Preis des Journals pro Quartal l'/3 Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Eedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Zur Konkurrenzfrage. (Forts.) Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Marienwerber, Elbing, Köln,
Kllrcsvondciizen: W. Kassel, im Oktober. (Kunstgeschichtliches aus der München, Wien.
Provinz Hessen. Forts.) — 8. Braunschweig, im Oktober. (Tob Kunstkritik: Die akabemische Kunstausstellung zu Berlin. (Forts.) Genre-
beS Inspektor Branbcs.) — □ St. Petersburg, Mitte Oktober. maleret: Ethnographisches Genre unb Rokoko.
(Eröffnungsfeier ber akabemischen Ausstellung.) Ausstcllungskalendcr.
Jur Konkurrenzfrage.
(Fortsetzung.)
st auf diese Weise" — so lautet die
weitere Motivirung des Kommissions-
Entwurfs — „ den Interessen der
Künstler Genüge geschehen, so er-
scheint es uns hingegen wider die
Interessen der Kunst und gegen das
natürliche Recht gehandelt zu sein,
wenn man verlangt, daß jene zur
Preisertheilung nicht zugelassenen Pro-
jekte auch von der Beurtheilung
und von der öffentlichen Aus-
stellung ausgeschlossen werden
sollen — ganz abgesehen davon, daß
hierdurch eine zweimalige Thätigkeit
des Preisgerichts nothwendig würde.
Man hat auf eine öffentliche Aus-
stellung der Projekte, und zwar auf
eine Ausstellung vor Ertheilung der Preise mit Recht stets ein
maaßgebendes Gewicht gelegt und der öffentlichen Meinung so
die Gelegenheit verschafft, an dem Urtheile des Preisgerichts
Antheil zu nehmen und dasselbe zu kontroliren. Wenn man
verlangt, daß Projekte, welche dem Programm nicht entsprechen,
von dieser Ausstellung ausgeschlossen sein sollen, „weil sie durch
ihre vielleicht glänzendere Außenseite das Publikum bestechen
könnten", so übersieht man hiebei die durch mehrfache Beispiele
bestätigte Möglichkeit, daß ein solches Projekt — falls das Pro-
gramm der Konkurrenz mangelhaft war — in Wirklichkeit den
Vorzug vor allen programmmäßigen Entwürfen haben kann, daß
also die bessere Sache mit Gewalt unterdrückt werden würde,
wenn man dasselbe ignoriren wollte. Es liegt in diesem Falle
der Ausweg offen, das schlechte Programm aufzugeben und das
gute Projekt, trotzdem es keinen Konkurrenzpreis erhalten hat,
zur Ausführung zu wählen."
„Ein solcher Ausweg aus jenem mehrfach erwähnten Kon-
flikte wäre ausgeschlossen, wenn der von sehr vielen Künstlern
vertretene und auch in den Hamburger Vorschlägen enthaltene
Grundsatz aufgestellt würde, daß mit der Ertheilung des
ersten Preises unter allen Umständen auch die Aus-
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Eedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Zur Konkurrenzfrage. (Forts.) Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Marienwerber, Elbing, Köln,
Kllrcsvondciizen: W. Kassel, im Oktober. (Kunstgeschichtliches aus der München, Wien.
Provinz Hessen. Forts.) — 8. Braunschweig, im Oktober. (Tob Kunstkritik: Die akabemische Kunstausstellung zu Berlin. (Forts.) Genre-
beS Inspektor Branbcs.) — □ St. Petersburg, Mitte Oktober. maleret: Ethnographisches Genre unb Rokoko.
(Eröffnungsfeier ber akabemischen Ausstellung.) Ausstcllungskalendcr.
Jur Konkurrenzfrage.
(Fortsetzung.)
st auf diese Weise" — so lautet die
weitere Motivirung des Kommissions-
Entwurfs — „ den Interessen der
Künstler Genüge geschehen, so er-
scheint es uns hingegen wider die
Interessen der Kunst und gegen das
natürliche Recht gehandelt zu sein,
wenn man verlangt, daß jene zur
Preisertheilung nicht zugelassenen Pro-
jekte auch von der Beurtheilung
und von der öffentlichen Aus-
stellung ausgeschlossen werden
sollen — ganz abgesehen davon, daß
hierdurch eine zweimalige Thätigkeit
des Preisgerichts nothwendig würde.
Man hat auf eine öffentliche Aus-
stellung der Projekte, und zwar auf
eine Ausstellung vor Ertheilung der Preise mit Recht stets ein
maaßgebendes Gewicht gelegt und der öffentlichen Meinung so
die Gelegenheit verschafft, an dem Urtheile des Preisgerichts
Antheil zu nehmen und dasselbe zu kontroliren. Wenn man
verlangt, daß Projekte, welche dem Programm nicht entsprechen,
von dieser Ausstellung ausgeschlossen sein sollen, „weil sie durch
ihre vielleicht glänzendere Außenseite das Publikum bestechen
könnten", so übersieht man hiebei die durch mehrfache Beispiele
bestätigte Möglichkeit, daß ein solches Projekt — falls das Pro-
gramm der Konkurrenz mangelhaft war — in Wirklichkeit den
Vorzug vor allen programmmäßigen Entwürfen haben kann, daß
also die bessere Sache mit Gewalt unterdrückt werden würde,
wenn man dasselbe ignoriren wollte. Es liegt in diesem Falle
der Ausweg offen, das schlechte Programm aufzugeben und das
gute Projekt, trotzdem es keinen Konkurrenzpreis erhalten hat,
zur Ausführung zu wählen."
„Ein solcher Ausweg aus jenem mehrfach erwähnten Kon-
flikte wäre ausgeschlossen, wenn der von sehr vielen Künstlern
vertretene und auch in den Hamburger Vorschlägen enthaltene
Grundsatz aufgestellt würde, daß mit der Ertheilung des
ersten Preises unter allen Umständen auch die Aus-