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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0291
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verschiedenen Händen im Anfang, wie es sc heint, des sechzehn-
ten Jahrhunderts geschrieben ist, und in bunter (Ordnung ver-
schiedene theologische Aufsätze und andere Miscellaneen ent-
hält , so dass er in Nessels Katalog der griechischen Hand
schriften der k. k. Bibliothek unter die Codd. theologicos unter
N. CCII gesetzt ist. Der Aufsatz unter dein Titel: 7« θέατρα
και διδαβκαλεΐα των Α&ηνών, füllt dort fast sieben Seiten, von
der zweiten Seite des 29sten bis auf die zweite, Seite des 32sten
Blattes. Keine Art von Einleitung geht ihm vorher, kein er-
läuternder Beisatz begleitet ihn 2).
Als erste Fragen drängen sieh hier auf: Wer war der
Verfasser? Wann, unter welchen Umständen und zu welchem
Zwecke schrieb er? Nur ein sehr schwaches äusseres Zeug-
nis« über sein Alter ist aus dem Alter der Handschrift selbst
und aus dem Umstände zu entnehmen, dass unmittelbar nach
dem topographischen Aufsatze, noch auf derselben zweiten
Seite des 32sten Blattes, indess von einer andern Hand, ein
Epigramm auf Arsenios von Monembasia folgt; woraus wahr-
scheinlich wird, dass der anonyme Topograph nicht jünger
war, als der gelehrte Bischof, der um das Ende des fünfzehn-
ten Jahrhunderts blühte *). Aber einigermassen bestimmter lässt
sich sein Alter aus einigen innern Zeugnissen ermitteln.
Es ist bekannt, dass nach der Einnahme Konstantinopels
durch die Franken im Mai 1204, bei der Theilung der Pro-
vinzen des Reiches unter die Sieger, Böotien und Attika an
einen burgundischen Edelmann, Otto de la Boche [bis nach
1224], fielen, der von diesen Landen den Titel eines Gross-
herrn (Μέγας Κυρ) führte4), und bei dem Könige von Thessa-
2) [Einen Auszug' tlieilte Müller dem Obersten Leake mit, der iliii
in seiner Topogr. v. Ath., 2te A. S. 3-H) ff. der d. Uebers. gegeben bat.
Nach meiner ersten Ausg. von 1840 hat Laborde I. 1"> ff. den ganzen
Aufsatz wieder abgedruckt, und ein ihm später zugegangenes Eacsimile
der Wiener Handschrift beigegeben. Dennoch theile ich das Stück hier
wieder mit wegen der historischen Erörterungen über die Monumente
Athens, zu denen es Veranlassung giebt.]
3) Ueber Arsenios, Sohn des Michael Apostolios, vgl. Schöll, Gricch.
Eiüeraturgesehichte III. 529.
4) Nach Nikeph. Greg. 7, 7 war er eigentlich Gross - Primieerius
(μέγας πριμμιχήριος) ,um\ nur im Munde des Volkes wurde dieser Titel
in μέγας χνριος verdreht.
verschiedenen Händen im Anfang, wie es sc heint, des sechzehn-
ten Jahrhunderts geschrieben ist, und in bunter (Ordnung ver-
schiedene theologische Aufsätze und andere Miscellaneen ent-
hält , so dass er in Nessels Katalog der griechischen Hand
schriften der k. k. Bibliothek unter die Codd. theologicos unter
N. CCII gesetzt ist. Der Aufsatz unter dein Titel: 7« θέατρα
και διδαβκαλεΐα των Α&ηνών, füllt dort fast sieben Seiten, von
der zweiten Seite des 29sten bis auf die zweite, Seite des 32sten
Blattes. Keine Art von Einleitung geht ihm vorher, kein er-
läuternder Beisatz begleitet ihn 2).
Als erste Fragen drängen sieh hier auf: Wer war der
Verfasser? Wann, unter welchen Umständen und zu welchem
Zwecke schrieb er? Nur ein sehr schwaches äusseres Zeug-
nis« über sein Alter ist aus dem Alter der Handschrift selbst
und aus dem Umstände zu entnehmen, dass unmittelbar nach
dem topographischen Aufsatze, noch auf derselben zweiten
Seite des 32sten Blattes, indess von einer andern Hand, ein
Epigramm auf Arsenios von Monembasia folgt; woraus wahr-
scheinlich wird, dass der anonyme Topograph nicht jünger
war, als der gelehrte Bischof, der um das Ende des fünfzehn-
ten Jahrhunderts blühte *). Aber einigermassen bestimmter lässt
sich sein Alter aus einigen innern Zeugnissen ermitteln.
Es ist bekannt, dass nach der Einnahme Konstantinopels
durch die Franken im Mai 1204, bei der Theilung der Pro-
vinzen des Reiches unter die Sieger, Böotien und Attika an
einen burgundischen Edelmann, Otto de la Boche [bis nach
1224], fielen, der von diesen Landen den Titel eines Gross-
herrn (Μέγας Κυρ) führte4), und bei dem Könige von Thessa-
2) [Einen Auszug' tlieilte Müller dem Obersten Leake mit, der iliii
in seiner Topogr. v. Ath., 2te A. S. 3-H) ff. der d. Uebers. gegeben bat.
Nach meiner ersten Ausg. von 1840 hat Laborde I. 1"> ff. den ganzen
Aufsatz wieder abgedruckt, und ein ihm später zugegangenes Eacsimile
der Wiener Handschrift beigegeben. Dennoch theile ich das Stück hier
wieder mit wegen der historischen Erörterungen über die Monumente
Athens, zu denen es Veranlassung giebt.]
3) Ueber Arsenios, Sohn des Michael Apostolios, vgl. Schöll, Gricch.
Eiüeraturgesehichte III. 529.
4) Nach Nikeph. Greg. 7, 7 war er eigentlich Gross - Primieerius
(μέγας πριμμιχήριος) ,um\ nur im Munde des Volkes wurde dieser Titel
in μέγας χνριος verdreht.