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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 13.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.13560#0222

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Inhalt.

Abhandlung: lieber Fanden-Dekoration. (Forts.)

Korrespondenzen: f. München, Mitte Mai. (Aus dem Kunstverein. Forts.)

— ^ Braun schweig, Mitte Juni. (Näheres über den Kunstraub re.)

— ch Halbcrstadt, Mitte Juni. (Die Feier der 40jährigen Gründung
der Kunstvereine in Deutschland.) — s?) Düsseldorf, im Mai. (Von
den permanenten Ausstellungen rc. Forts.) — ^Wien, im Juni. (Juni-
Ausstellung des öftere. Kunstvereins. Schluß.)

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Leipzig, Trier, München,
Regensburg, Wien, London.

Kunstlilcratur: Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie von H. Otte. —
Vorschule zum Studium der kirchl. Kunst von Dr. W. Lübke. (Forts.) —
Münchener Antiken von Dr. K. F. A. v. Lützow. — Die Legende vom
heil. Christophorus in der Plastik und Malerei von A. Sinemus.
Briefkasten.

Ueber Iaxaden-Aekoration,

mit Oefouberer Berücksichtigung der sogenannten 5grassito-Manier.

(Fortsetzung.)

Die Acsthetik des Sgraffito.
ücksichtlich der ästhetischen Behand-
lung des Sgraffito giebt Sem-
per, wie wir bereits erwähnten, sehr
beherzigenswerthe Andeutun-
gen. Zwar spricht er sich über
den I n h a l t der Darstellungen
nur indirekt aus, indem er,
er denselben beiläufig berührt,
fast stets ornamentale Motive an-
führt; und doch wäre es gerade von
Wichtigkeit gewesen, wenn eine solche
Autorität wie Semper über das dem Sgraffito eigenthüm-
C 'pk- liche und naturgemäße Gebiet, namentlich in seiner Ab-
- grenzung gegen das der Freskomalerei, sich geäußert hätte.
Indem wir uns Vorbehalten, auf diesen wichtigen Punkt
zurückznkommen, wollen wir zunächst seine Andeutungen über
die ästhetische Behandlung des Sgraffito, soweit dieselbe durch

die Technik bedingt ist, mittheilen. „Alles Aengstliche und Klein-
liche" — sagt er mit Recht — „ist zu vermeiden, das übrigens
auch dem monumentalen Wirken, das durch diese Wanddekoration
erstrebt und unterstützt werden soll, entgegentritt. — Man darf
die Schraffirungen durch aufgesetzte Lichter wirksamer machen;
doch hüte man sich vor Mißbrauch dieses Mittels, dessen An-
wendung schon gewissermaaßen die Grenzen der reinen Zeich-
nung überschreitet. — Die Sgraffitomanier ist eine Art Niello
im Großen. Wie dieses bald die Zeichnung auf Hellem Grunde
hervorhebt, bald umgekehrt vorführt, ebenso ist es beim Sgraffito
der Fall. Läßt man die Zeichnung weiß auf schwarzem Grunde
stehen, so muß man ihr mehr Fülle geben als im umgekehrten
Falle, weil die dunkeln Gründe an den Hellen Umrissen gleich-
sam zehren und sie mager machen. Dies berücksichtige man
auch beim Detailliren des Innern der weißen Formen (seien
es Ranken, Blumengewinde, Figuren oder was immer), weil
man darin leicht zu viel thut. Den Grund hebt man ent-
weder ganz schwarz heraus, oder man giebt ihm durch Stehen-
 
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