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DIE GARTENKUNST
IV, 2
machen, um von den einzelnen Vorstandsmitgliedern die
vorgeschriebene notariell beglaubigte Unterschrift zu erhalten.
Die infolge dessen eingetretene Verzögerung dürfte als Grund
für die bisher nicht erfolgte Bestätigung anzusehen sein. Die
nicht zum Abschlufs gelangte Feststellung der neuen Gebühren-
ordnung war. wie bekannt, zur nochmaligen Bearbeitung an
die durch einige Herren verstärkte Honorarkommission zurück-
gegeben worden. Der Ausschufs ist zur Zeil damit beschäftigt,
einen in dankenswerter Weise von dem königl. Gartenbau-
direktor Bertram-Dresden auf Grund der widerstreitenden
Meinungen ausgearbeiteten Entwurf einer eingehenden Prüfung
zu unterziehen. Das im Auftrage der Hauptversammlung vom
königl. Gartenbaudirektor Encke-Wildpark im Januarheft des
Vereinsorgans erstattete Referat über diesen Gegenstand dürfte
nicht unerheblich zur Beruhigung der (iemüter beigetragen
haben, da aus demselben zu ersehen ist, dal's die Unterschiede
der einzelnen Vorschläge nicht derartig grofse sind, wie sie in
dem ersten Augenblick erschienen. Anderseits kann aber nicht
entschieden genug hervorgehobon werden und sei an dieser
Stelle darauf hingewiesen, dafs bei Festsetzung der Gebühren-
ordnung, die für ganz Deutschland ihre Gültigkeit haben soll,
als erste Hauptbedingung angesehen werden mufs, lediglich den
allgemeinen Standpunkt in Betracht zu ziehen und lokale
Interessen streng auszuscheiden.
Das Heft 3 der Schriften des Vereins „Allgemeine Kegeln
für die Anpflanzung von Strafsenbäumen" ist nach Fertig-
stellung der Drucklegung den Mitgliedern zugestellt und dem
Buchhandel übergeben worden. Von besonderem Interesse
dürfte ferner noch die Bildung der Gruppen „Provinz Sachsen
und Thüringen" sowie „Schlesien" sein. In letzterer Gruppe
wird bereits eifrig an den Vorarbeiten für die diesjährige
Tagung in Breslau - gearbeitet und kann sich der Verein der
zuversichtlichen Hoffnung hingeben, sich auch in diesem Jahre
einer gleich warmen, herzlichen Aufnahme wie bei den Tagungen
zuvor erfreuen zu dürfen.
Hinsichtlich der Mitgliederbewegung ist noch zu ver-
merken, dafs erfreulicherweise sich der Bestand von 5113 auf
624 gehoben hat.
Wiebei auswärtigen Gruppen. 80 hatten sich auch diehiesigen
Versammlungen eines regen Zuspruches der Mitglieder zu er-
freuen. An Vorträgen wurden in den Sitzungen zu Berlin
gehalten:
Über Verschönerungsvereine von Stadt-Garteninspektor Fintel-
mann.
Palmen im allgemeinen und deren Kultur von königl. Garten-
inspektor Weidlich
Reiseeindrücke in Holland von Stadt-Obergärner Weifs.
J ardin des Plantes und seine Zukunfl von Stadt-Garteninspektor
Kint elmann.
Die (iartenanlagen in Wilhelmshaven von demselben.
Besprechung der Gebührenordnung, Referent königl, Garten-
baudirektor Encke, Korreferent Stadt-Obergärtner Weifs.
Hieran schlössen sich noch Besprechungen von verschiedenen
Pflanzen, Pflanzenneuheiten und gartentechnischen Geräten,
die die Sitzungen anregend und interessant gestalteten. Nicht
unerwähnt seien /.ein Schlüsse noch die im Herbst v, .1. unter
nominellen Ausflüge zur Besichtigung der Arbeiten am Teltow-
kanal und der Lorbergschen Baumschulen in Biesenthal.
Möge auch im neuen Jahre dem Verein und seinen Be-
strebungen der Erlolg nicht ausbleiben und mögen die zur
Beratung stehenden Fragen einer für den Verein und die
Gartenkunst segensreichen Lösung entgegengehen!
