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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Editor]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0284

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240

zu den Weltwundern gezählt zu werden, als die babylonische
Mauer 20).

Halle, October 185J.

20) [Diod. 1. '.Vi. Exc. p. 522 Wess. gab nach Photios die Höhe und
Stärke der Mauern von Karthago so an: τό τείχος της πόλεως φηαιν
νιρος μεν είναι πηχών τεσααράκοντα, πλάτος δε εΐκοαι δν'ο. — Erheb-
lich geringer Appian Η. Ε. 8, 95: τριπλώ τείχει· τούτων δ'ΐκαοτον ήν
νιΐιος μεν πηχών τριάκοντα, χωρίς επάλξεων τε και πύργων, ο'ί εκ δι-
πλέ&ρον διαστήματος αντυΐς τετρώροψοι περιέκειντο, βά&ος δε ποδών
τριάκοντα. Also 30 zu 45 Fuss. Aber diese mächtige Mauer war nicht
massiv, sondern zugleich Stallung für Elephanten und Pferde, Fourage-
magazin und Caserne: διώροψον δ'ήν εκάατον τείχους τό νιρος· και εν
αντώ, κοίλω τε οντι και ΰτεγανω , κάτω μεν έοταϋμευον ελέφαντες τρια
κόσιοι, και &ησανροί παρέκειντο αντοϊς τών τροφών ΐπποστάοια δ'νπερ
αντονς ην τετρακιοχιλίοις ί'πποις — — ανδράσι τε καταγωγαΐ u. s. w.
Dass an ähnlichen Anlagen in den Mauern des Peiräeus nicht zu den-
ken ist, auf einer Basis von 10—11 F. Breite, ergiebt sich von selbst;
wozu hätten sie auch dienen sollen? Es ist aber schon hiernach un-
wahrscheinlich, dass derselbe Appian, der die Höhe und Dicke der
Mauern von Karthago so umständlich erklärte und rechtfertigte, die
Mauern des Peiräeus arglos noch um ein volles Viertheil höher, auf 40
Ellen oder 00 F. angegeben haben sollte.

Man könnte dagegen einwenden wollen, dass die Angabe des Ap-
pian sich vielleicht nicht auf den ganzen Umfang der peiräischen Halb-
insel, sondern nur auf die zugängliche Strecke an der nördlichen Land-
seite , zwischen dem Sumpfe Halipedon (der auf Leake's Plane noch
als Hafen Kantharos bezeichnet ist) einerseits und den steilen Abfällen
der Höhe von Munychia andererseits beziehe, und dass die Mauer an
dieser angreifbarsten Stelle vielleicht höher und stärker gewesen sein
möge. Aber erstlich ist eben hier, wie oben bemerkt, noch ein Stück
der Mauer aus Lehmbau erhalten; dann scheint auch die weitere Er-
zählung Appian's selbst von dem Angriffe des Sulla, sich mit einem
Werke von 00 Fuss Höhe aus behauenen Steinen nicht zu vertragen.
Sulla fängt damit an, sogleich Leitern anzulegen (c. 30: τοις τείχεοιν
εν&νς επήγε τάς κλίμακας). Das müssten aber lange Leitern gewesen
sein. Als er damit nichts ausrichtete, fertigte er Kriegsmaschinen und
warf einen Damm gegen die Mauer auf. Die Belagerten errichteten
dagegen Thiirme, auf welche sie Kriegswerkzeuge setzten (c. 31); also
noch über die Höhe von 60 F. hinaus! Das lässt sich nicht wohl den-
ken. Später (c. 34) erstiegen die Eömer einmal Nachts mit Leitern die
Mauern, und die überraschten Vertheidiger sprangen hinunter (άπεπή-
βων ες τον Πειραιά), indess die andern ermannten sich und schlugen
die Angreifer zurück. Dann arbeitete man unter der Erde mit Minen
und Gegenminen gegen einander (c. 30); Sulla untergrub einen Thurm
 
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