Preis des Journals pro Quartal l1/, Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Kedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler dcr Gegenwart. Kunslkrilik: Die akademische Kunst-Ausstellung zu Berlin. (Forlsetzuim.)
LXVIII. Eduard Hildebrandl. Landschaftsmalerei: Die Landschaft im engeren Sinne. (Forts.)
Koresnoiiücnzen: Sl Stuttgart, Ende November. (Permanente Kunst- Albuin: Thierbilder von G. Mandel. Kleitte Welt von Nnd. Geißler. —
Ausstellung von Herdtle und Peters rc. (Schluß.) — f. München, Photographien nach Originalbildern, herausgegeben von der photogr.
Ende November. (Kunstverein; Eine neue Kunsthandlung rc.) Gesellschaft.
Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin. Ausstclluiigskalendcr.
Studien zur Gstarakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.
LXYIII. Eduard HildeOrandt.
• u der kurzen Mittheilung, welche wir
in Nro. 40 unseres Journals über
den Tod und die äußeren Lebensdaten
des verewigten Hildebrandt gaben, fügen
^ wir jetzt eine eingehendere Charakteristik
seiner Künstlerlaufbahn und seines künst-
lerischen Wesens hinzu. Als so plötzlich
die unerbittliche Hand des Todes der
schaffensfreudigen Hand des genialen
Künstlers den farbenglühenden Pinsel entrissen und
das an den zauberischen Lichtquellen aller Zonen
unseres Erdenrunds gesättigte Auge für immer ge-
schlossen hatte, fühlten wir uns außer Stande, seinen
Werken schon diejenige ruhige Betrachtung zu widmen, welche
sie gerade durch die Eigenartigkeit ihrer Naturauffassung nnd
durch den Kampf der weit auseinander gehenden Ansichten für
und wider diese Naturauffassung vorzugsweise veranlassen muß-
ten. Wir beschränkten uns damals auf das Wesentlichste zur
Charakteristik seiner Richtung und wollen heute, bei der Schil-
derung seiner künstlerischen Lebensentwicklung — deren Kennt-
niß gerade bei ihm für das Versländniß seiner künstlerischen
Richtung nothwendig ist — das Versäumte nachholen.
Wir haben nicht die Absicht, einen sogenannten „Nekrolog"
zu schreiben, d. h. eine im sentimentalen Predigerton gehaltene,
auf dem für die Lebenden keineswegs schmeichelhaften Satz „de
mortui8 nil nisi bene“ fußende Lobrede: wir glauben, dem
Andenken des genialen Künstlers eine wahrhaftere Huldigung
darzubringen durch eine vorurtheilsfreie, objektive Charakteristik
seines Wesens und Schaffens. Hildebrandt gehört ohnehin
wahrlich nicht zu jenen Leuten, die eines „Panegyrikus" be-
dürften: er gehört der Kunstgeschichte, im prägnanten Sinne
dieses Worts, an, und Das, was wir über ihn zu sagen haben,
soll gesagt werden in diesem kunstgeschichtlichen Sinne.
Hildebrandt war, dies ist zuerst zu merken, eine durch-
aus original angelegte Natur: dies beweist schon die, jedem
äußeren Zwang des Lebens und allen Schwierigkeiten des realen
Daseins trotzende Energie, mit welcher er sein Leben frei be-
stimmte. Selten dürfte ein Mensch, und namentlich ein Künstler,
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Kedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler dcr Gegenwart. Kunslkrilik: Die akademische Kunst-Ausstellung zu Berlin. (Forlsetzuim.)
LXVIII. Eduard Hildebrandl. Landschaftsmalerei: Die Landschaft im engeren Sinne. (Forts.)
Koresnoiiücnzen: Sl Stuttgart, Ende November. (Permanente Kunst- Albuin: Thierbilder von G. Mandel. Kleitte Welt von Nnd. Geißler. —
Ausstellung von Herdtle und Peters rc. (Schluß.) — f. München, Photographien nach Originalbildern, herausgegeben von der photogr.
Ende November. (Kunstverein; Eine neue Kunsthandlung rc.) Gesellschaft.
Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin. Ausstclluiigskalendcr.
Studien zur Gstarakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.
LXYIII. Eduard HildeOrandt.
• u der kurzen Mittheilung, welche wir
in Nro. 40 unseres Journals über
den Tod und die äußeren Lebensdaten
des verewigten Hildebrandt gaben, fügen
^ wir jetzt eine eingehendere Charakteristik
seiner Künstlerlaufbahn und seines künst-
lerischen Wesens hinzu. Als so plötzlich
die unerbittliche Hand des Todes der
schaffensfreudigen Hand des genialen
Künstlers den farbenglühenden Pinsel entrissen und
das an den zauberischen Lichtquellen aller Zonen
unseres Erdenrunds gesättigte Auge für immer ge-
schlossen hatte, fühlten wir uns außer Stande, seinen
Werken schon diejenige ruhige Betrachtung zu widmen, welche
sie gerade durch die Eigenartigkeit ihrer Naturauffassung nnd
durch den Kampf der weit auseinander gehenden Ansichten für
und wider diese Naturauffassung vorzugsweise veranlassen muß-
ten. Wir beschränkten uns damals auf das Wesentlichste zur
Charakteristik seiner Richtung und wollen heute, bei der Schil-
derung seiner künstlerischen Lebensentwicklung — deren Kennt-
niß gerade bei ihm für das Versländniß seiner künstlerischen
Richtung nothwendig ist — das Versäumte nachholen.
Wir haben nicht die Absicht, einen sogenannten „Nekrolog"
zu schreiben, d. h. eine im sentimentalen Predigerton gehaltene,
auf dem für die Lebenden keineswegs schmeichelhaften Satz „de
mortui8 nil nisi bene“ fußende Lobrede: wir glauben, dem
Andenken des genialen Künstlers eine wahrhaftere Huldigung
darzubringen durch eine vorurtheilsfreie, objektive Charakteristik
seines Wesens und Schaffens. Hildebrandt gehört ohnehin
wahrlich nicht zu jenen Leuten, die eines „Panegyrikus" be-
dürften: er gehört der Kunstgeschichte, im prägnanten Sinne
dieses Worts, an, und Das, was wir über ihn zu sagen haben,
soll gesagt werden in diesem kunstgeschichtlichen Sinne.
Hildebrandt war, dies ist zuerst zu merken, eine durch-
aus original angelegte Natur: dies beweist schon die, jedem
äußeren Zwang des Lebens und allen Schwierigkeiten des realen
Daseins trotzende Energie, mit welcher er sein Leben frei be-
stimmte. Selten dürfte ein Mensch, und namentlich ein Künstler,