtigen Skizzen
einstweilen angedeutet. Ringel - Jllzach ist
einer von den Künstlern, die, unserer Vor-
stellung der alten Meister gleich, in der Aus-
übung ihrer Kunst gänzlich aufgehen. Große
Entwürfe, dazwischen kleinere Arbeiten ab-
wechselnd mit technischen Versuchen, füllen
seine Tage aus. Es sollte ihm wohl schwer
werden stille zu halten; aus dieser fröhlichen
Arbeitslust, seinem lebhaften Temperament und
der vollkommenen Vertrautheit mit seinem
Handwerk kann täglich neues Schöne ent-
springen: wer könnte sagen, welche neuen Seiten
er seinem Material noch abgewinnt und seinen
Gedanken und Empfindungen dienstbar macht?
454