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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 10.1905

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Nr.12
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Schäfer, Wilhelm: Deutsche Kunstausstellung 1906 in Köln: (der Pavillon Pankok)
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https://doi.org/10.11588/diglit.26235#0277

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Deutsche kunstausstel-

LUNG 1906 IN KÖLN.

(DER PAVILLON PANKOK.)

Wie schon mehrfach erwähnt wurde, wird
Professor Pankok, der Leiter der Stuttgarter Kgl.
Lehrwerkstätten, hinter dem Hauptgebäude von
Billing einen Hof und einen Anbau erstellen.
Wir bilden hier seinen Grundriß und eine Ge-
samtansicht ab, an der namentlich die köstliche
Durchbildung des Portals auffällt. Die Säulen
werden aus edlem Steinmaterial, alle Gitterwerke
aus getriebenem Kupfer gebildet. Am Dach
werden sich keramische
Friese hinziehen. Die
Ansicht stellt eine ent-
zückende Variation des
Billingschen Hauptpor-
tals dar; nur alles, was
dort massig und streng
wirkt, in ein graziöses
Spiel aufgelöst. Wenn
nicht alles täuscht, wird
Pankok, dessen üppige
Phantasie immer ins
Märchenhafte drängt, hier
in einem Meisterstück
Phantasie und Strenge
schön verbinden.

Der Grundriß seines
Hofes zeigt eine ziem-
lich einfache Bildung,
die aus dem gedeckten
Umgang des Hauptge-
bäudes um den ovalen
Brunnen beiderseitig
zum Portal hinleitet. Ein
kleiner Vorraum (5,20 m
zu 3 m) führt nach
rechts und links in klei-

nere Säle, so daß der quadratische Hauptraum
nicht direkt zu erreichen sein wird. Nur dieser
soll Oberlicht erhalten, während den anderen
Räumen durch hoch einfallendes Seitenlicht
der Charakter von Hausräumen gegeben wird.
Aber auch dem Hauptsaal, der nur Bilder
von Leibl und seinen Münchener Genossen
zeigen wird, soll durch eine prächtige Aus-
bildung durch Pankok der Charakter eines Aus-
stellungsraumes genommen werden. Meister-
werke in musterhafter Ausstellung zu zeigen,
also eine Anregung zu geben, wie sich das
heimatlose Staffeleibild ins Haus einfügen läßt,
daß es schmückt und doch seinen persönlichen

Wert behält: das soll
der Grundgedanke aller
Säle in diesem Gebäude
sein, deren jeder ein-
heitlich ausgebildet das
Werk eines Künstlers in
sorgfältiger Aufmachung
enthalten soll: Saal 1
Schönleber, ausgebildet
durch Altherr; Saal 2
Dill, ausgebildet durch
Läuger; Saal 3 Leibl, aus-
gebildet durch Pankok;
Saal 4 Sattler, ausgebil-
det durch Pankok; Saal 5
Kalckreuth, ausgebildet
durch Haustein. Natür-
lich werden auch im
Hauptgebäudesogenannte
Kollektiv - Ausstellungen
in besonderer Raum-
ausbildung gezeigt wer-
den; nur wird dort das
Prinzip nicht so unbedingt
zur Geltung kommen
können wie in dem Pa-
villon Pankok. S.
 
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