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https://doi.org/10.11588/diglit.44169#0212
Lehndorf, Hannoversche Str. 40, ehern. Hofanlage, 1891/92, Arch. J. Wilke
Lehndorf, Raffturm v. Westen, Lithogr. W. Pätz, 1838 (Stadt. Mus. Braunschweig)
Walmdach klassizistische Stadthäuser imitieren-
de Wohnhaus ist ein typisches Beispiel für den
Einfluß, den städtische Lebens- und Wohnfor-
men gegen Ende des 19.Jh. besonders in
stadtnahen Dörfern auf die bäuerliche Kultur
ausgeübt haben. Bauherr der gut erhaltenen
Anlage war der „Ökonom Heinemann“, der den
Architekten J. Wilke mit der Ausführung beauf-
tragte.
Ca. drei Kilometer westlich liegt direkt an der
Bundesstraße 1 und noch zur Gemarkung
Lehndorf gehörig ein für die Stadtgeschichte
bedeutsames Bauwerk. Der 1991/92 sanierte
„Raffturm“, ein um 1780 errichtetes Fachwerk-
gebäude (Raffturm 1), markiert die Stelle, an
der die alte, nach Westen führende Heer- und
Handelsstraße die Landwehr passierte und wo
einst ein Wartturm stand, nach dem das Ge-
bäude benannt wurde. Das zweigeschossige
Fachwerkhaus mit eingeschossigen seitlichen
Anbauten entstand als Zoll- und Poststation
und entwickelte sich bereits um die Mitte des
19.Jh. zu einer beliebten Ausflugsgaststätte,
die bis in die fünfziger Jahre dieses Jahrhun-
derts bewirtschaftet wurde. Seit der Renovie-
rung wird das alte Gebäude wieder als Gast-
stätte genutzt, eine Funktion, die auch histori-
sche Gebäude an einigen anderen Passierstel-
len der ehemaligen Braunschweiger Landwehr
haben, (s.a. Gliesmaroder Turm und Ölper
Turm).
BRAUNSCHWEIG - LEIFERDE
Der Ort Leiferde liegt ungefähr sieben Kilometer
südlich des Stadtkernes am westlichen Oker-
ufer. Das haufenförmig strukturierte Dorfzen-
trum breitet sich am Südostrand einer sanften
Erhebung, dem Meerberg, aus und reicht mit
seinen überwiegend langgestreckten, mit der
Hauptseite nach Süden gerichteten Wohnwirt-
schaftgebäuden auf offen gruppierten Hofanla-
gen bis an das Feuchtgebiet der Oker. Eine
durch das Ortszentrum führende West-Ost-
Lehndorf, Raffturm 1, Raffturm, um 1780
210
Lehndorf, Raffturm v. Westen, Lithogr. W. Pätz, 1838 (Stadt. Mus. Braunschweig)
Walmdach klassizistische Stadthäuser imitieren-
de Wohnhaus ist ein typisches Beispiel für den
Einfluß, den städtische Lebens- und Wohnfor-
men gegen Ende des 19.Jh. besonders in
stadtnahen Dörfern auf die bäuerliche Kultur
ausgeübt haben. Bauherr der gut erhaltenen
Anlage war der „Ökonom Heinemann“, der den
Architekten J. Wilke mit der Ausführung beauf-
tragte.
Ca. drei Kilometer westlich liegt direkt an der
Bundesstraße 1 und noch zur Gemarkung
Lehndorf gehörig ein für die Stadtgeschichte
bedeutsames Bauwerk. Der 1991/92 sanierte
„Raffturm“, ein um 1780 errichtetes Fachwerk-
gebäude (Raffturm 1), markiert die Stelle, an
der die alte, nach Westen führende Heer- und
Handelsstraße die Landwehr passierte und wo
einst ein Wartturm stand, nach dem das Ge-
bäude benannt wurde. Das zweigeschossige
Fachwerkhaus mit eingeschossigen seitlichen
Anbauten entstand als Zoll- und Poststation
und entwickelte sich bereits um die Mitte des
19.Jh. zu einer beliebten Ausflugsgaststätte,
die bis in die fünfziger Jahre dieses Jahrhun-
derts bewirtschaftet wurde. Seit der Renovie-
rung wird das alte Gebäude wieder als Gast-
stätte genutzt, eine Funktion, die auch histori-
sche Gebäude an einigen anderen Passierstel-
len der ehemaligen Braunschweiger Landwehr
haben, (s.a. Gliesmaroder Turm und Ölper
Turm).
BRAUNSCHWEIG - LEIFERDE
Der Ort Leiferde liegt ungefähr sieben Kilometer
südlich des Stadtkernes am westlichen Oker-
ufer. Das haufenförmig strukturierte Dorfzen-
trum breitet sich am Südostrand einer sanften
Erhebung, dem Meerberg, aus und reicht mit
seinen überwiegend langgestreckten, mit der
Hauptseite nach Süden gerichteten Wohnwirt-
schaftgebäuden auf offen gruppierten Hofanla-
gen bis an das Feuchtgebiet der Oker. Eine
durch das Ortszentrum führende West-Ost-
Lehndorf, Raffturm 1, Raffturm, um 1780
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