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Mansfelder Gebirgskreis.
hineinreicht. Diese Verzierung erinnert sehr an ähnliche Formen der Holzarchi-
tektur, die im 16. Jahrhundert, in ihrer Blütezeit die Begei bilden. Jedes Seiten-
schiff ist von zwei gratlosen Kreuzgewölben ohne Gurtbogen überspannt Die
Gewölbeansätze ruhen durchweg auf Konsolen, deren Gesimse sich mit. denen der
Pfeiler verknüpfen. Die Basen der freistehenden Pfeiler sind einfache viereckige
Blöcke, die durch einfache Abschrägung sich zum Pfeiler hin verjüngen. Die
Wandpfeiler wiederholen jedoch als Basis das Kapitäl in umgekehrter Reihenfolge
der Glieder. Auch das Mittelschiff war überwölbt, wie die Gewölbeansätze beweisen.
Der diagonale Gewölbegrat sitzt auf einer Eckkonsole, einer der zur Haupt-
absis gehörigen Doppelbogen ruht auf einer rechteckigen Vorlage, deren Ecke
durch eine schlanke Säule mit schönem Kapitäl und einer auf hohen) Sockel
i
Nr. 9. Unter-Kirche.
i ahenden Basis ersetzt ist. Der andere sitzt auf einer ebenso behandelten Ecke
auf. Dagegen wird der die Nord- und Südwand umziehende Schildbogen von
Konsolen getragen. Dieser ganze Raum wirkt durch die Harmonie aller Verhält-
nisse und die sparsam, aber passend angebrachten Zierformen überaus vornehm
und wohlthuend. Die Krypta, zu der wir uns nun wenden., kann wegen ihrer
geringen Höhe (3.4m) nicht so durch Schönheit ihrer Verhältnisse wirken; der
Architekt hat diesen Mangel deshalb durch um so reichere, ja üppige Einzelformen
ersetzt. Denn dass ihm seine Absicht gelungen ist, wird jeder bezeugen, der nur
einmal einen Blick in den prächtigen Raum geworfen hat. Die beigegebene
Abbildung ist eine Kopie der nicht, zu übertreffenden durch Puttrich veröffent-
lichten Zeichnung von Sprosse. Man übersieht sofort die ganze Anordnung. Je
zwei mit Ecksäulen verzierte viereckige Pfeiler scheiden die Seitenschiffe von
Mittelschiffe, das durch zwei weitere IVeiler auch von der Absis getrennt
Mansfelder Gebirgskreis.
hineinreicht. Diese Verzierung erinnert sehr an ähnliche Formen der Holzarchi-
tektur, die im 16. Jahrhundert, in ihrer Blütezeit die Begei bilden. Jedes Seiten-
schiff ist von zwei gratlosen Kreuzgewölben ohne Gurtbogen überspannt Die
Gewölbeansätze ruhen durchweg auf Konsolen, deren Gesimse sich mit. denen der
Pfeiler verknüpfen. Die Basen der freistehenden Pfeiler sind einfache viereckige
Blöcke, die durch einfache Abschrägung sich zum Pfeiler hin verjüngen. Die
Wandpfeiler wiederholen jedoch als Basis das Kapitäl in umgekehrter Reihenfolge
der Glieder. Auch das Mittelschiff war überwölbt, wie die Gewölbeansätze beweisen.
Der diagonale Gewölbegrat sitzt auf einer Eckkonsole, einer der zur Haupt-
absis gehörigen Doppelbogen ruht auf einer rechteckigen Vorlage, deren Ecke
durch eine schlanke Säule mit schönem Kapitäl und einer auf hohen) Sockel
i
Nr. 9. Unter-Kirche.
i ahenden Basis ersetzt ist. Der andere sitzt auf einer ebenso behandelten Ecke
auf. Dagegen wird der die Nord- und Südwand umziehende Schildbogen von
Konsolen getragen. Dieser ganze Raum wirkt durch die Harmonie aller Verhält-
nisse und die sparsam, aber passend angebrachten Zierformen überaus vornehm
und wohlthuend. Die Krypta, zu der wir uns nun wenden., kann wegen ihrer
geringen Höhe (3.4m) nicht so durch Schönheit ihrer Verhältnisse wirken; der
Architekt hat diesen Mangel deshalb durch um so reichere, ja üppige Einzelformen
ersetzt. Denn dass ihm seine Absicht gelungen ist, wird jeder bezeugen, der nur
einmal einen Blick in den prächtigen Raum geworfen hat. Die beigegebene
Abbildung ist eine Kopie der nicht, zu übertreffenden durch Puttrich veröffent-
lichten Zeichnung von Sprosse. Man übersieht sofort die ganze Anordnung. Je
zwei mit Ecksäulen verzierte viereckige Pfeiler scheiden die Seitenschiffe von
Mittelschiffe, das durch zwei weitere IVeiler auch von der Absis getrennt