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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 13.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.13560#0051

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Herausgegeben und rebigivl von

Dr. lllai 8chaster.

tw

2. Februar
1868.


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Preis des Journals pro Quartal l'/3 Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inhalt.

Abhandlung: Die Kunstadministratioiisfrage im Abgeordnetenhause. — Die des Gemäldes von Andrea del Sarto im berliner Museum. — Das

Vorstädte Berlins, vom ästhetischen Gesichtspunkte und dem der Zweck- Bayrische National-Museum in München, von E. Förster. (Forts.)

Mäßigkeit, von I. Gärtner. Kunstlilcratnr: Geschichte der christlichen Malerei, von Prof. H. G. Hotho.

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Weimar, Goslar, Nürnberg, (Forts.) — Gedichte von W. Leo.

Worms, London. Briefkasten.

Kunstgeschichte und Antiguitätcn: Zur Orientirung über die Restauration Ausstcllungskalcndcr.

Aie Mnstadmimstrationsfrage im Mgeordnetenhaule.

Nachdem in der Sitzung am 31.
Mai des Jahres 1865 die da-
malige II. Kammer die „Kunst-
Angelegenheiten" vor ihr Fo-
rum gezogen und in einer
Sitzung neben andern Din-
gen rasch absolvirt hatte,
fühlten wir uns veranlaßt,
gegen solche Behandlung in
Pausch und Bogen um so
mehr bescheiden Einsprache zu erheben, als fast
nur Nebensächliches zur Sprache und Erledigung
gelangte. Das Resultat der damaligen Ver-
handlungen nämlich wurde von den Zeitungen
in folgender Weise wiedergegeben:

„Zu Tit. 28. Für die Kunst-Museen
„in Berlin hat die Kommission den Antrag gestellt, die Königl.
„Staats-Regierung aufzufordern, den Inhalt der Museen und
„namentlich das neue Museum durch Bezeichnung der Kunst -
„werke nutzbarer für das Publikum zu machen. — Abg. von
„Hennig begründet diesen Antrag und bemerkt, daß er den

„Tadel gegen die Herren Kustoden nicht unterdrücken könne,
„ihre Pflicht, die Museen dem großen Publikum in ihren Kunst-
„schätzen zugänglich zu machen, fast vollständig verabsäumt zu
„haben. — Kultusminister: Wenn das Haus den Antrag
„annehme, werde er gern prüfen, in weit er demselben näher
„treten könne. — Das Haus nimmt den Antrag an."

Man wird es uns, gegenüber den Verdächtigungen und
Entstellungen, denen wir mit Bezug auf unsere Darstellung der
faktischen Vorgänge bei der Restauration des Andrea del Sarto
von der hiesigen Presse regalirt worden sind, nicht verargen,
wenn wir, mit den Beweismitteln in der Hand, daran er-
innern, daß wohl schwerlich ein zweites Journal, am aller-
wenigsten die jetzt so außerordentlich entrüsteten hiesigen Zeitun-
gen, von jeher mit so eindringenden Worten auf die Roth-
wendigkeit einer gründlichen Reorganisation unsrer
kunstadministrativen Verhältnisse hingewiesen haben
als die „Dioskuren". Wir erlauben uns daher, ehe wir in
Verhandlungen in dem gegenwärtigen Abgeordnetenhause einer
näheren Betrachtung unterziehen, an die Worte zu erinnern,
die wir bei der damaligen Gelegenheit — vieler anderer nicht zu
gedenken — gesprochen haben, und begnügen uns — um nicht
 
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