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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 13.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.13560#0271

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Inhalt.

Abhandlung: Wien und Berlin und ihre beiden großen Kunstausstellungen. Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M., Wien, Pest, Hamburg, Brüssel,

Korrcspmidcnzcu: + Karlsruhe, Ende Juli. (Ausstellung des Kunst- Paris, Stockholm, Edinburgh, Washington.

Vereins.) — Vz. Weimar, 20. Juli. (Permanente Musterausstelluug.) Kunstinstitutc und Kunstvcrcinc: Welches ist der älteste Kunstverein in
z. Weimar, im August. (Karl Hummel.) — ^ Wien, Mitte August. Deutschland? — Kaiserlich königl. Akademie der bildenden Künste in

(Aus dem gegenwärtigen Kunstleben Wiens.) — ch Würzburg, Mitte Wien. — Genossenschaft der bildenden Künstler in Wien.

August. (Kunst- und Antiquitäten-Versteigerung.) Briefkasten.

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Breslau, Dresden, Kassel, Ausstcllungskalciidcr.

Wien und Wertin

und ihre beide» grossen Runll-Ausstellungen.

st an demselben Tage sehen Wien und
Berlin ihre große Ausstellungen eröffnet;
jenes die dritte allgemeine deutsche Kunst-
Ausstellung, dieses die zweijährliche aka-
mische. Es ist jetzt natürlich nutzlos, über
die Unzuträglichkeit eines solchen, möglicher-
weise zu einer Zersplitterung führenden
Zusammentreffens zu klagen. Der Erfolg
wird lehren, ob unsere Besorgniß, daß
durch diese Gleichzeitigkeit der Ausstellun-
gen die Trennung von Nord- und Süd-
Deutschland auch auf das Kunstgebiet über-
tragen werde, ganz ungegründet gewesen.
Daß der Süden auf der berliner Aus-
stellung wahrscheinlich gar nicht vertreten sein wird, dürfte
zweifellos sein; wie weit die Vertretung des Nordens in Wien
reichen wird, muß abgewartet werden.

Wie verlautet, ist nicht nur die wiener Ausstellung, son-
dern auch die berliner sehr reich beschickt worden, und diese

Thatsache, wenn sie sich bewahrheitet, wird man uns als Be-
weis entgegenhalten wollen, daß wir „zu schwarz gesehen" haben.
Allein dies ist es nicht, worin die Frage wurzelt, um die es
sich hier handelt, sondern die Gefahr ist es, daß hinfort das
Interesse der deutschen Kunst sich in ein nord- und süddeutsches
spalten könnte, daß die Versöhnung der Gegensätze, die Aus-
gleichung der nationalen Differenzen, welche ja ein Vorrecht der
Kunst wie der Wissenschaft ist, auf eine ungewisse Zukunft ver-
schoben, daß dies allgemeine Verbrüderungsfest aller deutschen
Schulen und Richtungen, wozu die Einweihung des Künstler-
hauses in Wien eine so schöne Gelegenheit dargeboten hätte,
wenn sie einschließlich der deutschen Ausstellung auf das Frühjahr
verschoben wäre, eine Unmöglichkeit geworden ist.

Im Uebrigen, von den Ausstellungen ganz abgesehen, nehmen
wir an den Festlichkeiten, welche sich an die Einweihung des
Künstlerhauses, sowie an den deutschen Künstlertag knüpfen,
wenn auch aus der Entfernung, den regsten Antheil und wün-
schen von Herzen, daß kein störender Mißton sich in die Har-
monie derselben mischen möge. M. Sr.
 
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