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Albrecht, Heike [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 26,1): Landkreis Stade: ohne die Städte Stade und Buxtehude — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44441#0224
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Von hohem denkmalpflegerischem Wert ist
auch die benachbarte, bemerkenswert intakte
Kehdinger Hofanlage Elbdeich 39, deren Gie-
belflucht aus zwei firstparallelen Hallenhäusern
(erb. 1848 und 1851) und einem traufständigen
Stallgebäude (um 1850) gebildet wird. Ihr vor-
gelagert ist eine ebenfalls um 1850 errichtete
verbreiterte Kornscheune mit weit herunter rei-
chenden Abwalmungen über den Seitenküb-
bungen.
Von der einzigen Hofanlage des Ortskernes, die
sich südwestlich der Kirche in zweiter Reihe
hinter der Deichbebauung befindet, ist lediglich
das 1799 gebaute Hallenhaus mit einem aus
Nadelholz bestehenden Fachwerkgefüge erhal-
ten geblieben. In dem westwärts orientierten
Wirtschaftsgiebel ist die unterste der drei Vor-
kragungen mit Stichgebälk besonders prägnant
ausgebildet (Osterwechtern 61).

Krummendeich, Elbdeich 39, Kornscheune, um J 850

Ev. Kirche St.Nikolaus


Krummendeich, Osterwechtern 89, Kate


Krummendeich, Osterwechtern 61, Wohnwirtschaftsgebäude, 1799

Eine erste Krummendeicher Kapelle wurde be-
reits im Jahr 1339 erwähnt, doch war sie bis
zur Gründung eines eigenen Kirchspiels 1635
dem benachbarten Freiburg angegliedert.
1709 entstand unter Leitung des Stader Bau-
meisters Anton Dreßern der parallel zum Deich
gestellte, nahezu unverändert überkommene
Backsteinsaal, der mit einem pfannengedeck-
ten Walmdach abschließt (Osterwechtern 49).
Die schlichten Außenwände werden durch
große korbbogige Blendbögen gegliedert, in
denen die im 19.Jh. verkleinerten und mit ei-
nem flachen Segmentbogen abschließenden
Fenster liegen. Anstelle eines freistehenden
Glockenstuhls und eines Dachreiters ist 1759
der wuchtige, die übrige Bebauung deutlich
überragende Westturm mit barockem schiefer-
gedecktem Helm durch den Zimmermeister
Hinrich Reese aus Brockdorf angefügt worden.
Unter dem Tonnengewölbe des Innenraumes ist
durch die regelmäßige, auf Symmetrie bedach-
te Anordnung von Gestühl, Priechen und eine
den ganzen Raum umziehende Empore eine
harmonische Einheit geschaffen, die beherrscht
wird von dem in der Mittelachse liegenden Kan-
zelaltar. Der polygonale, durch kräftige Säulen
gegliederte Korb zeigt Christus und die Evange-
listen; die große Salvatorfigur als Bekrönung
des Schalldeckels ragt bis in das Gewölbe hin-
ein. Beachtenswert sind weiterhin zwei Grab-
platten von 1588 bzw. nach 1540.

KRUMMENDEICH - EGGERKAMP, KAMP,
WECHTERN

Der Verlauf eines älteren Siedlungsstrichs auf
dem Hochland, der von Balje über Wechtern
bis nach Kamp führte und erst mit Fertigstel-
lung der Kehdinger Durchgangsstraße 1861 di-
rekt an Freiburg angebunden wurde, wird weit-
gehend durch die etwa einen Kilometer landein-
wärts, parallel zum Deich geführte Landes-
straße 111 markiert.
Zu den denkmalwerten Objekten, die sich hier
an den Einmündungen der Kreisstraßen 8 und 9
aus nördlicher bzw. südlicher Richtung befin-

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