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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 13.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.13560#0214

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Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollemstr. 9.)

Inhalt.

Abhandlung: lieber Fayaden-Dekoration. (Forts.)

Korrespondenzen: 4- Karlsruhe, den 23. Mai. (Ausstellung des Kunst-
Bereins. Schluß.) — K Bremen, im Mai. (Ausstellung des nord-
deutschen Gesammtvereius: Architektur, Stillleben. Schluß.) — f. Mün-
chen, Mitte Mai. (Kunstvereinsbericht :c.) — [?] Düsseldorf, im
Mai. (Von den permanenten Ausstellungen :e. Forts.) — 2 Wien, im
Mai. (Mai- und Juni-Ausstellung des österr. Kunstvereins. Forts.)

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Leipzig, Hannover, Echternach,
Ofsenbach, Negensburg, München, Triest, Graz, Wien, Roeskilde, Ant-
werpen, Birmingham, Valparaiso.

Kunstlitcratur: Der Schweizer Holzstyl in seinen cantonalen und konstruk-
tive» Verschiedenheiten k. von E. Gladbach. (Forts.) — Albuin:
Aus der Schlacht bei Königgrätz von Bleibtreu.

Briefkasten.

Ueber Iasaden-Dekoration.

mit öefonöerer Berücksichtigung der sogenannten Fgrassito-iManier.

(Fortsetzung.)

3. Die Technik des Sgraffito.

(Schluß.)

n viel einfacherer Weise äußert sich
(nach Lange und Bühlmann) Prof,
de Fabris in Florenz über das
technische Verfahren des Sgraffito.
Dankenswerth ist dabei die Mitthei-
lung der Abbildungen der bei dem
Verfahren in Anwendung kommen-
den Instrumente. Prof, de Fabris
stellt dasselbe folgendermaaßen dar:
„Zunächst wird auf die zur Auf-
nahme einer Sgraffito - Dekoration
bestimmte Mauer ein gewöhnlicher
roher Mörtelputz aus Sand und Kalk
aufgetragen und glatt gestrichen, wel-
cher in diesem Zustande etwa sechs Monate der Witterung
ausgesetzt bleibt. Nach Verlauf dieser Zeit wird der für den

dunklen Untergrund des Sgraffito bestimmte, gefärbte Verputz
(intonaco colorito) in der Dicke von 3 — 4 Millimeter auf-
gesetzt und, sobald er zu trocknen beginnt (ungefähr nach einer
Stunde), durch ein Streichbrettchen mit zeitweiser Wasserbefeuch-
tung eben gestrichen. Die Bestandtheile dieses Verputzes sind
frisch gelöschter Kalk, gut ausgewaschener, von allen Schlamm-
theilen befreiter Flußsand und dunkle Farbe, als grüne Erde
oder Umbra. Von der guten Qualität des Kiessandes hängt
die Dauer und Vollkommenheit der Arbeit ab. — Das Streich-
Brettchen von ebener Fläche hat 12—15 Zentimeter in qua-
drater oder rechtwinklicher Form. Man führt es in kreisför-
miger Bewegung über den Verputz, um diesem das nöthige Korn
zu geben.

Vor Allem sei bemerkt, daß jedesmal nur das Flächenstück
verputzt werde, welches man in einem Tage, bevor der Verputz
trocknet, zeichnen (graffire) zu können glaubt, da die Ausfüh-
rung der Zeichnung, wie die Maler sagen, frisch (a buon
fresco) geschehen soll. — Aus diesem Grunde ist der Winter
 
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