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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0142

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106

Au den älteren Hokatompedos Iiisst sich nicht denken, denn
dazu sind die Stücke zu klein; aber offenbar gehören diese
Fragmente, einem der durch die Perser zerstörten lleiligthumer
der Burg an.

Eine Menge Bruchstücke weiblicher, nicht ttber einen Fin-
ger hober, sitzender Thonfiguren, mit hohen, blau gemalten
Stirnbinden, die Gewänder meistens rothj und endlich viele
Scherben von Vasen mit schwarzen Figuren auf röthlichem
Grunde.

Während wir diese ältesten vorparthononischen Koste unter
der mächtigen Trümmerschicht hervorzogen, haben wir an einer
andern Stelle auch auf derselben einen um tausend Jahre jün-
gern archäologischen Fund gemacht : das Grab eines byzantini-
schen Christen aus dem sechsten Jahrhundert, so weit sich aus
den ihm inV Grab mitgegebenen Münzen schliessen lässt. Von
dem Skelett war ausser einigen Fragmenten der Bein - und
Schädelknochen und den Zähnen nichts mehr erhalten; die
Münzen bestanden in zwei Goldstücken des Tiberius Constan
tinus, und etwa vierzig Bronzen der Kaiser Justin und Justinian.
Athen, 4. Januar 1836.

• 9.

(Knnstbi. 188β, N. 42, 8. 177*.)

An der Südosteeke des Parthenon, zwischen den früher
beschriebenen Schichten von Stein- und Marmortrümmern, haben
sich ausser dem bereits erwähnten Kentauren nach und nac h
noch mehrere kleine1 Bronzen gefunden. Darunter ist eine
eine halbe Spanne hoho männliche Figur, mit einem eng an-
schliessenden, kaum über die Hüfte reichenden, ärmellosen
Chiton bekleidet, die Hände gehoben in einer Stellung, als ob
sie eine Axt oder einen schweren Hammer gehalten hätten,
und das in Folge dieses Erhobene der Arme leicht zurückge-
bogene Haupt mit der dem Hophaistos eigenthiimlichen Haube
oder Mütze bedeckt. Die Fliese unterhalb des Knöchels sind
abgebrochen. — Wenige Linien höher, als dieser Qephaistos,
aber in einem strengern, altern Styl gearbeitet, ist eine gleich
falls bronzene Athene (Taf. VII), im steif gefalteten Peplos
über dem langen Chiton, die Aegis über die Schultern gewor-
fen, so dass sie vorn die Brust, hinten lang herabwallend den
 
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