weg weniger bedeutende Bültenweg, die sich
beide vor dem Fallersleber Tor vereinigten und
bereits um 1870, möglichst dicht an Stadttor
und Brücke, eine lockere Bebauung aufwiesen.
Denkmalwerte Architektur aus dieser frühen
Phase der Stadterweiterung hat sich nicht er-
halten. Gliesmaroder Straße 5 ist erst 1903
errichtet und gehört jener Bauphase an, in der
um 1900 und kurz danach in diesem stadtna-
hen Bereich die letzten Baulücken geschlossen
wurden. Das zweigeschossige Wohnhaus mit
Zierfachwerkelementen im Dachbereich stammt
von der in jenen Jahren auch im Innenstadtbe-
reich vielbeschäftigten Firma Fröhlich und
Baumkauff. Sowohl die Straßen- als auch die
Gartenfassade sind in jener seit den späten
neunziger Jahren sich ausbreitenden maleri-
schen Form entworfen, in der in zunehmender
Dichte Stilelemente historischer Epochen kom-
piliert und bei der Formenreichtum das im Vor-
dergrund stehende Gestaltungsprinzip ist.
Ausbau und Besiedlung der heutigen Hum-
boldtstraße begann erst um 1895 auf der
Grundlage des bereits 1882 vom Magistrat ge-
nehmigten Ringstraßenplanes von Ludwig Win-
ter (s. Geschichtlicher Überblick). Gleichzeitig
mit der Anlage des Hagenringes und dessen
Aufsiedlung begann 1895 die Bebauung des
Ostteiles der Humboldtstraße, deren denkmal-
werte Wohnhausarchitektur auch heute noch
mit der des mittleren Hagenringes eine große
Gruppe gründerzeitlicher Bauten bildet, die bis
heute - mit einigen kriegsbedingten Abstrichen
- das noch recht geschlossene Bild eines städ-
tischen Wohnquartiers für gehobene Ansprüche
vermitteln kann.
Die Häuser Humboldtstraße 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17 und 18 auf der nördlichen Straßenseite
bis zur Einmündung in den Hagenring sind eini-
ge Jahre älter als die Reihe der Bauten auf der
Südseite und wurden alle 1895 als dreige-
Humboldtstraße, Ansicht von Westen
schossige Ziegeibauten mit verputzten Erdge-
schossen errichtet. Lediglich der Eckbau zum
Hagenring (Nr. 18) ist um ein Geschoß höher
und leitet somit auf die am Hagenring durch-
gängig viergeschossige Bauweise über. Die Ge-
bäude sind heute, vor allem in den Dachberei-
chen mehr oder weniger stark verändert - bis
auf das Eckgebäude haben sie alle einen
schmalen Vorgarten. Quader- oder Streifenputz
im Erdgeschoß, Putzlisenen, flache Seitenrisali-
te z.T. mit Baikonen oder Loggien sind, verbun-
den mit Detailformen aus dem Formenkanon
der Renaissancearchitektur, die gemeinsamen
gestalterischen Merkmale, die diese Häuserzei-
le zu einer Einheit zusammenbinden. Stärker
noch als die drei nachfolgenden Doppelhäuser
mit ihren stark betonten Seitenachsen steht das
von H. Vollbracht entworfene erste Haus der
Gruppe, Nr. 11, durch seine würfelförmige Ku-
batur und dem sehr flach geneigten Walmdach
in der Tradition des Braunschweiger Klassizis-
Gliesmaroder Straße 5, 1903, Arch. Fröhlich u.
Baumkauff
Steinbrecherstraße 19, 1897, Arch. W. Bock
62
beide vor dem Fallersleber Tor vereinigten und
bereits um 1870, möglichst dicht an Stadttor
und Brücke, eine lockere Bebauung aufwiesen.
Denkmalwerte Architektur aus dieser frühen
Phase der Stadterweiterung hat sich nicht er-
halten. Gliesmaroder Straße 5 ist erst 1903
errichtet und gehört jener Bauphase an, in der
um 1900 und kurz danach in diesem stadtna-
hen Bereich die letzten Baulücken geschlossen
wurden. Das zweigeschossige Wohnhaus mit
Zierfachwerkelementen im Dachbereich stammt
von der in jenen Jahren auch im Innenstadtbe-
reich vielbeschäftigten Firma Fröhlich und
Baumkauff. Sowohl die Straßen- als auch die
Gartenfassade sind in jener seit den späten
neunziger Jahren sich ausbreitenden maleri-
schen Form entworfen, in der in zunehmender
Dichte Stilelemente historischer Epochen kom-
piliert und bei der Formenreichtum das im Vor-
dergrund stehende Gestaltungsprinzip ist.
Ausbau und Besiedlung der heutigen Hum-
boldtstraße begann erst um 1895 auf der
Grundlage des bereits 1882 vom Magistrat ge-
nehmigten Ringstraßenplanes von Ludwig Win-
ter (s. Geschichtlicher Überblick). Gleichzeitig
mit der Anlage des Hagenringes und dessen
Aufsiedlung begann 1895 die Bebauung des
Ostteiles der Humboldtstraße, deren denkmal-
werte Wohnhausarchitektur auch heute noch
mit der des mittleren Hagenringes eine große
Gruppe gründerzeitlicher Bauten bildet, die bis
heute - mit einigen kriegsbedingten Abstrichen
- das noch recht geschlossene Bild eines städ-
tischen Wohnquartiers für gehobene Ansprüche
vermitteln kann.
Die Häuser Humboldtstraße 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17 und 18 auf der nördlichen Straßenseite
bis zur Einmündung in den Hagenring sind eini-
ge Jahre älter als die Reihe der Bauten auf der
Südseite und wurden alle 1895 als dreige-
Humboldtstraße, Ansicht von Westen
schossige Ziegeibauten mit verputzten Erdge-
schossen errichtet. Lediglich der Eckbau zum
Hagenring (Nr. 18) ist um ein Geschoß höher
und leitet somit auf die am Hagenring durch-
gängig viergeschossige Bauweise über. Die Ge-
bäude sind heute, vor allem in den Dachberei-
chen mehr oder weniger stark verändert - bis
auf das Eckgebäude haben sie alle einen
schmalen Vorgarten. Quader- oder Streifenputz
im Erdgeschoß, Putzlisenen, flache Seitenrisali-
te z.T. mit Baikonen oder Loggien sind, verbun-
den mit Detailformen aus dem Formenkanon
der Renaissancearchitektur, die gemeinsamen
gestalterischen Merkmale, die diese Häuserzei-
le zu einer Einheit zusammenbinden. Stärker
noch als die drei nachfolgenden Doppelhäuser
mit ihren stark betonten Seitenachsen steht das
von H. Vollbracht entworfene erste Haus der
Gruppe, Nr. 11, durch seine würfelförmige Ku-
batur und dem sehr flach geneigten Walmdach
in der Tradition des Braunschweiger Klassizis-
Gliesmaroder Straße 5, 1903, Arch. Fröhlich u.
Baumkauff
Steinbrecherstraße 19, 1897, Arch. W. Bock
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