Conradsbtirg.
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besassen es die Herren von Hoym, wie eine Inschrifttafel an einem Wirtschafts-
gebäude bekundet, welche folgenden Wortlaut hat:
ADAM AVGVSTUS VON HOYM
UNTER DER VORMUNSDCHAFFT
HERRN AEBERTI BOTTS
CHUR. BR AN. HOFF
RATHS ZU HALBERSTAD.
ANNO IÖQß.
A)s die Familie von Hoym ausstarb, wurde das Kloster preussiscbe Domäne.
/H/ Das Hauptgebäude des ehemaligen Klosters, die Kirche, ist leider nur als
Torso auf unsere Zeit gekommen, denn es giebt wenige Gotteshäuser, die auf
Nr. 8. Ober-Kirche.
engem Raume eine solche Mannigfaltigkeit und einen solchen Reichtum an
geschmackvollen Formen aufzuweisen haben, als die Conradsburger, trotzdem nur
ihr Chorraum mit der Krypta vorhanden ist. Der erstere zeigt die eigenartige
Grundrissbildung der Benediktiner-Kirchen, die von dem Kloster Hirsau ausging.
Der fast quadratische Mittelraum (seine Breite beträgt 7.2 m, seine Länge 7-6 m)
ist mehr als doppelt so breit wie die Seitenschiffe (3.5 m). Diese nun sind mit dem
Wttelraume durch je zwei Bogen verbunden, die auf Wandvorlagen und auf je
einem Mittelpfeiler ruhen; die Seitenschiffe bilden so gleichsam Logen, deren
Fussboden fast um einen halben Meter erhöht ist. Ein gemeinsamer Blend-
bogen überspannt auf jeder Seite die beiden offenen Bogen; durch alles dies wird
jede Längswand reich und anmutig gegliedert. Die Mittelpfeiler tragen ein aus
Platte, Rundstab und Hohlkehle zusammengesetztes Gesims und ihre Ecken sind
durch eine rundstabumsäumte Hohlkehle abgestumpft; die Rundstäbe vereinigen
sich unten schlicht, oben zu einem umgebogenen Blatte, das in die Hohlkehle
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besassen es die Herren von Hoym, wie eine Inschrifttafel an einem Wirtschafts-
gebäude bekundet, welche folgenden Wortlaut hat:
ADAM AVGVSTUS VON HOYM
UNTER DER VORMUNSDCHAFFT
HERRN AEBERTI BOTTS
CHUR. BR AN. HOFF
RATHS ZU HALBERSTAD.
ANNO IÖQß.
A)s die Familie von Hoym ausstarb, wurde das Kloster preussiscbe Domäne.
/H/ Das Hauptgebäude des ehemaligen Klosters, die Kirche, ist leider nur als
Torso auf unsere Zeit gekommen, denn es giebt wenige Gotteshäuser, die auf
Nr. 8. Ober-Kirche.
engem Raume eine solche Mannigfaltigkeit und einen solchen Reichtum an
geschmackvollen Formen aufzuweisen haben, als die Conradsburger, trotzdem nur
ihr Chorraum mit der Krypta vorhanden ist. Der erstere zeigt die eigenartige
Grundrissbildung der Benediktiner-Kirchen, die von dem Kloster Hirsau ausging.
Der fast quadratische Mittelraum (seine Breite beträgt 7.2 m, seine Länge 7-6 m)
ist mehr als doppelt so breit wie die Seitenschiffe (3.5 m). Diese nun sind mit dem
Wttelraume durch je zwei Bogen verbunden, die auf Wandvorlagen und auf je
einem Mittelpfeiler ruhen; die Seitenschiffe bilden so gleichsam Logen, deren
Fussboden fast um einen halben Meter erhöht ist. Ein gemeinsamer Blend-
bogen überspannt auf jeder Seite die beiden offenen Bogen; durch alles dies wird
jede Längswand reich und anmutig gegliedert. Die Mittelpfeiler tragen ein aus
Platte, Rundstab und Hohlkehle zusammengesetztes Gesims und ihre Ecken sind
durch eine rundstabumsäumte Hohlkehle abgestumpft; die Rundstäbe vereinigen
sich unten schlicht, oben zu einem umgebogenen Blatte, das in die Hohlkehle