Adolfstr. 50, 1881, Arch. J. Till
Adolfstr. 51, um 1882
Auch die ursprünglichen Balkongitter sind
durch massive Ziegelbrüstungen ersetzt. Drei
Bauten innerhalb dieser Gruppe setzen durch
differierende Gestaltungsmerkmale besondere
Akzente: der in schlichten gotisierenden For-
men gehaltene Ziegelbau Nr. 24 von 1881, der
kleine, eingeschossige Ziegelbau Nr. 18 mit
ausgebautem Drempel, Zwerchhaus und sepa-
rat umbautem Eingangsbereich am Nordgiebel
sowie das über schiefwinkligem Grundriß er-
richtete Eckhaus zur Villierstraße mit der Nr. 21.
Diese von W. Wilkens wohl für sich selbst ent-
worfene Villa mit Eckturm hat durch spätere
Eingriffe vor allem in der Dachzone viel von sei-
ner ursprünglich reichen, aber klaren Durchbil-
dung verloren.
An der Westseite dieses mittleren Abschnittes
der Adolfstraße, der auf Bauanträgen von 1882
noch als „projectirte Straße“ dargestellt wurde,
liegen noch sechs denkmalwerte Objekte, die,
Nr. 45 ausgenommen, auf der Rückseite wegen
des zur Oker hin abfallenden Geländes, ein ho-
hes Souterraingeschoß haben.
Das aus einem älteren und einem jüngeren
Bauteil bestehende Haus Adolfstraße 45 liegt
heute mit seiner Südseite dicht an der neuen
Trasse der Kurt-Schumacher-Straße und von
der Fluchtlinie der Adolfstraße weit zurückge-
setzt zur Oker hin. Bereits diese ungewöhnliche
Lage des Hauses zeigt an, daß es sich um ein
Gebäude handelt, das bereits vor der planmäßi-
gen Aufsiedlung dieses Stadtgebietes hier er-
richtet wurde. Der westliche Teil des über unre-
gelmäßigem Grundriß stehenden Hauses mit
massivem Erdgeschoß und zum Teil verbreiter-
tem Fachwerkobergeschoß stammt aus dem
Jahre 1866 und diente zwischen 1869 und
1872 dem Schriftsteller Friedrich Gerstäcker als
Wohnung. 1902 erhielt das Gebäude einen
zweigeschossigen massiven Anbau zur Adolf-
straße mit ausgebautem Dach, das mit Schopf -
walmen, großen Dachüberständen und freilie-
gendem Gespärre nach dem Geschmack der
Zeit konstruiert ist.
Etwas weiter nördlich liegen auf zur Oker hin
terrassierten Grundstücken drei Wohnhäuser
nebeneinander (Adolfstraße 49 ,50, 51), wobei
sich das mittlere, Nr. 50 als kleineres Einfamili-
enhaus in Ziegelbauweise zwischen den beiden
als Putzbauten errichteten Mehrfamilienwohn-
häusern Nrn. 49 und 51 stilistisch absondert.
Dennoch stammen Nr. 50 (1881) und Nr. 49
(1883) von demselben Architekten, J. Till, dem
späteren Erbauer der sog. Till’schen Häuser an
der Jasperallee (s.dort). Das nur wenig verän-
derte Ziegelgebäude zeichnet sich durch einfa-
che, klare Formgebung und zurückhaltenden
Fassadenschmuck aus, der auf Formsteinprofi-
le und farbig abgesetzte Zierverbände reduziert
ist. Ein steiler Zwerchgiebel mit verziertem Frei-
gespärre in dem allseitig abgewalmten Dach
läßt verhalten neugotische Tendenzen anklin-
gen. An der Nordostecke des Hauses liegt der
separat ummauerte, unter einem eigenen Pult-
dach ausgescherte Eingang mit Windfang. Da-
hinter befindet sich die Treppe zum Oberge-
schoß, die von der Nordseite des Hauses über
ein großes, abgetrepptes Fenster belichtet wird.
