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Kimpflinger, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 1, Teil 2): Stadt Braunschweig — Braunschweig, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.44169#0208

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Hondelage, Autobahn A2 Hannover-Berlin, Brücke über die Schunter, 1936/38


Hondelage, Hegerdorfstr. 1, Wohnhaus, 1871

Die Neuanlage Nr. 1 stellt eine winkelförmige
Hofanlage mit traufständigem Wohnhaus auf
der Westseite der Straße dar, wobei hier eine
funktionale Trennung zwischen Wohnhaus und
Nebengebäude vollzogen wurde. Das Wohn-
haus selbst, ein zweistöckiger Ziegelfachwerk-
bau mit regelmäßigem Aufbau und symmetri-
scher Fassade, wurde bei einer kürzlichen Re-
novierung durch Anbau eines Windfangs und
Verkleidung der Nordseite verändert.
Auch bei Dammstraße 3 wurden Wohnhaus
und Nebengebäude in Winkelform errichtet,
wobei durch eine Stallscheune im Süden ein
geschlossen wirkender Innenhof entstand. Das
Wohnhaus, ein in wesentlichen Teilen gut erhal-
tener Fachwerkbau mit originalem Hausein-
gang, symmetrischer Fassade und ziegelge-
decktem Krüppelwalmdach wird durch Verklei-
dung der Westseite und die im Erdgeschoß
massiv erneuerten Nebengebäude in seiner
Wirkung beeinträchtigt.
Das Ortsbild Hondelages wird, von der Haupt-
zufahrtstraße gesehen, zunächst nicht so sehr
von den Gebäuden des Dorfes selbst als viel-
mehr von den vorgelagerten Bauten geprägt:
einer Windmühle und den Bögen der Auto-
bahnbrücke, die - von Süden kommend - den
ersten Eindruck vermitteln.
Im Jahre 1868 stimmte der Gemeinderat von
Hondelage dem Antrag des Müllers Schrader
zu, in der Schunterniederung eine Bockwind-
mühle zu errichten (Hegerdorfstraße 1), die bis
1936 ihren Dienst tat und seitdem stilliegt. Mitt-
lerweile ohne Windwerk und Mahlgang nimmt
die Fernwirkung der Mühle auch durch den um-
gebenden hohen Baumbestand allmählich ab.

Lamme, Luftbild (Stadtvermessungsamt Braunschweig)


Im Zuge der Autobahnstrecke von Hannover
nach Berlin wurde im Raum Braunschweig in
den Jahren 1936/38 südlich vom Ortsrand
Hondelages die Brücke über die Schunter er-
richtet. Als reiner Zweckbau in Stahlbeton kon-
zipiert, ergeben die statisch günstigen Parabel-
bögen zusammen mit der Gliederung durch
Prismen eine erhebliche landschaftsprägende
Wirkung.

BRAUNSCHWEIG - LAMME
Das 1974 in das Braunschweiger Stadtgebiet
eingemeindete Dorf Lamme liegt dicht an der
heutigen westlichen Stadtgrenze, ca. ein Kilo-
meter nördlich der Bundesstraße 1, mit der der
Ort durch die Landesstraße 638 verbunden ist.
Die Entfernung zur Stadtmitte beträgt sieben
Kilometer. Im Westen, Osten und Süden ist der
Ort von Ackerland umgeben, während sich im
Norden in einer flachen Senke Wiesenflächen
ausbreiten, die im Nordosten an das Lämmer
Holz angrenzen, Teil eines Waldgebietes, das
sich in nordöstlicher Richtung bis an das Auto-
bahnkreuz bei Ölper erstreckt.
Lamme ist wahrscheinlich schon seit der Völ-
kerwanderungszeit besiedelt und wird seit 1226
unter seinem jetzigen Namen in den Urkunden
erwähnt. Der langgestreckte, haufenförmige
Siedlungskern mit überwiegend hakenförmigen
und Dreiseithöfen liegt wie eine Insel zwischen
der geschwungen verlaufenden Frankenstraße

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