nach 1850 errichtete Wohnhäuser herausragen.
Einen in der Tradition des Klassizismus stehen-
den Wohnhaustypus verkörpert ein traufständi-
ger Putzbau, dessen Kubatur in die Mitte des
19.Jh. weist, dessen äußeres Erscheinungsbild
aber wohl Ende des 19.Jh. verändert worden
ist. Der traufständige Bau mit vier Fensterach-
sen und einem mittigen Zwerchhaus über
der zurückgesetzten, stärker betonten Ein-
gangsachse trägt eine Schieferdeckung (Este-
brügger Straße 74).
der Brücke plaziert und mit seiner zweiten
Schauseite zum südlichen Steinweg orientiert.
Dieser besaß als schon frühzeitig befestigte
Verbindungsachse von der Brücke zur 100 Me-
ter entfernt liegenden Kirche seit jeher beson-
dere Bedeutung. An seinem westlichen Ende
wurde 1895 als Zugang zur ehemaligen Fried-
hofswurt ein als Torhaus konzipiertes Krieger-
denkmal zur Erinnerung an den deutsch-franzö-
sischen Krieg von 1870/71 erstellt (Steinweg).
Weiterhin sind zwei auf einen hohen Sockel ge-
stellte Giebelhäuser mit Drempelgeschoß be-
merkenswert, deren Backsteinfassaden durch
eine Fülle von Stuck- und Putzgliederungen im
Stil des späten 19,Jh. sowie Baikonen über den
mittigen Eingängen belebt werden. Es sind dies
der eingeschossig ausgeführte Bau Nr. 72 so-
wie das zweigeschossige Haus Nr. 78 (dat.
1901) mit rustiziert verputztem Erdgeschoß.
Letzteres ist städtebaulich markant gegenüber
Ev. St.Martini Kirche
Die Errichtung der barocken Saalkirche St. Mar-
tini als Ersatz für eine baufällige Vorgängerin fällt
in das Jahr 1700. Es handelt sich um einen fünf-
achsigen Backsteinbau mit dreiseitigem Ostab-
schluß und Pfannendach. Zwischen den glie-
dernden Strebepfeilern sind in dreifach gestuf-
ten, rundbogigen Nischen Fenster mit gußeiser-
ner Sprossenteilung (wohl von 1868) bzw. in
der Nordfassade zwei Sandsteinportale ange-
ordnet. Das mittige Hauptportal ist mit Pila-
stern, Segmentgiebel und liegenden Engeln,
das kleinere Nebenportal mit einem gespreng-
ten Giebel und der Figur des heiligen Martin,
dem Kirchenpatron geschmückt.
Der westlich anschließende, hölzerne Glocken-
turm von 1640 trägt einen hohen, in sich ge-
drehten, mit Holzschindeln gedeckten Pyrami-
denhelm, der eine markante, weithin sichtbare
Landmarke darstellt.
Der verputzte Innenraum zeigt eine homogene,
geradezu festliche Ausstattung aus den Jahren
1700-1702, in die einzelne ältere Stücke einge-
paßt wurden. Hierzu gehören das Altarretabel,
welches in seinen Hauptteilen aus dem Jahre
1657 stammt und durch Ohren in Form reich
geschnitzter Akanthusvoluten sowie Gemälde
ergänzt worden ist. Ältere, 1656 vom Buxtehu-
der Meister J.Tamke fertiggestellte Elemente
der reich verzierten Kanzel sind der Korb und
Teile des Schalldeckels. Von den beiden Prie-
chen der nördlichen Langseite ist die westliche
1638, die östliche 1701 datiert. Weiterhin sind
ein Kruzifix (um 1480) und die bronzene Taufe
aus der Mitte des 14,Jh. bemerkenswert, die
laut Inschrift in der Wandung von Meister Eglert
geschaffen wurde. Das Becken mit Reliefs in
der Wandung wird von vier auf einem vierfach
gestuften Ring stehenden Männerfiguren getra-
gen.
Die einheitliche braune Farbgebung des Innen-
raumes geht auf das Jahr 1868 zurück, als
auch die hölzerne Segmenttonne ihre vorwie-
gend dunkelblau gehaltene Deckenausmalung
erhielt. Diese ist bei einer umfassenden Innen-
raumrestaurierung zwischen 1988-91 wieder-
hergestellt worden (Neue Straße).