Adolfstraße 49, zur Straßenseite eher zurück-
haltend in spätklassizistischer Putzdekoration
118
Adolfstr. 51, um 1882
Auch die ursprünglichen Balkongitter sind
durch massive Ziegelbrüstungen ersetzt. Drei
Bauten innerhalb dieser Gruppe setzen durch
differierende Gestaltungsmerkmale besondere
Akzente: der in schlichten gotisierenden For-
men gehaltene Ziegelbau Nr. 24 von 1881, der
kleine, eingeschossige Ziegelbau Nr. 18 mit
ausgebautem Drempel, Zwerchhaus und sepa-
rat umbautem Eingangsbereich am Nordgiebel
sowie das über schiefwinkligem Grundriß er-
richtete Eckhaus zur Villierstraße mit der Nr. 21.
Diese von W. Wilkens wohl für sich selbst ent-
worfene Villa mit Eckturm hat durch spätere
Eingriffe vor allem in der Dachzone viel von sei-
ner ursprünglich reichen, aber klaren Durchbil-
dung verloren.
An der Westseite dieses mittleren Abschnittes
der Adolfstraße, der auf Bauanträgen von 1882
noch als „projectirte Straße“ dargestellt wurde,
liegen noch sechs denkmalwerte Objekte, die,
Nr. 45 ausgenommen, auf der Rückseite wegen
des zur Oker hin abfallenden Geländes, ein ho-
hes Souterraingeschoß haben.
Das aus einem älteren und einem jüngeren
Bauteil bestehende Haus Adolfstraße 45 liegt
heute mit seiner Südseite dicht an der neuen
Trasse der Kurt-Schumacher-Straße und von
der Fluchtlinie der Adolfstraße weit zurückge-
setzt zur Oker hin. Bereits diese ungewöhnliche
Lage des Hauses zeigt an, daß es sich um ein
Gebäude handelt, das bereits vor der planmäßi-
gen Aufsiedlung dieses Stadtgebietes hier er-
richtet wurde. Der westliche Teil des über unre-
gelmäßigem Grundriß stehenden Hauses mit
massivem Erdgeschoß und zum Teil verbreiter-
tem Fachwerkobergeschoß stammt aus dem
Jahre 1866 und diente zwischen 1869 und
1872 dem Schriftsteller Friedrich Gerstäcker als
Wohnung. 1902 erhielt das Gebäude einen
zweigeschossigen massiven Anbau zur Adolf-
straße mit ausgebautem Dach, das mit Schopf -
walmen, großen Dachüberständen und freilie-
gendem Gespärre nach dem Geschmack der
Zeit konstruiert ist.
Etwas weiter nördlich liegen auf zur Oker hin
terrassierten Grundstücken drei Wohnhäuser
nebeneinander (Adolfstraße 49 ,50, 51), wobei
sich das mittlere, Nr. 50 als kleineres Einfamili-
enhaus in Ziegelbauweise zwischen den beiden
als Putzbauten errichteten Mehrfamilienwohn-
häusern Nrn. 49 und 51 stilistisch absondert.
Dennoch stammen Nr. 50 (1881) und Nr. 49
(1883) von demselben Architekten, J. Till, dem
späteren Erbauer der sog. Till’schen Häuser an
der Jasperallee (s.dort). Das nur wenig verän-
derte Ziegelgebäude zeichnet sich durch einfa-
che, klare Formgebung und zurückhaltenden
Fassadenschmuck aus, der auf Formsteinprofi-
le und farbig abgesetzte Zierverbände reduziert
ist. Ein steiler Zwerchgiebel mit verziertem Frei-
gespärre in dem allseitig abgewalmten Dach
läßt verhalten neugotische Tendenzen anklin-
gen. An der Nordostecke des Hauses liegt der
separat ummauerte, unter einem eigenen Pult-
dach ausgescherte Eingang mit Windfang. Da-
hinter befindet sich die Treppe zum Oberge-
schoß, die von der Nordseite des Hauses über
ein großes, abgetrepptes Fenster belichtet wird.
Adolfstraße 49, zur Straßenseite eher zurück-
haltend in spätklassizistischer Putzdekoration
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