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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0076

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mälde auf Grabmälern, das des Nikias: 7,22,4, und ein anderes:
7,25,7; aber er giebt nicht an, dass sie auf blossen Stelen
waren, obgleich es an der letzteren Stelle der Fall gewesen
zu sein scheint: Οημά τε εν δεξιά της οδον, %al άνδρα ενρηβεις
επί τω μνηματι, ΐηπω παρεβτώτα, άμνδράν γραφην. Auch 2,7,4
<■ ην Klint er eine Malerei auf einem Grabe.

Dass aber die Grabstelen wenigstens mit architektonischen
Ornamenten bemalt wurden, wissen wir auch aus einem interes-
santen Vasenbilde im Vatican, bei Gerhard, Winekelmannspro-
gramm 1841, S. 7, Taf. II, 1, mus. Gregor. II, 16, 1, wo ein Jüng-
ling bei dieser Arbeit dargestellt ist; dann aus den schönen
attischen Lekytken mit farbiger Zeichnung auf weissem Grunde
(zwei in meiner eignen Sammlung), auf denen die Stelen nicht
Idoss mit angehängten Tänien und Kränzen, sondern auch mit
gemalten Anthelmen und andern Ornamenten geschmückt er-
seheinen. Auf eine solche Stele geht auch das Epigramm der
Anthol. 7,589:

καΐ τον μεν κατέχει χ&όνιος τάφος ■ άντι ό'εχείνον
οννομα %αϊ γραφίδων χρώματα δερχόμε&α.

Auf eine weitere Bemalung mit Symbolen, statt des Re-
liefs , bezieht sich ebend. 7,279:

πανααι νιρς έρετμα και έμβολα τώδ' επί τνμβω
αίεν εηΐ ιρνχρΐ] ξωγ ραφέων enoöirj.]

7. Gräber auf Aegina*).
Als ich im J. 1832 die Insel Aegina zuerst besuchte, waren
in den nächstvorhergegangenen Jahren, während der Präsident
Kapodistrias mit seiner Regierung, den fremden Residenten und
Consuln sich dort aufgehalten hatte, mehr als tausend Gräber
geöffnet worden '). Sie fanden sich um die alte Stadt her auf
der westlichen niedrigen Fläche der Insel, die aber durchweg
' inen felsigen, mit wenig Erde bedeckten, oft in grossen Strecken
zu Tage tretenden Boden hat. In diesen Felsboden waren
die Gräber brunnenartig eingesenkt , meistens mit einer vier-
eckigen Oeffnung von 2 — 4 Fuss Breite bei 5—7 Fuss Länge>
die mit einer grossen Steinplatte überdeckt war. Selten nur
waren die Gräber klein und von geringer Tiefe, für eine ein-

*) [Hislier ungeiruckt.J Vgl. Fauvel oben S. 30.

1) Vgl. Bl. f. lit. Ünterh. 1832, S. 1500—15Ü2. — Königsr. I. 155.
 
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