Nr. 7.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
117
Nr. 257 und 258. Kaum als Gegen'
stücke gemalt. Die Netscher^Signatur
auf einem dieser Bilder ist falsch.
Nr. 259. Ohne Widerrede richtig
als Ossenbeek benannt.
Nr. 265. Der oft abgebildete und
besprochene Paulus von Rembrandt
wird erwähnt, um anzumerken, daß
Rembrandt schon an diesem Frühwerk
von 1627 die Technik der eingekratzten
Striche, des Einkratzens in die noch
weiche Farbe angewendet hat. Falls
man das Bileambild der Sammlung G.
v. Hoschek in Prag als Rembrandt am
erkennen wollte, das noch einmal des
näheren zu studieren ist, müßte es in
die Nähe des Stuttgarter Paulus gerückt
werden.
Nr. 267: Knabe mit Apfel. Als
Gerrit Horst in Anspruch genommen.
Gewiß kommt bei weiteren Versuchen
der Benennung auch Aert de Gelder in
Frage.
Nr. 270. Eine beachtenswerte Arbeit,
vermutlich von Hendrick, nicht von
Willem Verschuring: Mädchen, das
die Mandoline spielt. Wenigstens sind
Beleuchtung und Färbung ungefähr so,
wie auf den bekannten Pferdebildern
des Hendrick Verschuring. In der
Signatur: VERSCHURING (an der
Plinthe der Statue des jungen Herakles)
fehlt der Vorname. Als hervorstechende
Farben zu nennen: das Violett der
Seidenjoppe, daneben das kalte Bläm
lichweiß am Hemd und das nahezu
reine Ultramarinblau des Seidenkleides.
Die feine Technik ist hervorzuheben.
Matthäus Wytmans, ein Schüler H.
Verschurings, hatte eine verwandte Tom
art auf seiner Palette.
Nr. 277: Toter Hase und Geflügel.
Bitte, auf Röselig prüfen!
Nr. 304: Kermis. Ziemlich sicher
von Tilborch.
Zu Nr. 427 Fra Bartolommeo:
Krönung Mariens. Bruchstück des großen
Bildes, dessen Hauptteil sich in der
Kathedrale zu Besangon befindet. Das
Bild in Besan^on ist sehr hoch ange^
bracht und nicht leicht zu studieren.
Castans Studien darüber sind wertvoll.*)
Das Fragment in der Stuttgarter Galerie
hat jetzt einen guten Platz und läßt
auch Züge unterscheiden, die für die
Gemäldekunde nicht ohne Bedeutung
sind. So hat z. B. zwischen Maria und
Christus die Vorzeichnung einfes
Engelchens durchgeschlagen. Es sind fest
und sicher gezogene Pinselstriche, die
auf dem weißen Grunde die Umrisse
Ausschnitt aus dem Gemälde des Fra Barto-
lommeo in der Stuttgarter Galerie.
angaben. Die darüber liegende Schicht
ist dick und trüb genug, um die Striche
der Vorzeichnung bläulich erscheinen
zu lassen. Auch an den Engelchen der
Seitenbilder sieht man die Vorzeichnung
durchschimmern.
Bei Nr. 454: Saul und David. Zu-
geschrieben an Dosso Dossi. Ich erbitte
*) Vgl. Castan: „La physiognomie primi'
tive du retable de Fra Bartolommeo ä la Cha-
thedrale de Besarujon.“ Überdies G. Frizzoni
in Lützows Kunstchronik XXIII und M. Bach
im Schwäbischen Merkur von 1894 (Nr. 69
vom 24. März).
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
117
Nr. 257 und 258. Kaum als Gegen'
stücke gemalt. Die Netscher^Signatur
auf einem dieser Bilder ist falsch.
Nr. 259. Ohne Widerrede richtig
als Ossenbeek benannt.
Nr. 265. Der oft abgebildete und
besprochene Paulus von Rembrandt
wird erwähnt, um anzumerken, daß
Rembrandt schon an diesem Frühwerk
von 1627 die Technik der eingekratzten
Striche, des Einkratzens in die noch
weiche Farbe angewendet hat. Falls
man das Bileambild der Sammlung G.
v. Hoschek in Prag als Rembrandt am
erkennen wollte, das noch einmal des
näheren zu studieren ist, müßte es in
die Nähe des Stuttgarter Paulus gerückt
werden.
Nr. 267: Knabe mit Apfel. Als
Gerrit Horst in Anspruch genommen.
Gewiß kommt bei weiteren Versuchen
der Benennung auch Aert de Gelder in
Frage.
Nr. 270. Eine beachtenswerte Arbeit,
vermutlich von Hendrick, nicht von
Willem Verschuring: Mädchen, das
die Mandoline spielt. Wenigstens sind
Beleuchtung und Färbung ungefähr so,
wie auf den bekannten Pferdebildern
des Hendrick Verschuring. In der
Signatur: VERSCHURING (an der
Plinthe der Statue des jungen Herakles)
fehlt der Vorname. Als hervorstechende
Farben zu nennen: das Violett der
Seidenjoppe, daneben das kalte Bläm
lichweiß am Hemd und das nahezu
reine Ultramarinblau des Seidenkleides.
Die feine Technik ist hervorzuheben.
Matthäus Wytmans, ein Schüler H.
Verschurings, hatte eine verwandte Tom
art auf seiner Palette.
Nr. 277: Toter Hase und Geflügel.
Bitte, auf Röselig prüfen!
Nr. 304: Kermis. Ziemlich sicher
von Tilborch.
Zu Nr. 427 Fra Bartolommeo:
Krönung Mariens. Bruchstück des großen
Bildes, dessen Hauptteil sich in der
Kathedrale zu Besangon befindet. Das
Bild in Besan^on ist sehr hoch ange^
bracht und nicht leicht zu studieren.
Castans Studien darüber sind wertvoll.*)
Das Fragment in der Stuttgarter Galerie
hat jetzt einen guten Platz und läßt
auch Züge unterscheiden, die für die
Gemäldekunde nicht ohne Bedeutung
sind. So hat z. B. zwischen Maria und
Christus die Vorzeichnung einfes
Engelchens durchgeschlagen. Es sind fest
und sicher gezogene Pinselstriche, die
auf dem weißen Grunde die Umrisse
Ausschnitt aus dem Gemälde des Fra Barto-
lommeo in der Stuttgarter Galerie.
angaben. Die darüber liegende Schicht
ist dick und trüb genug, um die Striche
der Vorzeichnung bläulich erscheinen
zu lassen. Auch an den Engelchen der
Seitenbilder sieht man die Vorzeichnung
durchschimmern.
Bei Nr. 454: Saul und David. Zu-
geschrieben an Dosso Dossi. Ich erbitte
*) Vgl. Castan: „La physiognomie primi'
tive du retable de Fra Bartolommeo ä la Cha-
thedrale de Besarujon.“ Überdies G. Frizzoni
in Lützows Kunstchronik XXIII und M. Bach
im Schwäbischen Merkur von 1894 (Nr. 69
vom 24. März).