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Kimpflinger, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 1, Teil 2): Stadt Braunschweig — Braunschweig, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.44169#0265

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bahnbrücke über den Mittellandkanal, die als
dreifeldrig ausgeführte Eisenfachwerkkonstruk-
tion auf Betonpfeilern den Kanal schräg über-
quert. Mit dieser speziellen mehrteiligen Aus-
führung unterscheidet sich diese 1936 errichte-
te Brücke von den meisten anderen
Kanalbrücken. Sie ist als technikgeschichtliches
Bauwerk dem Kulturdenkmal Mittellandkanal
zuzuordnen.

BRAUNSCHWEIG -TIMMERLAH
Der Ort Timmerlah liegt am Westrand des
Stadtgebietes, in das er 1974 eingemeindet
wurde.
Timmerlah wird 1158 erstmals urkundlich er-
wähnt; es war zunächst ein Einwegedorf mit
Kirche, das sich durch Zuzug von Kotsassen
und Brinksitzern bis zum 18.Jh. zu einer hau-
fenförmigen Ansiedlung entwickelt hatte. Da
Timmerlah am Rande, aber außerhalb der
Braunschweiger Landwehr lag, war es mehr-
fach kriegerischen Zerstörungen ausgesetzt, so
z.B. 1492. Im 17. und 18.Jh. erlebte es viele
Brände, bei denen es den größten Teil seiner äl-
teren Bausubstanz einbüßte.
Zwischen den beiden Weltkriegen entstand im
Westen eine kleine Heimstättensiedlung, und in
den fünfziger und sechziger Jahren erweiterte
sich der Ort nach Westen und Nordosten durch
größere Komplexe von Eigenheimen, Sied-
lungshäusern und zweigeschossigen Reihen-
häusern.
Der alte Dorfteil zeigt im Grundriß mitteldeut-
sche Dreiseithöfe. Ihre Gebäude sind vornehm-
lich aus Fachwerk mit Ziegelausfachung errich-
tet, wobei die Wohnwirtschaftsgebäude die ty-
pische, nach Süden weisende Ausrichtung
zeigen. Inzwischen wurden die meisten Höfe
stark modernisiert und mit städtisch beeinfluß-
ten Wohngebäuden und neueren Wirtschafts-
bauten ausgestattet, die heute aber bereits
auch nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wer-
den. Nach dem beinahe vollständigen Verlust
seines dörflichen Charakters besitzt der Ort ge-
genwärtig als einziges Baudenkmal die Kirche
(Kirchstraße 11), einen einschiffigen Ziegelbau
von 1880 mit 3/5-Chorschluß und einem nur
durch Zwerchdächer und einer leichten Risalit-
bildung angedeuteten Querschiff. Der älteste
Teil des Baues ist der massige, verputzte West-
turm, der in seinen unteren Teilen wohl noch
aus dem 14.Jh. stammt, im 18.Jh. aber erneu-
ert und 1799 seine zwiebelförmige Haube er-
hielt. Der Innenraum zeigt sich nahezu
schmucklos: er ist mit einer flachen kassettier-
ten Holzdecke geschlossen - nur der Chorbe-
reich weist Rippengewölbe auf. Mit Abstand zur
Westwand überspannt den Raum brückenartig
eine hölzerne Orgelempore. Sie wird an den
Außenmauern von Konsolen, dazwischen von
acht schlanken Eisenstützen getragen.
BRAUNSCHWEIG - VELTENHOF
Der Ortsteil Veltenhof liegt im Nordwesten der
Stadt, ca. vier Kilometer vom Zentrum entfernt,
direkt an der Oker. Die Siedlung, die heute
kaum mehr alte Bausubstanz aufweist, hatte


Veltenhof, Königl. Preuß. Landesaufnahme, 1899 (NLVwA-Landesvermessung)

Timmerlah, Luftbild von Süden (Stadtvermessungsamt Braunschweig)


Veltenhof, Pfälzer Str. 34, Schule, 1903


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