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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 13.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.13560#0146

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Inhalt.

Abhandlung: Ueber Faqaden-Dekoration. (Forts.) Kunstgeschichte und Antiguitäten: Das Bayrische National-Museum in

Korrcsvondcnzcii: ch Weimar, den 9. Avril. (Aus dem hiesigen Kunst- München, von E. Förster. (Forts, u. Schluß.)

leben. Forts.) — .r Wien, im April. (Selbstmord Eduard van der Kunstinstitute und Kunstvcrcinc: Norddeutscher Gesammtverein. Bcrzeichniß

Nüll's; Aprilausstcllung des österr. Kunstvereins.) — X Hannover, der in der Kunst-Ausstellung zu Bremen im März d. I. verkauften

Ende März. (Allgemeines über moderne Kunstausstellungen je. Schluß.) Bilder. — Anhaltischer Kunstverein. Aus dem Verwaltungsbericht.

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Dresden, Wien, Pest, Bo- Ausstcllungslalcndcr.
logna, München, Salisbury.

Aeber Aagaden-Dekoration,

mit besonderer Rerücksichtlgnng der sogenannten 8grassitto-Manier.

(Fortsetzung.)

l leibt — so schlossen wir unsere ein-
leitende Betrachtung in voriger
Nummer — der Verputzbau
innerhalb der ihm durch seine
Technik vorgcschriebenen Grenzen,
d. h. sucht er nicht durch ange-
klebte GhpSplatten oder durch
künstliche Quaderfugen u. dgl.
den Charakter des Steinbau's
nachzuäffen und so die Lüge an
Stelle des berechtigten künst-
lerischen Scheins zu stellen: dann bleibt er auch selber in sich
wahr und berechtigt.

Es tritt nun die Frage an uns heran: welche ästhetischen
und technischen Forderungen stellt demnach der besondere Cha-
rakter des Verputzbau's, im Gegensatz zu dem Stein-, Holz- rc.
Bau, an die Ornamentation?

Diese Frage ist ihrem allgemeinen Princip nach leicht zu

beantworten. Die Technik des Verputzbau's, wenn sie sich selbst
treu bleiben d. h. wenn sie nicht das Ornament mit dem kon-
struktiven Gesetz, das den Baukörper organisch gliedert, in Wider-
spruch bringen will, fordert naturgemäß die Ausschließung an-
geklebter Ornamente, d. h. sie ist ihrer Natur nach auf eine
gewisse Flächenhaftigkeit zwischen den Profilirungen des
Dachgesimses, der Fenster- und Thüreinfassungen u. s. f. an-
gewiesen. Diese Flächenhaftigkeit, welche den Verputzbau seinem
Wesen nach von dem Ziegel- und Sandsteinbau scharf unter-
scheidet, weist nun aber wieder, zum Unterschiede von den letzte-
ren, auf eine besondere Ornamentik hin, nämlich auf eine solche,
die nicht durch plastische, sondern durch malerische Mittel zu
wirken hat. Wenn daher beim Ziegelbau eine Wand- oder Fries-
fläche durch ein eingesetztes Thonrelief am passendsten geschmückt
wird, so dürfte sich beim Verputzbau in gleichem Falle eine
Ausschmückung der Fläche entweder durch ein Frescogemälde
oder durch eine malerische Verzierung in Sgraffittomanier
eignen.
 
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