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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 13.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.13560#0190

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J? 13>er Jahrgang. %

M 21. f

Herausgegebeu und redigirt von

vr. 8chaster.

Jp 24. Mai

l 18«8. Tf

Preis des Journals pro Quartal l'/a Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inhalt.

Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. Kunst-Chronik: Lokalnachrichttn aus Berlin, Breslau, Dresden, Karlsruhe,
LXIV. Baron v. Klodt. Braunschweig, München, Prag, Wien, Zürich.

Korrespondenzen: f. München, im April. (Die bildende Kunst im Ab- Kunstgeschichte: Der Portraitmaler, von F. Förster.

geordnetenhausc; Naupp :c. Schluß.) — ^ Wien, Ans. Mai. (April- Kunstlitcratur: Der Schweizer Holzstyl in seinen cantoualen und konstruk-

und Mai-Ausstellung des österr. Kunstvereins. Forts.)— I Bremen, tiven Verschiedenheiten vergleichend dargestellt mit Holzbauten Dcutsch-

im April. (Ausstellung des norddeutschen Gesammtvcreins: Landschafts- lands, von E. Gladbach. (Forts.)

Malerei. Forts.) Ausstellungskalender.

Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.

Cx LXIV. 33aron von Dlfoöt.*)

(Nekrolog.)

ußland besitzt wenige Künstler, deren
Werke von wirklicher Bedeutung sind,
unter ihnen aber ist wieder die Zahl
von solchen, deren Namen weit
über die Grenzen des Vater-
landes getragen wurden, noch
viel beschränkter. Einer dieser
Wenigen ist unstreitig der berühmte
Bildhauer Klodt von JürgenS-
burg. Er ist nicht nur der berühm-
, teste, sondern in der Thal der her-

\) V- vorragendste Künstler Rußlands, denn er ist sicherlich
^ ‘pfc der einzige, dessen Werke allen Künstlern seines Fachs
**• "O als unübertreffliche Muster dienen werden, während er
selbst bei dem Beginn seiner Laufbahn solche Vorbilder nicht
vorfand. Was sich hier an Antiken befindet, und außer ihnen

D. Red.

etwa das monumentale Pferd der Reiterstatue Peter des Großen,
mag wohl zu allgemeiner Anregung dienen, reicht aber als
Hülfsmittel zum besonderen Studium des Pferdes, welches von
Klodt zu seinem Specialgebiet erwählte, nicht aus. Seine
Lehrerin und sein Vorbild war und mußte daher einzig und
allein die Natur sein. Durch eifriges Studium dieser unüber-
trefflichen Meisterin erhob er die plastische Darstellung des Pferdes
zu einer nie erreichten Höhe, ja, man kann sagen zur Vollen-
dung; und in dieser Beziehung bot sein an schönen Pferden
vorzugsweise reiches Vaterland die besten Modelle dar.

Baron Peter Karlowitsch Klodt von Jürgens-
burg, aus einer der ältesten adligen Familien Esthlandö stam-
mend, wurde am 24. Mai 1805 in St. Petersburg geboren.
Sein Vater verbrachte beinahe sein ganzes Leben als russischer
General vom Generalstabe in Feldzügen und Gefechten in Polen,
hinter dem Kuban, in der Moldau und der Wallachei, bei der
Einnahme von Tultschi, Jsakdschi, Ismail, Rustschuck, und im
Vaterlandskriege 1812. Er nahm Theil an den Schlachten

*) Nachdruck wird verbeten.
 
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