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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0032

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wenn auch die damals von politischer Leidenschaft ausgespreng-
ten Gerüchte von einer in den Tagen des Grafen Augustin Ka-
podistrias an dem Museum verübten Veruntreuung sich nicht
begründet erwiesen haben.

Athen war, in der oben bezeichneten Lage des Landes,
vorzugsweise der Zufluchtsort der Reisenden und Künstler. Im
Jahre 1832 fanden sieb hier, ausser dem schon längere Zeil
in Athen ansässigen Herrn Schaubert, noch mehrere fleissig
beobachtende und fleissig zeichnende Architekten beisammen,
der Franzose Goury und der Engländer Junes, (welche indess
bald darauf nach Aegypten reisten, und von denen Goury spä-
ter der Tod in Barcelona ereilte, eh« er seine reichen Porte-
feuilles zur Herausgabe ordnen konnte) und der Engländei
Pennilkorne, der sich vorzüglich mit dem Parthenon beschäftigte.
Haid traf auch Dr. Forchhammer ein, und später der Engländer
Wordsworih s) und der llolsteiner Dr. Gaye. Das Hauptresultat
dieses Jahres in topographischer Hinsicht war Forchhammers
scharfsinnige Bestimmung des Lykabettos'); vorbereitet freilich
durch die schon von andern Forschern geäusserten Zweifel Uber
die Richtigkeit der bis dahin herkömmlich angenommenen Be-
stimmung der Lage dieses Berges r'). An eigentliche Ausgra
bungen war damals nicht zu denken; doch förderten gelegent-
liche Nachgrabungen zum Behuf von Neubauten, Gartenanla-
gen u. s. w. in der Stadt und der Umgegend Einzelnes zu Tage.
Eine solche Nachgrabung auf dem Grundstücke des Herrn An-
tonopulos, wenige Schritte westwärts vom Thurm der Winde,
zeigte in einer Tiefe von 16 — 20 Fuss englisch Reste eines
alten Gebäudes und eine oder zwei glatte ionische Säulen aus
hymottischein Marmor, zu einem ausgedehnten Peristyl gehörig,
von welchem zwei ähnliche Säulen, noch mit ihrem Capitell
und Architrav, weiter westwärts in einem angränzenden Grund-
stücke aus dem Schutt hervorragen"). Ebendaselbst wurden

8) Seine Schrift: Athens and Altiea, by Chr. Wordenorth, London
1830; ist öfter aufgelegt, worden.

4) Zur Topographie Athens, von /'. // . Forchhammer und Λ 0.
Müller, Göttiiigen 1833. 8.

5) Vgl. Lenke, Topographie [l<te Ausg.), S. 154 der D. Uebers.,
und Hermann, praefai. ml Aristeph. Nub . '■</. fecund, ρ. XV.

6) Vgl. Kuxs&l. 18Sr>, Nr. Iii.
 
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