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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 13.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.13560#0154

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• 13'er Jahrgang. \

M17. f

K

Herausgegeben und rebigirt von

Dr. JTiaj; Sdjasfer.

Preis des Journals pro Quartal l'/3 Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Albumin vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Eedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inhalt.

Abhandlung: lieber Fa?aden-Dekoration. (Forts.) Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Leipzig, Münster, München,

Korrespondenzen: ch Weimar, den 9. April. (Aus dem hiesigen Kunst- Basel, Paris.

leben. Schluß.) — ^Wien, im April. (Selbstmord Eduard van der Kunstgeschichtc und Antiauitätcn: Die Bronzestatne eines römischen Knaben,
Nüll's; AprilanSstcllung des östcrr. Kunstvereins. Forts.)— Xg. Darm- gefunden im Rhein bei Lllttingen n. f. f.

stadt, im April. (Erinnerungs-Medaille auf das Rietschel'sche Luther- Kunstinstitutc und Knnstvcrcinc: Zur Restauration des Carstens'schen Grabes

Denkmal.) — I Bremen, Anfang April. (Ausstellung des nord- in Rom. — Potsdamer Kunstverein,

deutschen Gesammtvereins: Genrebilder. Forts.) Bricskastcn.

Ueber Ia§aden-Dekoration,

mit besonderer Berücksichtigung der sogenannten 8grassito-Manier.

(Fortsetzung.)

as bereits genannte Werk von Lange und
Bühlmann „Die Anwendung des Sgraf-
fito für Fanden-Dekoration"*) ist, sowohl
was erklärenden Text, als was bildliche
Darstellung betrifft, nur wenig umfangreich,
aber in beiden Beziehungen, durch Klarheit
der Beschreibung und Sorgfalt in der Aus-
wahl der Beispiele, völlig genügend. In der
Einleitung weisen die Vers, auf das eigent-
liche Wesen der Renaissance im Verhältnis
zur Antike hin. Sie erblicken in dem „golde-
nen Zeitalter der italienischen Baukunst für die Neuzeit eine reiche

*) Der vollständige Titel lautet: Die Anwendung des Sgraf-
sito für Fapadendekoration. Nach italienischen Originalwerken dar-
gestellt und bearbeitet von Emil Lange und Joseph Bühlmann,
Architekten, unter Mitwirkung von Ludwig Lange, Baurath und Professor
an der königl. Akademie zu München. 5 Tafeln nebst Text. — München,
1867. E. A. Fleischmann's Buch- und Kunsthandlung.

und wichtige Quelle an trefflichen Vorbildern, indem darin das
Alterthum als Ausdrucksmittel für eigne Bauideen
behandelt und dabei in freier Originalität eine Fülle ganz selbst-
ständiger Schöpfungen offenbart" wird. — In der That sind
auch wir der Ansicht, daß der Hauptvorzug und das eigentliche
Grundwesen der Renaissance in der ornamentalen Ver-
werthung der antiken Schönheitsformen besteht. In diesem
Sinne ist der Name „Renaissance" gewiß gerechtfertigt. Daher
stimmen wir durchaus mit den Verfassern überein, wenn sie
weiterhin sich dahin aussprechen, daß „das Verständniß, womit
die Renaissance dem Alterthum gegenüber Flächen jeder Art mit
Zierformen auf das Wohlgefälligste ausfüllte, eine wesentlich
neue Seite der Architektur und als solche bei dem fast
gleichen dekorativen Verlangen der Gegenwart für
uns von hohem Werthe" ist. Sehr beherzigenswerth und völlig
unsrer Ueberzeugung entsprechend sind auch die Worte: „Mannig-
faltigkeit in Anordnung wie im technischen Verfahren mit Ver-
meidung jedes Scheins, klarer gefälliger Ausdruck des
 
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