Im Anschlüsse hieran berichte! der Schatzmeister Wen dt -
Berlin über die Abrechnung der Ka>-,e vom Jahre 1901.
Nach Bekanntgabe der für die einzelnen Positionen veraus
gabten Beträge gieht Redner
die Gesamteinnahme mit......... 11 120,26 M
an, während die Ausgabe......... 10743,81) „
beträgt und aufserdem ein Barbestand von . . 376,40 „
verbleibt.
Ferner sind in 3'/2°/oigen Deutschen Reichs-An-
leihen auf der Deutschen Bank hinterlegt . 1 389,50 „
Wild hierzu der obige Barbestand von ... 376,40 „
hinzugerechnet, also........... 1 765,90 M.
hiervon jedoch ein von der Deutschen Bank
geliehener Betrag in Abzug gebracht . . . 433,14 „
so verbleibt demnach am Schlüsse des Jahres _
ein Vermögensbestand von....... 1 332,76 M,
welche Summe den im vergangenen Jahre ver-
merkten Übertrag gleich zu stellen sein dürfte.
In Vertretung des Kassenausschusses wird dann von Klar-
Berlin hinzugefügt, dafs die Bücher und Rechnungen geprüft
worden wären und zu »innerungen sich keine Veranlassung
geboten hätte.
Nunmehr erhielt das Wort der königl. Gartenverwalter
Fritz-Potsdam zu seinem Vortrage „Durch die Centraischweiz
nach Ober-Italien". Die äul'serst interessanten Ausführungen,
die allgemeinen Beifall fanden, werden demnächst zur Ver-
öffentlichung gelangen. Hieran anschliefsend entspinnt sich
ein längerer Meinungsaustausch über die öffentlichen Garten-
anlagen in den italienischen Städten.
Der Vorsitzende. Der Schriftführer.
E. Klaeber. We i Ts.
Erklärung des Vorstandes
des Vereins deutscher Gartenkünstler.
In Düsseldorf wurde am 15. Dezember v. J. eine von
den Mitgliedern Herren Hardt, Nauen und Reinhardt ein-
berufene Versammlung selbständiger Gartenarchitekten
abgehalten.
Die Niederschrift derselben erhielt der Vorstand mit dem
Ersuchen, sie in der „Gartenkunst* zu veröffentlichen, und
sollte diesem Wunsche, vorbehaltlich des Einverständnisses
auch der auswärtigen Vorstandsmitglieder, Rechnung getragen
werden.
Das Ergebnis einer diesbezüglichen Umfrage, die, wie zu
erwarten stand, lediglich in positivem Sinne ausfiel, konnten
die Herren jedoch nicht abwarten und beauftragten die Redak-
tion der „Gartenwelt" mit Veröffentlichung der Niederschrift.
Wir überlassen es gern der objektiven Beurteilung unserer
Mitglieder, welche die Niederschrift der beregten Versammlung
vor Augen bekommen sollten, ob diese Handlungsweise als
eine angemessene kollegiale zu betrachten ist oder nicht und
gestatten uns nur berichtigend und zur Steuer der Wahrheit
zu der betr. Niederschrift folgendes zu bemerken.
Wie aus der Niederschrift ersichtlich, bezweckte die Ver-
sammlung einen engeren Zusammenschluß aller derjenigen
Gartenarchitekten, welche die Landschaftsgärtnerei selbständig
betreiben, zur Wahrung ihrer geschäftliehen Interessen einer-
seits, zur Hebung ihres Standes andererseits
Begründet wird die Notwendigkeit einer dahingehenden
Vereinigung, unbeschadet eines weiteren Bestehens des Vereins
deutscher Gartenkünstler, mit der Behauptung, dal's die Mehr-
zahl der Mitglieder unseres Vereins sich in abhängiger Stellung
befände und dal's diese den Wünschen und Bedürfnissen der
selbständigen Gartenarchitekten naturgemäß ein besonderes
Interesse nicht entgegenbringen würden. Es sei dies besonders
DIE GARTENKUNST
IV, 2
machen, um von den einzelnen Vorstandsmitgliedern die
vorgeschriebene notariell beglaubigte Unterschrift zu erhalten.
