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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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42

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 2.

Autor fortfahren: „Mit meiner Mutter war
Menzel ganz besonders gut befreundet und er
malte im Jahre 1847 ein wunderschönes
Aquarellbild von ihr.“ Dies mag andeuten,
daß Meyerheim schon frühzeitig mit Menzel
bekannt war und daß er nicht zu den Memoiren-
schreibern gehört, die sich an große Zeitge-
nossen herangedrängt haben, um später Er-
innerungen schreiben zu können. Die Beob-
achtungen, von denen wir zu lesen bekommen,
sind zwanglos angestellt. Meyerheims Büchlein
enthält viele Stellen, die sich auf bedeutende
Werke Menzels beziehen und einige, die von
mal technischen Dingen handeln. Deshalb wird
es in diesen Blättern besprochen. So macht
z. B. Meyerheim darauf aufmerksam, daß
Menzel von der krankhaften Sucht seiner Zeit,
alle Bilder zu lasieren, verschont geblieben ist.
Auch der Asphaltkrankheit, die von Coutures
Werkstatt aus eine so ungemütliche Verbrei-
tung gefunden hatte, hat Menzel widerstanden
(S. 9 und xo). Menzels Technik war stets ganz
eigenartig. Die „Krönung Wilhelms I. in Königs-
berg" ist erst in schwarzen Umrissen aufge-
zeichnet, „wie ein riesig vergrößerter Holz-
schnitt". Bei der Untermalung verwendete er
damals den wenig haltbaren, schwer trock-
nenden Robert-Lack Nr. 7, den er allerdings
späterhin beiseite ließ (S. 16). Aus Meyerheims
Büchlein erfährt man auch, daß sich Menzel
bei seinen Porträtstudien niemals der Photo-
graphie bediente. Seine Hand oder vielmehr
seine beiden Hände, mit denen er ebenmäßig
geschickt arbeitete, waren ja so durchgebildet,
daß er auf das Hilfsmittel der Photographie
gar nicht angewiesen war. „Verkehrte Schrift
schrieb er ganz mühelos.“ Das kleine Buch
steckt voller Bemerkungen, die für Menzel und
die zeitgenössischen Maler von Bedeutung sind.
Leider ist es sorgloserweise ohne jede Spur
von Übersichtlichkeit herausgegeben worden.
Jeder muß sich seine Stellen zu Böcklin,
Courbet, Meissonier (S. 76 ff., 92 f., 96, 100 ff.),
zu J. F. Millet, Passini, Ricard (85 und 102)
und vielen anderen selber zusammensuchen.

Dreßlers Kunstjahrbuch 1906, ein
Nachschlagebuch für deutsche bildende und
angewandte Kunst (Leipzig, E. Haberland 1906),
8". Das handliche Buch enthält in der „Rück-
schau“ mehrere Abschnitte über personelle
Angelegenheiten, überdies ein Verzeichnis von
Künstlern der Gegenwart, eine Übersicht über
Künstlergemeinschaften, Kunstschulen und
Sammlungen, ferner Mitteilungen über die
rechtliche Stellung des Künstlers, über Aus-
stellungen, Kunstzeitschriften, Kunstwerkstätten
und anderes. Dreßlers Handbuch berücksichtigt
neben dem Deutschen Reich auch Österreich
und die Schweiz.

Berthold Riehl: „Internationale und
nationale Züge in der Entwicklung der deut-
schen Kunst.“ (Aus den Abhandlungen der

k. Bayer. Akademie der Wissenschaften,
III. Klasse, XXIV. Bd., 1. Abteilung.) München
1906. Inhaltsreiche Studie, die auf Baukunst,
Bildnerei und Malerei Rücksicht nimmt. Sie
sei vorläufig mit wenigen allgemeinen Worten
empfohlen, bis sich Gelegenheit zu kritischen
Auszügen ergibt.

Andrea Moschetti: „La Capelladegli
Scrovegni e gli Affreschi di Giotto in
essa dipinti“ (Florenz 1905, Fratelli Ali-
nari, 8").

G. F. Hill: Pisanello. London, Duck-
worth & Co. 1905, 8'.

WernerWeisbach: Der junge Dürer,
drei Studien, Leipzig, Hiersemann, Gr. 8".

R. H. H. Cust: Giovanni Antonio
Bazzi, hitherto usually styled „Sodoma“
(London, John Murray 1906, 8').

Ruggero Zotti: „Pomponio Amalteo
pittore del sec. XVI, sua vita, sue opere e suoi
tempi“ (Udine, D. del Bianco 1905).

Max Rooses: Van Dyck en Italie.
(Brüssel 1906 — Abzug aus den Bulletins de
TAcademie royale de Belgique, Classe des
beaux arts, Februar 1906.)

Georges Riat: „Gustave Courbet
peintre“ (Paris 1906).

Th. Duret: Manet (Paris, E. Fasquelle).

A. D. Inghuem: Joseph Stevens
(Brüssel 1905).

Primo Levi (LTtalien): „Domenico
Morelli nella vita e nell’ arte. Mezzo secolo
di pittura italiana“ (Rom und Turin 1906).

J. Heinr. Heer: „Die schweizerische
Malerei des 19. Jahrhunderts, Vorträge, ge-
halten im Kunstverein Glarus“ (Leipzig 1905).

Samuel Isham: „The history of
american painting.“ New York, Macmillan
Company 1905, Gr. 8'.

Gabriel Mourey: „Albert Besnard“
(Paris 1906).

Loys Delteil: Le peintre graveur illustre.

l. Bd., enthaltend J. F. Millet, Th. Rousseau,
Jules Dupre, J. Barthold Jongkind. Paris, L.
Delteil 1906.

„Gesamt-Verzeichnis von Bruckmanns
Pigmentdrucken nach Werken der klassi-
schen Malerei sowie der Bruckmannschen
Reproduktionen von Handzeichnungen alter
Meister, alphabetisch nach den Meistern ge-
ordnet; mit acht Mezzotintogravüren. (Mün-
chen, Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G.
1905. 8°.)

Die „Ra ss eg na d’arte“, herausgegeben
von G. Cagnola und Francesco Malaguzzi-
Valeri brachte im laufenden Jahrgang Artikel
über Werke von Verrocchio, Giovanni da
 
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