Endorf
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Ein drittes „Insiegel des Altars Unserer Lieben Frauen in Dankerode" enthält die
Bemerkung: „Renov. 1710", sodass also als das Jahr des letzten Umbaues des
jetzigen Kirchengebäudes das Jahr 1710 anzusehen sein dürfte.
Auf dem Turme hängen drei Glocken von 1,13, 0,95 und 0,73m Durch-
messer, deren grösste im Jahre 1339 C. H. Stützer in Benneckenstein gegossen
hat, während die beiden übrigen im Jahre 1726 von Arnhold Geyer in Nord-
hausen gegossen worden sind.
Endorf.
/Lr/ Kirchdorf, 12 km nordwestlich von Hettstedt, unweit der Conradsburg nach
Osten zu, vormals im Schwabengau und zwar in der Freiherrschaft Arnstein,
bezw. im geistlichen Banne Gatersleben gelegen. Der Name des Ortes*) (urkund-
lich wohl schon 934 Emmundorp, 1215 Ennendorp, 13S1 Eynendorp, 1387 Endorff,
1400 Emmendorp und Ennendorp, 1534 Endorff) bedeutet entweder Dorf des
Emmo oder des Enno. Ganz undenkbar wäre aber auch nicht, dass Enno hier nur
eine Zusammenziehung des Namens Egino wäre, der in der Familie der benach-
barten Dynasten von Conradsburg gebräuchlich war. Das Siegel der „Gemeinde
zu Endorf" zeigt eine männliche Gestalt, welche in der Rechten eine Blume
hält, vielleicht eine Andeutung, dass die Dorfflur ertragreichen Boden habe. Über
dem Manne erblickt man eine fünfzinkige Krone.
/N/ Die Kirche, deren Schutzheiliger unbekannt ist, stammt aus verschiedenen
Zeiten. Der Altarraum mit seinem halbachteckigen Schluss scheint eine alte
Kapelle gewesen zu sein, die aber mit dem Schiff einen Umbau erfahren hat,
bei welchem die ursprünglichen Spitzbogenfenster verschwunden sind. Der Turm
ist ganz neu am westlichen Giebel des Schilfes angesetzt und enthielt ein ge-
kuppeltes, etwas rohes Rundbogen-Fenster. Auf dem Altar befindet sich der Rest
eines Schreines, welcher das heilige Abendmahl flach erhaben darstellt, mit
ungeschickten hässlichen Figuren; die Seitenflügel sind gemalt und sehr hässlich
retouchiert.
/R/ Ein in die südliche Wand eingelassenes Grabdenkmal enthält in hübschem
Renaissance-Rahmen, der auf einem volutengezierten Unterteil ruht und von einem
flachgieblig gedeckten Architrav gekrönt wird, den Gekreuzigten mit den beiden
Frauen. Der Architrav trägt die Inschrift:
BASILI1 IACET H1C TENLERI PRIMA PROPAGO
. MASCVLA CVI MORIENS CAVSA DOLORIS ERAT
IN TERRIS NONDVM VITALES VIDERAT AVRAS
AT MENS AETERNAE MVNERA LVCIS HABET
Auf Deutsch:
Hier ruht der erste männliche Spross Basiiius Tenlers,
Dem er durch seinen Tod Schmerzen und Kummer gebracht.
Hier auf Erden sah er noch nicht den Schimmer des Lebens,
Aber die Seele geniesst ewigen Lichtes Geschenk.
*) Die von manchen auf diesen Ort bezogenen Namen Emmalesthorpe und Emmels-
torp (1046 und 1078) sind sicher nicht auf Endorf zu deuten.
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Ein drittes „Insiegel des Altars Unserer Lieben Frauen in Dankerode" enthält die
Bemerkung: „Renov. 1710", sodass also als das Jahr des letzten Umbaues des
jetzigen Kirchengebäudes das Jahr 1710 anzusehen sein dürfte.
Auf dem Turme hängen drei Glocken von 1,13, 0,95 und 0,73m Durch-
messer, deren grösste im Jahre 1339 C. H. Stützer in Benneckenstein gegossen
hat, während die beiden übrigen im Jahre 1726 von Arnhold Geyer in Nord-
hausen gegossen worden sind.
Endorf.
/Lr/ Kirchdorf, 12 km nordwestlich von Hettstedt, unweit der Conradsburg nach
Osten zu, vormals im Schwabengau und zwar in der Freiherrschaft Arnstein,
bezw. im geistlichen Banne Gatersleben gelegen. Der Name des Ortes*) (urkund-
lich wohl schon 934 Emmundorp, 1215 Ennendorp, 13S1 Eynendorp, 1387 Endorff,
1400 Emmendorp und Ennendorp, 1534 Endorff) bedeutet entweder Dorf des
Emmo oder des Enno. Ganz undenkbar wäre aber auch nicht, dass Enno hier nur
eine Zusammenziehung des Namens Egino wäre, der in der Familie der benach-
barten Dynasten von Conradsburg gebräuchlich war. Das Siegel der „Gemeinde
zu Endorf" zeigt eine männliche Gestalt, welche in der Rechten eine Blume
hält, vielleicht eine Andeutung, dass die Dorfflur ertragreichen Boden habe. Über
dem Manne erblickt man eine fünfzinkige Krone.
/N/ Die Kirche, deren Schutzheiliger unbekannt ist, stammt aus verschiedenen
Zeiten. Der Altarraum mit seinem halbachteckigen Schluss scheint eine alte
Kapelle gewesen zu sein, die aber mit dem Schiff einen Umbau erfahren hat,
bei welchem die ursprünglichen Spitzbogenfenster verschwunden sind. Der Turm
ist ganz neu am westlichen Giebel des Schilfes angesetzt und enthielt ein ge-
kuppeltes, etwas rohes Rundbogen-Fenster. Auf dem Altar befindet sich der Rest
eines Schreines, welcher das heilige Abendmahl flach erhaben darstellt, mit
ungeschickten hässlichen Figuren; die Seitenflügel sind gemalt und sehr hässlich
retouchiert.
/R/ Ein in die südliche Wand eingelassenes Grabdenkmal enthält in hübschem
Renaissance-Rahmen, der auf einem volutengezierten Unterteil ruht und von einem
flachgieblig gedeckten Architrav gekrönt wird, den Gekreuzigten mit den beiden
Frauen. Der Architrav trägt die Inschrift:
BASILI1 IACET H1C TENLERI PRIMA PROPAGO
. MASCVLA CVI MORIENS CAVSA DOLORIS ERAT
IN TERRIS NONDVM VITALES VIDERAT AVRAS
AT MENS AETERNAE MVNERA LVCIS HABET
Auf Deutsch:
Hier ruht der erste männliche Spross Basiiius Tenlers,
Dem er durch seinen Tod Schmerzen und Kummer gebracht.
Hier auf Erden sah er noch nicht den Schimmer des Lebens,
Aber die Seele geniesst ewigen Lichtes Geschenk.
*) Die von manchen auf diesen Ort bezogenen Namen Emmalesthorpe und Emmels-
torp (1046 und 1078) sind sicher nicht auf Endorf zu deuten.