Die infolge dessen eingetretene Verzögerung dürfte als Grund
für die bisher nicht erfolgte Bestätigung anzusehen sein. Die
nicht zum Abschlufs gelangte Feststellung der neuen Gebühren-
ordnung war. wie bekannt, zur nochmaligen Bearbeitung an
die durch einige Herren verstärkte Honorarkommission zurück-
gegeben worden. Der Ausschufs ist zur Zeil damit beschäftigt,
einen in dankenswerter Weise von dem königl. Gartenbau-
direktor Bertram-Dresden auf Grund der widerstreitenden
Meinungen ausgearbeiteten Entwurf einer eingehenden Prüfung
zu unterziehen. Das im Auftrage der Hauptversammlung vom
königl. Gartenbaudirektor Encke-Wildpark im Januarheft des
Vereinsorgans erstattete Referat über diesen Gegenstand dürfte
nicht unerheblich zur Beruhigung der (iemüter beigetragen
haben, da aus demselben zu ersehen ist, dal's die Unterschiede
der einzelnen Vorschläge nicht derartig grofse sind, wie sie in
dem ersten Augenblick erschienen. Anderseits kann aber nicht
entschieden genug hervorgehobon werden und sei an dieser
Stelle darauf hingewiesen, dafs bei Festsetzung der Gebühren-
ordnung, die für ganz Deutschland ihre Gültigkeit haben soll,
als erste Hauptbedingung angesehen werden mufs, lediglich den
allgemeinen Standpunkt in Betracht zu ziehen und lokale
Interessen streng auszuscheiden.
Das Heft 3 der Schriften des Vereins „Allgemeine Kegeln
für die Anpflanzung von Strafsenbäumen" ist nach Fertig-
stellung der Drucklegung den Mitgliedern zugestellt und dem
Buchhandel übergeben worden. Von besonderem Interesse
dürfte ferner noch die Bildung der Gruppen „Provinz Sachsen
und Thüringen" sowie „Schlesien" sein. In letzterer Gruppe
wird bereits eifrig an den Vorarbeiten für die diesjährige
Tagung in Breslau - gearbeitet und kann sich der Verein der
zuversichtlichen Hoffnung hingeben, sich auch in diesem Jahre
einer gleich warmen, herzlichen Aufnahme wie bei den Tagungen
zuvor erfreuen zu dürfen.
Hinsichtlich der Mitgliederbewegung ist noch zu ver-
merken, dafs erfreulicherweise sich der Bestand von 5113 auf
624 gehoben hat.
Wiebei auswärtigen Gruppen. 80 hatten sich auch diehiesigen
Versammlungen eines regen Zuspruches der Mitglieder zu er-
freuen. An Vorträgen wurden in den Sitzungen zu Berlin
gehalten:
Über Verschönerungsvereine von Stadt-Garteninspektor Fintel-
mann.
Palmen im allgemeinen und deren Kultur von königl. Garten-
inspektor Weidlich
Reiseeindrücke in Holland von Stadt-Obergärner Weifs.
J ardin des Plantes und seine Zukunfl von Stadt-Garteninspektor
Kint elmann.
Die (iartenanlagen in Wilhelmshaven von demselben.
Besprechung der Gebührenordnung, Referent königl, Garten-
baudirektor Encke, Korreferent Stadt-Obergärtner Weifs.
Hieran schlössen sich noch Besprechungen von verschiedenen
Pflanzen, Pflanzenneuheiten und gartentechnischen Geräten,
die die Sitzungen anregend und interessant gestalteten. Nicht
unerwähnt seien /.ein Schlüsse noch die im Herbst v, .1. unter
nominellen Ausflüge zur Besichtigung der Arbeiten am Teltow-
kanal und der Lorbergschen Baumschulen in Biesenthal.
Möge auch im neuen Jahre dem Verein und seinen Be-
strebungen der Erlolg nicht ausbleiben und mögen die zur
Beratung stehenden Fragen einer für den Verein und die
Gartenkunst segensreichen Lösung entgegengehen!
