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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0254

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lässt sich aus Strabon vermutlien, dass er im Innern des Lan-
des (iv xrj μεβογκία) lag, weil in der ziemlich vollständigen Auf-
zählung der Deinen längs beider Küsten, welche der Geograph,
bei dem Mangel eigner Ortskenntniss nach alten Periplen gieht,
der Name Päania sich nicht findet3); die Demen der Mesogäa
alier übergeht er geflissentlich mit Stillschweige]] wegen ihrer
grossen Anzahl4). Eine Bestätigung der Vermuthung, dass
Päania von Athen ziemlich entfernt war und eine abgelegene
Lage hatte, scheint auch in der Erzählung des Pausanias zu
liegen, dass der Feldherr l'hormion, Sohn des Asopichos und
Zeitgenosse des Perikles, Schulden halber sich hierher zurück-
gezogen hatte 5). Indess lässt auch diese Angabe die Lage des
Ortes noch völlig im Ungewissen.

Etwas mehr lässt sich aus Herodot folgern. Er erzählt,
dass Peisistratos, bei seiner ersten Rückkehr aus der Verban-
nung, sich von einem ungewöhnlich hoch gewachsenen und schö-
nen Frauenzimmer aus Päania, Namens Phya, wieder in Athen
einführen Hess, die in der Eüstung der Athene neben ihm auf
dem Wagen stand (παραιβατηααοα) und von dem gläubigen
Volke wirklich für die Göttin gehalten wurde6). Wäre nun
Päania nicht ziemlich weit von der Stadt abgelegen gewesen,
so würde die schöne Riesin dort mehr gekannt gewesen sein.
Auch war Peisistratos selbst aus dieser Gegend des Landes,
aus dem Demos Phila'idä, dessen Wohnsitz in Brauron gewesen
zu sein scheint7). Ueberhaupt hatte dieser ausgezeichnete
Herrscher seine meisten Anhänger in der Diakria oder in der
Epakria8), das heisst in dem nordöstlichen Theile von Attika,
von dem Parnes bis Brauron<J). Daher landete er auch bei

3) Strabon 0, S. 398. 390.

4) Ders. am letztem Orte: τονς tv rrj μι-σογαία 9ημονς Της '^ττιιιης
μακράν tilttin Siä το πλη^οξ.

5) Paus. 1..23, 12. [S. dagegen Meier zu m. Demen v. Att. S. 88,
Anm. 2.]

β) Herodot. 1, 00. Vgl. Athen. 13, S. 609.

7) Plat. Hipparch. S. 228. Plut. Solon 10. [Demen v. Att. S. 8.
Sauppe, De dem. urb. p. 8. Ueber Brauron und Umgegend unten Ab-
selin. 3.]

8) Herodot 1, 59 (von Peisistratos): ανίλέξας Λ σταοιώτας καΐ τω
λόγω των υπί-ραηρίων τζροΰτας.

9) Hesycb. in Λιαχριις · — — καϊ τ; χώρα Λιακρία ή από Πάρνη-
 
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