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Albrecht, Heike [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0183
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häuser Kurze Straße 1 (dat. 1814) und Am
Deich 23 (erb. wohl 1. Hälfte 19.Jh.) angesehen
werden. In dem regelmäßig ausgebildeten
Fachwerk treten die Hauptständer nicht beson-
ders hervor, gleichwohl sie beim erstgenannten
Objekt noch mit Kopfbändern ausgesteift wur-
den. Mit einem kleinen Fachwerknebengebäu-
de fügt sich das zweite Beispiel, Am Deich 23,
zu einer vergleichsweise intakten Hofstelle zu-
sammen.
HOLLERN-TWIELENFLETH - WÖHRDEN
In dem auf hohem Marschland gelegenen, erst-
mals 959 erwähnten Ortsteil Wöhrden, der un-
mittelbar an den Schwingedeich grenzt, sind
mehrere ältere Hofanlagen auf der Nordseite
der kurvig verlaufenden Straße plaziert. Hiervon
hebt sich das gleichmäßig parzellierte, südlich
der Straße entstandene Einfamilienhausgebiet
deutlich ab. In ihrer Anlage und Ausrichtung er-
innern die unter hohen Bäumen locker verstreut
liegenden Gehöfte an die auf der Geest verbrei-
tete Siedlungsweise, denn auch hier gruppieren
sich mehrere Bauten um den Hofplatz, der
rückwärtig vom Wirtschaftsgiebel des Hallen-
hauses begrenzt wird.
Dieser ist an dem inschriftlich auf 1781 datier-
ten Zweiständerbau Nr. 11 besonders ein-
drucksvoll gestaltet. Kennzeichnende Merkmale
sind „Mann“-Verstrebungen an den stärker di-
mensionierten Hauptständern, reichhaltige Zier-
steinsetzungen und eine kräftige, von profilier-
ten Knaggen getragene Vorkragung. Die östli-
che Hofplatzbegrenzung stellt ein langgestreck-
tes Fachwerknebengebäude des 19.Jh. her.
Das Haupthaus der im Westen liegenden Hof-
stelle Nr. 15 zeigt einen Backsteingiebel von
1900 mit zeittypischen Gliederungen am Ort-
gang und den Gesimsen. Darüber hinaus
gehören zum denkmalwerten Bestand auch ei-
ne an der Straße liegende Viehtränke (Börne),
das Hofpflaster und eine verbreiterte Scheune
aus dem 19.Jh.
Bei einer weiteren, als Gesamtheit ausgewiese-
nen Hofanlage, sind sowohl der reetgedeckte
Zweiständerbau von 1840, dessen um 1900
massiv erneuerter Wohnteil durch geputzte Fa-
schen besonders akzentuiert wird, als auch die
beiden Nebengebäude traufständig orientiert
(Nr. 7).
Eine bemerkenswerte Kornscheune mit Reet-
deckung, Verbretterung und zwei seitlichen
Fachwerkkübbungen ist auf dem Hof Nr. 13
überkommen (erb. 19.Jh.).
Am Ende der Straße steht umgeben von mäch-
tigen Bäumen das Gutshaus Wöhrden 19, des-
sen Grundsteinlegung für das Jahr 1842 über-
liefert ist. Der seinerzeit entstandene einge-
schossige klassizistische Bau wurde als Schutz
vor Hochwasser auf einen hohen Sockel ge-
stellt und ist nur in einem kleinen Teilbereich un-
terkellert. 1939 wurde das Haus aufgestockt
und schließt seither mit einem pfannengedeck-
ten Walmdach ab. Betont wird die symmetrisch
gegliederte Hauptfassade durch einen übergie-
belten dreiachsigen Mittelrisalit mit Quadrie-
rung, dem eine Terrasse mit Freitreppe vorge-
legt ist.



Bassenfleth, Am Deich 4, Hofanlage

Wöhrden, Wöhrden 11, Hofanlage


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