Im Anschlüsse hieran berichte! der Schatzmeister Wen dt -
Berlin über die Abrechnung der Ka>-,e vom Jahre 1901.
Nach Bekanntgabe der für die einzelnen Positionen veraus
gabten Beträge gieht Redner
die Gesamteinnahme mit......... 11 120,26 M
an, während die Ausgabe......... 10743,81) „
beträgt und aufserdem ein Barbestand von . . 376,40 „
verbleibt.
Ferner sind in 3'/2°/oigen Deutschen Reichs-An-
leihen auf der Deutschen Bank hinterlegt . 1 389,50 „
Wild hierzu der obige Barbestand von ... 376,40 „
hinzugerechnet, also........... 1 765,90 M.
hiervon jedoch ein von der Deutschen Bank
geliehener Betrag in Abzug gebracht . . . 433,14 „
so verbleibt demnach am Schlüsse des Jahres _
ein Vermögensbestand von....... 1 332,76 M,
welche Summe den im vergangenen Jahre ver-
merkten Übertrag gleich zu stellen sein dürfte.
In Vertretung des Kassenausschusses wird dann von Klar-
Berlin hinzugefügt, dafs die Bücher und Rechnungen geprüft
worden wären und zu »innerungen sich keine Veranlassung
geboten hätte.
Nunmehr erhielt das Wort der königl. Gartenverwalter
Fritz-Potsdam zu seinem Vortrage „Durch die Centraischweiz
nach Ober-Italien". Die äul'serst interessanten Ausführungen,
die allgemeinen Beifall fanden, werden demnächst zur Ver-
öffentlichung gelangen. Hieran anschliefsend entspinnt sich
ein längerer Meinungsaustausch über die öffentlichen Garten-
anlagen in den italienischen Städten.
Der Vorsitzende. Der Schriftführer.
E. Klaeber. We i Ts.
Erklärung des Vorstandes
des Vereins deutscher Gartenkünstler.
In Düsseldorf wurde am 15. Dezember v. J. eine von
den Mitgliedern Herren Hardt, Nauen und Reinhardt ein-
berufene Versammlung selbständiger Gartenarchitekten
abgehalten.
Die Niederschrift derselben erhielt der Vorstand mit dem
Ersuchen, sie in der „Gartenkunst* zu veröffentlichen, und
sollte diesem Wunsche, vorbehaltlich des Einverständnisses
auch der auswärtigen Vorstandsmitglieder, Rechnung getragen
werden.
Das Ergebnis einer diesbezüglichen Umfrage, die, wie zu
erwarten stand, lediglich in positivem Sinne ausfiel, konnten
die Herren jedoch nicht abwarten und beauftragten die Redak-
tion der „Gartenwelt" mit Veröffentlichung der Niederschrift.
Wir überlassen es gern der objektiven Beurteilung unserer
Mitglieder, welche die Niederschrift der beregten Versammlung
vor Augen bekommen sollten, ob diese Handlungsweise als
eine angemessene kollegiale zu betrachten ist oder nicht und
gestatten uns nur berichtigend und zur Steuer der Wahrheit
zu der betr. Niederschrift folgendes zu bemerken.
Wie aus der Niederschrift ersichtlich, bezweckte die Ver-
sammlung einen engeren Zusammenschluß aller derjenigen
Gartenarchitekten, welche die Landschaftsgärtnerei selbständig
betreiben, zur Wahrung ihrer geschäftliehen Interessen einer-
seits, zur Hebung ihres Standes andererseits
Begründet wird die Notwendigkeit einer dahingehenden
Vereinigung, unbeschadet eines weiteren Bestehens des Vereins
deutscher Gartenkünstler, mit der Behauptung, dal's die Mehr-
zahl der Mitglieder unseres Vereins sich in abhängiger Stellung
befände und dal's diese den Wünschen und Bedürfnissen der
selbständigen Gartenarchitekten naturgemäß ein besonderes
Interesse nicht entgegenbringen würden. Es sei dies besonders