Wappenscheibe Colditz in Marienstern ca. 1360.
getragen und festgekittet werden. Das berühmteste an Wänden und Decken emporstieg, da änderte es
Werk ist das sogenannte Alexandermosaik. Es Material und modifizierte die Technik, Diese
wurde im Jahre 1831 in
der casa del fauno zu
Neapel gefunden und
geht wahrscheinlich auf
die Malerin Helena, die
Tochter des Timon aus
Ägypten zurück. Eine
besondere Art war die
Verwendung des Mo-
saiks zu Rahmungen von
Fresken. Alle möglichen
Szenen und Sujets dien-
ten den Mosaicisten als
Vorwürfe: Stilleben und
Tierstücke, Darstellung
gen aus der Mythologie
und Geschichte, 0alles
aber im Rahmen eines
einheitlichen Ausstat-
tungsprogramms. Als
Material kamen meis-
tens behauene Mine-
ralien in Betracht: Por-
phyre, Marmor Lapis
lazuli usw. In der techni-
sehen Ausführung kom-
men verschiedene Arten
vor, die eine, das opus
rectile,das erst in neuerer
Zeit wieder verwendet
wird, stellt jede einzelne
Farbe aus einem ein-
zigen, passend zuge-
schnittenen Stück dar.
Das Mosaik des klas-
sischen Altertums war
der Teil eines festge-
fügten Ausstattungs-
systems, hatte die Auf-
gäbe, den Fußboden,
später auch die Wand
mit dauerhaftem Mate-
rial zu schmücken und
ordnete sich in Farben,
Technik wie Darstel-
lungssujet dem herr-
sehenden Ausstattungs-
prinzip völlig unter. Da-
durch bekam das Mosaik
seine eigene Bedeutung
Umwandlung vollzog
sich während des christ-
liehen Altertums, die
dekorativen Aufgaben
sind erhöht worden.
Man hatte erkannt, daß
das Mosaik das halt-
barste und aber auch
leuditendsteMaterial für
Flächenschmuck bilde.
Darum trat an die Stelle
des Freskos der pom-
pejanischen Hausmalerei
das Glasmosaik der
christlichen Basiliken.
Das Material bestand
nur mehr ausGlasfliesen,
die in quadratischer
Form verwendet wur-
den und zwar in der uns
heute geläufigen Form
des Würfelmosaiks. Wir
geben als Beispiel dieser
Technik das sehr gut er-
haltene Mosaik in der
Martorana zu Palermo,
das allerdings in späterer
Zeit (um 1150) herge-
stellt, gleichwohl einen
ausgezeichneten Ein-
druck von dem System
des christlichen Mosaiks
vermittelt. Als Farben
kamen hauptsächlichRot,
Hell und Dunkelgrün,
Gelb und dazu die be-
rühmten Gold= und Sih
berwürfel zur Verwen-
dung. Daß das Christen-
tum das antike Mosaik
so hartnäckig beibehielt,
liegt in dessen uner-
schöpflichen dekorativen
Wirkungen. Das Chri-
stentum der ersten Zeit
liebte das Monumentale,
das der römischen Kunst
eigen war. Sonst wäre
es nicht möglich gewesen,
daß die christliche Kirche
und weitläufige Entwicklung. Zahlreiche Mosaiken
sind in den Trümmern römischer Villen auf fran-
zösischem, deutschen und englischen Boden zum
Vorschein gekommen. Als das Mosaik vornehmlich
bei ihrer Verneinung des Antiken so bedingungslos
deren Kunst übernommen hat. Wir werden in dem
nächsten Artikel die Einzelheiten des christlichen
Mosaiks kennen lernen. (Fortsetzung folgt.
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