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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0147
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traufständigen Backsteinbaus ist durch Lise-
nen, Balkone und Giebelzier besonders heraus-
gestellt (err. 1871).
Drei benachbarte Wohnbauten, von denen der
giebelständige Fachwerkbau Hauptstraße 11
die alte ortstypische Farbgebung mit gelblich-
weißen Gefachen und braunem Holzgefüge be-
wahrt hat, markieren den südlichen Zugang zur
Ortswurt. Auf den benachbarten Parzellen sind
- mit ihren Giebeln nach Süden orientiert - das
Wohn- und Geschäftshaus Blumenstraße 19
sowie das vor kurzem zum Wohnhaus ausge-
baute frühere Lagergebäude Nr. 17 plaziert. Ih-
re Bausubstanz reicht vermutlich in das begin-
nende 19.Jh. zurück. Hinter den um 1900 vor-
geblendeten und sehr ähnlich gestalteten
Backsteingiebeln treten die Mansarddächer
kaum in Erscheinung.
Unmittelbar östlich dieses Standortes befindet
sich der Freiburger Hafen. Seine ursprünglich

elbnahe Lage, als eine der wichtigsten Voraus-
setzungen für Freiburgs große Bedeutung im
Mittelalter, ist durch stetige Landanspülungen
im Außendeichbereich verloren gegangen. Heu-
te kann der Hafen nur durch eine zwei Kilome-
ter lange Fahrrinne erreicht werden. Aber auch
sie ist wegen unaufhörlicher Verschlickungen le-
diglich für Schiffe mit geringem Tiefgang pas-
sierbar. Schon Anfang des 19.Jh. versuchte
man diesem Problem durch den Bau eines
großen Spülbeckens außerhalb des Deiches zu
begegnen. Das bei Flut gefüllte Becken wird
noch heute bei tiefstem Ebbestand entleert, um
durch das herausströmende Wasser eine hohe
Spülwirkung zu erreichen. Doch letztlich kön-
nen auch diese Bemühungen die Verlandung
und den damit einhergehenden Bedeutungs-
verlust des Hafens nicht aufhalten. Die ehemali-
ge Spülschleuse, über die heute eine Fußgän-
gerbrücke führt, ist nur in Rudimenten erhalten
(erb. wohl Anfang des 19,Jh.). In einem weitaus
besseren Erhaltungszustand befindet sich die

1901 gebaute Sielschleuse zur Entwässerung
des Freiburger Schleusenfleths in das Hafen-
becken. Die gesamte Hafenanlage einschließ-
lich Ladestraße, Uferstreifen, nördlichem Priel
und den vorgestellten Bauwerken ist als Grup-
pe baulicher Anlagen zu bewerten.
Die mit dem Bau der Kirche durchgeführte Er-
höhung des Kirchplatzes zwang 1838 zu einer
Neuanlage des Friedhofs, welcher auf der süd-
lichen Marsch entlang der Landesbrücker
Straße entstand. Hier befinden sich neben ei-
nem Mausoleum der Familie von der Decken
(err. um 1880) mehrere Grabstellen in z.T. sehr
guter Qualität.
An dem Straßenzug Neuensteden, der bereits
1880 als westliche Ortsausfahrt fast durchgän-
gig bebaut war, ist als eines der ältesten Objek-
te das fünfachsige traufständige Fachwerkhaus
Nr. 13 erwähnenswert (erb. wohl 2. Hälfte
19.Jh.).


Freiburg, Hauptstraße 11, Wohnhaus

Freiburg, Neuensteden 29, Kornscheune


lilgf
Freiburg, Neuensteden 29, Hofanlage

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