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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 9
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Rembrandts Selbstbildnis aus der Sammlung S. B. Goldschmidt in Frankfurt am Main
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https://doi.org/10.11588/diglit.27900#0198

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170

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nf. $.

daß imGoldschmidt'Bildchen das richtige
Vorbild für Van Vliets jungen Rem-'
brandt vorliege. Auf diesen Zusammen'
hang weisen einige Kleinigkeiten hin,
die man nicht übersehen möge: der

eine deutliche Zweiteilung. Abermals
nichts davon in Kassel oder Gotha.
Die Form des Lichtes auf der Nase ent'
spricht im Van Vlietschen Blatte viel
genauer der entsprechenden Lichtpartie


Rembrandt: Selbstbildnis. (Gotha, Herzogliche Galerie.)
Abbildung aus „Klassiker der Kunst“, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart.

Hemdrand läßt hier wie dort an der
Schulter drei Falten erkennen. Nichts
davon in Gotha oder Kassel. Der obere
Teil des Ohrläppchens (dieses Stück
ist nicht durch Abspringen der Farbe
verändert) zeigt bei Vliet und auf dem
Rembrandt Goldschmidt'Matsvanszkys

im Goldschmidt'Rem'
brandt, als derselben
Partie auf irgendeinem
ähnlich beleuchteten Ju'
gendbildnis des Rem-'
brandt. Auch das Gothaer
Bildchen wird abge'
bildet.

Um in der Ver'
gleichung des Bildchens
bei Goldschmidt mit
den frühen Eigenpor'
träten in Gotha und
Kassel nichts wesent'
liches zu übersehen, sei
nun auch die Frage der
Formatisierung bei je'
nen zwei Galeriebildern
geprüft. Meine Anfragen
in diesen Angelegen'
heiten wurden durch die
Herren Direktoren G.
RR. Dr. Eisenmann und
Dr. K. Purgold freund'
liehst beantwortet, wo'
für an dieser Stelle herz'
lichster Dank ausgespro'
chen sei. Das Bild in
Kassel ist nur an seinem
rechten Rande ver'
kleinert, das in Gotha
jedoch an zwei Seiten
sogar angestückelt. Da'
nach spricht auch die Art
der späteren Flächen'
Veränderung dafür, daß
die Vorlage für die Vlietsche Radierung
nicht in Gotha und nicht in Kassel zu
suchen ist, sondern vermutlich in dem
frühen Rembrandt aus der Sammlung
Goldschmidt.

Die Formatisierung des Bildchens
führt uns noch auf andere Fragen:
 
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