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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 9
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https://doi.org/10.11588/diglit.27900#0200

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172

Nr. 9.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

eine rasche Vermittlung der neuesten Er-
scheinungen und strebt weniger nach Voll-
ständigkeit, als nach kritischer Auswahl. Sie
bringt auch Bücherbesprechungen und kann
deshalb neben Jellineks Bibliographie ganz
wohl ihren Platz behaupten. Meines Wissens
erfreut sie sich auch der Sympathien weiter
Kreise.

Das „Bulletin, uitgegeven door
den nederlandschen Oudheidkundigen
Bond“ (Amsterdam, Johannes Müller, 8"), ver-
sendet das Register zum siebenten Band (1906).
Dieser Band enthielt unter anderem eine kleine
Studie über die Benützung von Stichen des
J. A. Zwott für alte Gemälde (o. N.) und eine
Mitteilung über Rembrandts freie Nachzeich-
nung nach dem Gemälde von Lastman:
„Paulus und Barnabas in Lystra“ (W. Martin).
Das erste Heft des achten Jahrganges ent-
hält unter anderem einen Artikel über die
Restaurierung der Karolingischen Valk-
hofkapelle zu Nymegen*), die insofern
die Gemäldekunde berührt, als der Valkhof
zu Nimwegen nicht selten den Gegenstand
der Darstellung auf holländischen Ansichten ge-
bildet hat. Allbekannt sind die Valkhofbilder des
Van Goyen im Ryksmuseum zu Amsterdam
und in der Berliner Galerie. Weniger beachtet
wird das Bild in Gotha von 1642. Von anderen
Künstlern, die den Valkhof gemalt haben, sind
noch zu nennen W. v. Koolen und Is. Meesters.
(Zu dem letztgenannten vgl. Obreen: „Archief
voor nederlandsche Kunstgeschiedenis“ Bd. V,
S. 187 f. Leider sind meine Notizen über den
Gegenstand in heimtückischer Weise zerstreut
und ich muß es bei Andeutungen bewenden
lassen, die übrigens jedenfalls nützlicher sind
als steinernes Schweigen und ziemlich aus-
sichtsloses Aufschieben.)

In bezug auf die erhaltenen Baureste
kann man sich einzig nur so äußern: man
soll in derlei Fällen die alten Stücke photo-
graphieren, messen, abformen, wie weit nur
die Mittel reichten, aber um Himmelswillen
nicht „restaurieren“ und erst danach abbilden.
Für Rekonstruktionen sind Bauplätze genug
auf der Welt. Man muß nicht die alten Reste
entwerten oder ganz vernichten, um die ar-

*) Diese Angelegenheit bringt wieder in Er-
innerung, was Konrad Plath in seiner Inauguraldisser-
tation „Die Königspfalzen der Merowinger und Karo-
linger“ 1892 und etwa zwei Jahre später über „Mero-
wingische und Karolingische Bautätigkeit“ in der
„Deutschen Rundschau“ (Berlin 1904, Gebrüder Pätel)
mitgeteilt hat, ganz abgesehen von den Stellen, die
sich in Werken mehr allgemeineren Inhalts finden.
Zu vgl. Jul. v. Schlosser: „Beiträge zur Kunstge-
schichte aus den Schriftquellen des früheren Mittel-
alters.“ (Wien, in Kom, bei Tempsky.) In neuerer
Zeit Bert, Riehl: „Internationale und nationale Züge
in der Entwicklung der deutschen Kunst« (1906), wo
auch die Arbeiten von Reber und Clemen benützt sind.

chaisierenden Gedanken unserer Baukünstler
auszuführen.

„Kunst und Künstler“ (Berlin, Bruno
Cassirer) steht im fünften Jahrgang und
brachte im Märzheft einen großen Artikel
über Bühnenkunst von Karl Scheffler.

„Die Kunst für Alle“, herausgegeben
von F. Schwarz (Verlagsanstalt F. Bruckmann
A.-G. in München), brachte im Laufe der
jüngsten Monate wieder sehr inhaltsreiche
Hefte. Des besonderen sei hervorgehoben
Heft 12, das eine Studie „Moderne russische
Malerei“ von P. Ettinger enthält. In Heft 13
schreibt W. v. Carnap über Porträtminiaturen.
Diesem Artikel sind 52 Abbildungen, darunter
auch Farbendrucke beigegeben.

Das Monatsblatt „Onze Kunst“ (Ant-
werpen, J. E. Buschmann, Amsterdam, L. C.
Veen) steht im sechsten Jahrgang und ist
beim Märzheft 1907 angelangt.

Die „Rassegna d’Arte“ (geleitet durch
Guido Cagnola und F. Malaguzzi-Valeri) steht
bei Heft 3 des siebenten Jahrgangs.

1907 begann zu erscheinen „Bollettino
d'Arte del Ministero della P. istruzione“
(„Notizie dei Musei, delle Gallerie e dei Monu-
ment!“), Roma MCMVII, Editore E. Calzone,
Gr.-8". Heft I enthält Abbildungen und kurze
Beschreibung des männlichen Bildnisses von
L. Lotto in der Accademia zu Venedig
aus Recanati und kurzen Bericht über die
„Scoperta di un affresco nel R. istituto di
Belle Arti di Firenze“.

„Het Land van Mauve, bulletin van
den Larenschen Kunsthandel“, erscheint seit
dem Juni 1906 monatlich.

Der prächtig ausgestattete Katalog der
87. Versteigerung von Autographen und ande-
rem bei C. G. Boerner zu Leipzig am 19. und
20. Februar 1907 bringt unter anderem auch
ein Grillparzer-Bildnis.

Hans Wendland: „Martin Schon-
gauer als Kupferstecher.“ (Berlin, Verlag Ed-
mund Meyer, 1907, 8°, reich illustriert.) Soll
in einem der nächsten Hefte besprochen
werden.

S. Sanpere y Miquel: „Los cuatrocen-
tistas catalanes, historia de la pintura en Ca-
taluria en ei siglo XV.“ (2 Bände 8n, Barcelona
1906.)

T. Sturge Moore: Correggio (London,
Duckworth & Co. 1906). 8°, reich illustriert.

Djagilew: Russische Maler im XVIII.
Jahrhundert. Bd. I. Lewitzky (1735—1822).
Leider nur in russischer Sprache ausgegeben.

Wolfgang v. Oettingen: „Daniel
ChodowieckisHandzeichnungen.“ Berlin,
J. Bard 1907. KI.-41’.

Prof. Dr. Richard Graul: „Ostasiatische
Kunst und ihr Einfluß auf Europa.“ (87. Bänd-
 
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