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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0153
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1846). Das benachbarte Hallenhaus Dorfstraße
24 von 1818 zeigt in dem straßenseitigen Gie-
bel die klassische Gestaltung mit einem von
zwei kleinen Fenstern gerahmten Dielentor, seit-
lichen Kübbungen und einem leicht vorgezoge-
nen Giebeltrapez unter dem halbgewalmten
Reetdach.
Die noch landwirtschaftlich genutzte Hofanlage
Dorfstraße 33, die sich, von mächtigen Eichen
umstanden, am nordwestlichen Ortsrand aus-
dehnt, besteht aus einem großen reetgedeck-
ten Hallenhaus (erb. Mitte 19.Jh.) mit nachträg-
lich angefügtem Seitenflügel und mehreren
Fachwerknebengebäuden. Auch hier ist der
südliche Wohneingang durch eine reich verzier-
te Holzveranda hervorgehoben, wie sie mehr-
fach im Ort zu beobachten ist.
Außerhalb des Dorfes ist das Gemeindegebiet
überwiegend mit Einzelhöfen in Streulage be-
setzt, die sich nur im westlichen Ortsteil Strich-
straße zu einer lockeren Reihe verdichten. Mehr
als 1.000 Meter südlich dieser Reihe befindet
sich am Ende eines Stichweges die bereits in
der Kurhannoverschen Karte von 1768 ver-
zeichnete Fachwerkhofanlage Strichstraße 7.
Die Dreiergiebelfront setzt sich aus Haupthaus
(dat. 1783), Scheune (dat. 1816) und einem
mittigen pfannengedeckten Stallgebäude (erb.
Ende des 19.Jh.) zusammen. Merkmale des
frühen Baujahres, 1783, sind kräftige Ständer
und gekehlte Knaggen, ferner eine Bretter-
schürze unter dem Halbwalm im Wirtschafts-
giebel. Hingegen zeigt die jüngere Scheune,
ebenfalls mit Halbwalmen in beiden Giebeln ein
engmaschiges Fachwerkgitter, das auch im
rückwärtigen Giebel kaum durch Öffnungen un-
terbrochen ist.
Eine ähnlich kleinteilige Fachwerkstruktur ist
auch am Wirtschaftsgiebel des ost-west gerich-
teten Hallenhauses Strichstraße 23 (erb. 1850)
zu finden, dessen Giebelspitze horizontal ver-
brettert ist. Besonders aufwendig und außerge-
wöhnlich ist die Gliederung des hohen Giebels
im massiv gemauerten Wohnteil durch
(Flach)pilaster und Gurtgesimse.
In Nähe einer jetzt aufgegebenen Fährstelle
über die Oste, die hier zugleich die Landkreis-
grenze bildet, verteilen sich die Gebäude des
Hofes In der Hörne 2. Das Zweiständerhaus
von 1857 mit gemauertem Wohnteil und trauf-
seitiger Holzveranda ist ebenso wie die Korn-
scheue mit tiefgezogenen seitlichen Abwalmun-
gen (erb. 2. Hälfte 19.Jh.) parallel zum Deich in
Nord-Süd Richtung gestellt. Ergänzendes Ele-
ment der Gruppe baulicher Anlagen ist ein klei-
nes gemauertes Backhaus mit Satteldach (erb.
um 1900). Eine ehemals zum Hof gehörende
reetgedeckte Kate steht auf dem nördlich an-
grenzenden Grundstück In der Hörne 1. Der
Zweiständerbau ist zwar inschriftlich auf 1778
datiert, doch deuten die schrägstehenden
Ständer des Giebels auf eine wohl noch frühere
Abzimmerung des Hausgerüstes.
Etwa einen Kilometer stromabwärts, wo die
Kanäle „Kleines Fleth“ und „Große Rönne“ zur
Entwässerung der benachbarten Gemarkung
Hüll in die Oste münden, liegt die Hofanlage Im
Schleusenfeld 7. Das ältere der beiden ausge-
bauten Hallenhäuser, die einstige Viehscheune
aus dem Jahr 1707, ist durch große Gefach-


Großenwörden, Königl. Preuß. Landesaufnahme, 1897 (Landesvermessung und Geobasisinformation Nieder-


Großenwörden, Strichstraße 7, Hofanlage


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