Westlich der Kirchenwurt schließt der um 1870
angelegte Friedhof an, welcher in seiner Ge-
samtanlage mit dem gemauerten Torhaus
(erb. 1927) ebenso wie mehrere qualitätvolle
208
Einen in der Tradition des Klassizismus stehen-
den Wohnhaustypus verkörpert ein traufständi-
ger Putzbau, dessen Kubatur in die Mitte des
19.Jh. weist, dessen äußeres Erscheinungsbild
aber wohl Ende des 19.Jh. verändert worden
ist. Der traufständige Bau mit vier Fensterach-
sen und einem mittigen Zwerchhaus über
der zurückgesetzten, stärker betonten Ein-
gangsachse trägt eine Schieferdeckung (Este-
brügger Straße 74).
der Brücke plaziert und mit seiner zweiten
Schauseite zum südlichen Steinweg orientiert.
Dieser besaß als schon frühzeitig befestigte
Verbindungsachse von der Brücke zur 100 Me-
ter entfernt liegenden Kirche seit jeher beson-
dere Bedeutung. An seinem westlichen Ende
wurde 1895 als Zugang zur ehemaligen Fried-
hofswurt ein als Torhaus konzipiertes Krieger-
denkmal zur Erinnerung an den deutsch-franzö-
sischen Krieg von 1870/71 erstellt (Steinweg).
Weiterhin sind zwei auf einen hohen Sockel ge-
stellte Giebelhäuser mit Drempelgeschoß be-
merkenswert, deren Backsteinfassaden durch
eine Fülle von Stuck- und Putzgliederungen im
Stil des späten 19,Jh. sowie Baikonen über den
mittigen Eingängen belebt werden. Es sind dies
der eingeschossig ausgeführte Bau Nr. 72 so-
wie das zweigeschossige Haus Nr. 78 (dat.
1901) mit rustiziert verputztem Erdgeschoß.
Letzteres ist städtebaulich markant gegenüber
Ev. St.Martini Kirche
Die Errichtung der barocken Saalkirche St. Mar-
tini als Ersatz für eine baufällige Vorgängerin fällt
in das Jahr 1700. Es handelt sich um einen fünf-
achsigen Backsteinbau mit dreiseitigem Ostab-
schluß und Pfannendach. Zwischen den glie-
dernden Strebepfeilern sind in dreifach gestuf-
ten, rundbogigen Nischen Fenster mit gußeiser-
ner Sprossenteilung (wohl von 1868) bzw. in
der Nordfassade zwei Sandsteinportale ange-
ordnet. Das mittige Hauptportal ist mit Pila-
stern, Segmentgiebel und liegenden Engeln,
das kleinere Nebenportal mit einem gespreng-
ten Giebel und der Figur des heiligen Martin,
dem Kirchenpatron geschmückt.
Der westlich anschließende, hölzerne Glocken-
turm von 1640 trägt einen hohen, in sich ge-
drehten, mit Holzschindeln gedeckten Pyrami-
denhelm, der eine markante, weithin sichtbare
Landmarke darstellt.
Der verputzte Innenraum zeigt eine homogene,
geradezu festliche Ausstattung aus den Jahren
1700-1702, in die einzelne ältere Stücke einge-
paßt wurden. Hierzu gehören das Altarretabel,
welches in seinen Hauptteilen aus dem Jahre
1657 stammt und durch Ohren in Form reich
geschnitzter Akanthusvoluten sowie Gemälde
ergänzt worden ist. Ältere, 1656 vom Buxtehu-
der Meister J.Tamke fertiggestellte Elemente
der reich verzierten Kanzel sind der Korb und
Teile des Schalldeckels. Von den beiden Prie-
chen der nördlichen Langseite ist die westliche
1638, die östliche 1701 datiert. Weiterhin sind
ein Kruzifix (um 1480) und die bronzene Taufe
aus der Mitte des 14,Jh. bemerkenswert, die
laut Inschrift in der Wandung von Meister Eglert
geschaffen wurde. Das Becken mit Reliefs in
der Wandung wird von vier auf einem vierfach
gestuften Ring stehenden Männerfiguren getra-
gen.
Die einheitliche braune Farbgebung des Innen-
raumes geht auf das Jahr 1868 zurück, als
auch die hölzerne Segmenttonne ihre vorwie-
gend dunkelblau gehaltene Deckenausmalung
erhielt. Diese ist bei einer umfassenden Innen-
raumrestaurierung zwischen 1988-91 wieder-
hergestellt worden (Neue Straße).
Westlich der Kirchenwurt schließt der um 1870
angelegte Friedhof an, welcher in seiner Ge-
samtanlage mit dem gemauerten Torhaus
(erb. 1927) ebenso wie mehrere qualitätvolle
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