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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0283

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Angriffen ausgesetzt, eine Mauer von CO F. Höhe ftufzuthür-
men? würde ein heutiger Baumeister dies unternehmen ? ,9)
Wie gelangten Schwerbewaffnete hinauf, da die aus der Mauer
vorspringenden kleinen Stufen, welche z.B. in Eleutherä und
in Nisyros in ziemlich grossen Abständen (nicht einmal in jedem
Mesopyrgion) auf den Bücken der Mauer führen, für eine so
schwindelnde Höhe kaum Anhalt genug bieten? und wenn sie
oben etwa verwundet wurden, wie kamen sie wieder herunter?
wie konnten sie sich bei Sturm und Regen mit den unten ge-
bliebenen Mitkämpfern verständigen? u. dgl. m. Kurz, mir
scheint die Unmöglichkeit oder doch die Unzweckmässigkcit
und Unhaltbarkcit eines so hohen und schmalen Mauerbaues
dermassen einleuchtend, dass ich in der überlieferten Zahl der
Ellen bei Appian einen frühen Schreibfehler annehmen zu
müssen glaube: τεβΰαραχοντα statt τεααάρων και δέκα. Wenn
man liest: vtyog ην τα τείχη πήχεων τεββαρωνκαίδεχα μαλιΰτα, so
lässt die Zahl von 14 Ellen oder 21 F. sich hören, stimmt mit
den Maassen anderer bekannter Mauern Griechenlands überein,
und mochte im Altertlmme immerhin nur für die Hälfte der
Höhe gelten, welche Themistoklcs ursprünglich beabsichtigt
habe. Veranlassung zu dem anfänglichen Schreibfehler kann
die Erinnerung an die Mauern Babylons gegeben haben, über
die es ζ. B. bei Strabon heisst (16 S.738): πάχος δε τον τείχους
ποδών δνο και τριάκοντα· vtyog δε των μεν μεΰοπνργίων πήχεις πεν-
τήκοντα, των δε πύργων εζηκοντα' η δε πάροδος τοις επι τον τείχους,
ίόοτε τε&ριππα εναντιοδρομεΐν άλληλοις ραδίως' διόπερ των επτα θεα-
μάτων λέγεται και τοΰτο. Vgl. Hrdt 1, 179. Auf einer Basis von
32 F. Breite lässt sich nun wohl eine Mauer von 90 F. auf-
führen; aber eine Mauer von 60 F. Höhe auf einem Funda-
mente von kaum 11 F. Durchmesser hätte noch mehr verdient

10) [Eine Angabe über das Verhältnis« der Höhe und Stärke alter
Festungsmauern zu einander findet sieb bei Appian Η. Ε. (B. Fun.) 8,
119. Scipio errichtet gegen Karthago eine förmliche Mauer mit Thiir-
men und Zinnen; sie hatte 12 F. Höhe bei ungefähr 6 F. Dicke: rr/
δ'ίς την Καρχηδόνα όρώΰγ/ (τάφρω) και τείχος παρωκοδύμηαεν, επι
τονς πέντε και εί'κοοι αταδίονς, νψος μεν δνώδεκα ποδών, χωρίς επάλ-
ξεων τε και πύργων, ο" ίκ διαΰτήματος επέκειντο τω τεΐχει, το δε
βκ&ος εφ' ημιον μάλιατα τον νιρονς. Dies Verhältniss der Dicke zur
Höh e von % bis % und darüber zu 1, scheint das normale gewesen
zu sein.] ,
 
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