Falkenstein.
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reiten; 4. ein prächtiges kleines Kästchen ans Silberfiligran. An der Wand hängt
ein kostbares Bild von Cranach, 4Friedrich den Weisen als Kind darstellend, und
seine Mutter; diese trägt ein reiches Goldgewand, er einen Hermelinpelz. Das
nächste Zimmer ist ebenfalls gewölbt (h). Es enthält zwei Fenster mit Glas-
malereien von 1585, die aus der Schlosskapelle im Jahre 1826 hierher versetzt
sind. Es sind heilige Figuren mit Namenbändern. Die Zeichnung ist schön,
nicht aber immer die Farbe; besonders das Blau ist schmutzig; die rote Farbe
ist jedoch prächtig. Ein Ofenschirm trägt auf Kupfer gemalt eine sehr schöne
Kopie der heiligen Familie von Raphael. Auf dem Tische stehen einige Elfen-
beinfiguren: 1. ein Kruzifix von wundervoller Ausführung, das dem Benvenut.o
Gehirn zugeschrieben wird. Um das Kreuz herum schlingt sich ein Kranz von
Engelköpfen und Masken. 2. Eine weibliche, betende Figur. 0. Die Himmels-
königin unter einer von Engeln getragenen Krone, auch eine überaus kostbare
Arbeit. Daneben steht eine Figur mit Allongeperrücke, einen Schild vor sich
haltend, auf dem die Worte stehen: sub tuum Praesidium. Den nächsten
kleinen Raum (i) ohne Inhalt durchschreitend, gelangen wir in ein schönes grosses
Zimmer mit flacher Decke (k), jetzt das Arbeitszimmer des Schiossherrn. Ein
Schreibtisch zeigt einfache, eingelegte Arbeit, ein Ofenschirm eine Schmelzperlen-
stickerei, beides Werke der neueren Zeit. Ein Jagdhorn aus vergoldeten: Silber (?)
mit roten und grünen Edelsteinen (oder Glasflüssen) geschmückt, trägt auf einer
Seite als Relieffiguren zwei Hirsche im Kampfe miteinander, auf der anderen zwei
Männer im Panzer, einen Bären abfangend. Der Kunstwert ist mässig, dasselbe
ist der Fall bei der kleinen Bronzefigur des fallenden Gustav Adoif. Den Schluss
dieser Zimmerreihe bildet ein ganz kleiner Raum mit einem aus der Wand heraus-
springenden Holzerker.
Eine Treppe tiefer befinden sich die sog. Königszimmer, drei an der Zahl,
zwei mit gewölbter Decke. Hier wohnten 1845 die Könige Friedrich Wilhelm IV.
von Preussen, Ernst August von Hannover, Friedrich August von Sachsen und
Kaiser Wilhelm als Prinz von Preussen, ausserdem Prinz Carl. Die neuen Möbel
sind mit geschmackvollen Intarsien verziert.
/U/ Endlich verdient noch der der Sage nachP von einem Zwerge einer Asse-
burgerin für den einer kreisenden Zwergin geleisteten Beistand geschenkte Krystall-
becher Erwähnung, welcher als einer der drei Glücksbecher der Familie den
*) Vgl. Grösster, Sagen der Grafschaft Mansfeld etc. Eislebcn 1880, Nr. 196.
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reiten; 4. ein prächtiges kleines Kästchen ans Silberfiligran. An der Wand hängt
ein kostbares Bild von Cranach, 4Friedrich den Weisen als Kind darstellend, und
seine Mutter; diese trägt ein reiches Goldgewand, er einen Hermelinpelz. Das
nächste Zimmer ist ebenfalls gewölbt (h). Es enthält zwei Fenster mit Glas-
malereien von 1585, die aus der Schlosskapelle im Jahre 1826 hierher versetzt
sind. Es sind heilige Figuren mit Namenbändern. Die Zeichnung ist schön,
nicht aber immer die Farbe; besonders das Blau ist schmutzig; die rote Farbe
ist jedoch prächtig. Ein Ofenschirm trägt auf Kupfer gemalt eine sehr schöne
Kopie der heiligen Familie von Raphael. Auf dem Tische stehen einige Elfen-
beinfiguren: 1. ein Kruzifix von wundervoller Ausführung, das dem Benvenut.o
Gehirn zugeschrieben wird. Um das Kreuz herum schlingt sich ein Kranz von
Engelköpfen und Masken. 2. Eine weibliche, betende Figur. 0. Die Himmels-
königin unter einer von Engeln getragenen Krone, auch eine überaus kostbare
Arbeit. Daneben steht eine Figur mit Allongeperrücke, einen Schild vor sich
haltend, auf dem die Worte stehen: sub tuum Praesidium. Den nächsten
kleinen Raum (i) ohne Inhalt durchschreitend, gelangen wir in ein schönes grosses
Zimmer mit flacher Decke (k), jetzt das Arbeitszimmer des Schiossherrn. Ein
Schreibtisch zeigt einfache, eingelegte Arbeit, ein Ofenschirm eine Schmelzperlen-
stickerei, beides Werke der neueren Zeit. Ein Jagdhorn aus vergoldeten: Silber (?)
mit roten und grünen Edelsteinen (oder Glasflüssen) geschmückt, trägt auf einer
Seite als Relieffiguren zwei Hirsche im Kampfe miteinander, auf der anderen zwei
Männer im Panzer, einen Bären abfangend. Der Kunstwert ist mässig, dasselbe
ist der Fall bei der kleinen Bronzefigur des fallenden Gustav Adoif. Den Schluss
dieser Zimmerreihe bildet ein ganz kleiner Raum mit einem aus der Wand heraus-
springenden Holzerker.
Eine Treppe tiefer befinden sich die sog. Königszimmer, drei an der Zahl,
zwei mit gewölbter Decke. Hier wohnten 1845 die Könige Friedrich Wilhelm IV.
von Preussen, Ernst August von Hannover, Friedrich August von Sachsen und
Kaiser Wilhelm als Prinz von Preussen, ausserdem Prinz Carl. Die neuen Möbel
sind mit geschmackvollen Intarsien verziert.
/U/ Endlich verdient noch der der Sage nachP von einem Zwerge einer Asse-
burgerin für den einer kreisenden Zwergin geleisteten Beistand geschenkte Krystall-
becher Erwähnung, welcher als einer der drei Glücksbecher der Familie den
*) Vgl. Grösster, Sagen der Grafschaft Mansfeld etc. Eislebcn 1880, Nr. 196.