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Kimpflinger, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 1, Teil 2): Stadt Braunschweig — Braunschweig, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.44169#0122

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Der jenseits der Kurt-Schumacher-Straße in ei-
nem leichten Bogen nach Süden bis zur quer
verlaufenden Campe-Straße reichende südliche
Teil der Adolfstraße weist auf der Ostseite mit
den Häusern Nrn. 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37,
38 und 39 eine zusammenhängende Gruppe
von zwei- bis zweieinhalbgeschossigen Wohn-
häusern auf, von denen einige, großzügig ent-
worfene, den Charakter von Villen haben.
Die beiden ältesten Häuser der Reihe sind das
die Gruppe im Süden abschließende Haus
Adolfstraße 39 aus dem Jahre 1878 und Nr. 34
von 1879, ein eher schlichter Ziegelbau auf ver-
putztem Sockel und in beiden Geschossen
gleichmäßiger Fensterreihung mit Putzeinfas-
sungen. Mit übergiebelten Risaliten an der
Straßenseite und nach Norden als Umbauung
des Treppenhauses hat das zweigeschossige
von L. Werner errichtete verputzte Haus Nr. 39
Villencharakter, obgleich seine Raumdisposition
die eines Zweifamilienhauses ist. Bereits 1888

wurde der über der Veranda des Erdgeschos-
ses liegende Balkon ummauert und in seine
heutige Form gebracht. Die Veranda selbst
wurde 1914 ebenfalls verglast.
Adolfstraße 35 ist ein zweieinhalbgeschossiger,
würfelförmiger Putzbau mit spätklassizistischer,
regelmäßiger Fassadenordnung. Mit seinem re-
lativ hohen Mezzaningeschoß, Flachdach und
weit vorkragendem Kranzgesims verwendet der
von Maurermeister Fröhlich 1880 erstellte Bau
Zitate aus der italienischen Renaissancearchi-
tektur.
Der Bauunternehmer Gremmels ließ die drei in
südlicher Richtung folgenden zweigeschossi-
gen Häuser Adolfstraße 36, 37 und 38 als Zie-
gelbauten mit Putzgliederungen aufführen. Alle
drei Gebäude liegen unter flach geneigten
Walmdächern und zeigen eine recht ähnliche
Formensprache: die beiden 1880 entstandenen
Häuser Nrn. 36 und 37 unterscheiden sich in

erster Linie durch die unterschiedliche Farbig-
keit der Ziegel. Bei Nr. 37 wird durch ein leich-
tes Vortreten der mittleren Fensterdoppelachse
und bei Nr. 36 durch einen plastisch gearbeite-
ten Rankenfries unter dem Dachansatz ein Ak-
zent gesetzt. Nr. 38 wurde 1882 gebaut, der
Verandaanbau im Süden ein Jahr später. Rund-
bogenfenster im Erdgeschoß, Gesimse und
Fenstereinfassungen in Werkstein bzw. Putz so-
wie ein Stockwerkgesimsband aus quadrati-
schen Formsteinziegeln sind hier die zurückhal-
tend, aber wirkungsvoll eingesetzten Schmuck-
formen.
Die drei restlichen noch zu dieser Gruppe
gehörenden Bauten auf der Ostseite des südli-
chen Teiles der Adolfstraße stammen ebenfalls
aus dem Jahre 1882 und wurden durch den Ar-
chitekten J. Till errichtet. Auch sie sind zeittypi-
sche Ziegelbauten mit mehr oder weniger auf-
wendigen Putzgliederungen, wobei die Häuser
Adolfstraße 32 und 33 mit den Traufseiten zur

Adolfstr. 33, 1882, Arch. J. Till


Adolfstr. 37, 1880, Arch. Gremmels


Adolfstr. 32, 1882, Arch. J. Till


Adolfstr. 35, 1880, Arch. Fröhlich


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