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Die Gartenkunst — 4.1902

DOI Artikel:
Stüting, Artur: Was kosten Erdarbeiten?
DOI Artikel:
Ferber, M. E.: Strassen- und Wegebau, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22266#0120

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DIE GARTENKUNST

113

Transport-
Ent-
fernung
in m

Transportkoi
bei einem 1

2,50 Mk.

4

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'agelohn von

3,00 Mk.

4

Für
Abnutzung
der Geräte
pro 1 cbm

4

Gesamt-
kosten
pro 1 cbm

4

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BO

20

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. 3

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8

78—92

600

75

90

9

84—99

Die Preise für den Pferdekippkarren-Transport zeigt
folgende Tabelle:

Transport-
Ent-

Transportkosten pro 1 cbm
bei einem Tagelohn von

Für
Abnutzung

Gesamt-
kosten

fernung
in m

2,60 Mk.

3,00 Mk.

der Geräte
pro 1 cbm

pro 1 cbm



4

4

4

4

300

27

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16

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400

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37

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600

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50—57

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39

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15»

54-62

700

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16

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75—94

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81—103

1400

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17

87—113

1600

76

102

18

98—120

1600

80

108

19

99—127

1700

85

114

20

106—134

1800

90

120

22

112—142

1900

95

126

24

119-149

2000

100

130

26

126-166

Ein wesentliches

Moment ist

die Frage,

ob Steigung

beim Transport zu überwinden ist. Es hat sich heraus-
gestellt, dafs beim Schiebkarrentransport etwa 2,75 Pfg.
pro 1 m Steigung aufgeschlagen werden müssen, einerlei
auf welche Strecke sich diese Steigung verteilt. Bei der Be-
förderung durch Handkippkarren beträgt der Aufschlag 1.5
bis 1,75 Pfg., bei Pferdebetrieb 1,0—1,25 Pfg. und endlich
bei Verwendung der Dampfkraft 0,3—0,5 Pfg. pro 1 m
Steigung. Die Anwendung der letzteren kommt im land-
schaftsgärtnerischen Betriebe fast nie oder nur äufserst
selten vor und empfiehlt sich nur, wenn die zu befördernde

Erdmenge mindestens 50 000 cbm und die Transportent-
fernung nicht unter 400 m beträgt.

Strassen- und Wegebau.
Von M. E. Ferber Hamburg.

In den meisten garten technischen Werken hat der
Strafsen- und Wegebau eine nur geringe Berücksichtigung
gefunden, und doch ist er für den Gartentechniker von
höchster Wichtigkeit. Der Verfasser hat es sich deshalb
zur Aufgabe gemacht, den Strafsen- und Wegebau in
Werken des Ingenieurwesens *) besonders zu studieren
und das für den Gartentechniker Wissenswerte zu sam-
meln und zu ordnen.

Seit der Existenz des Menschen dürfte der Wunsch,
sich von einem Ort nach dem anderen zu bewegen, sei es
aus Neugierde, sei es um seinen Wohnort zu verändern
oder um Handel zu treiben, bestanden haben. Der ge-
wachsene Hoden, wie er sich in der freien Natur vorfindet,
genügte zunächst den Anforderungen; Wälder mufsten
jedoch bald durchhauen. Sümpfe und Moore durch Trocken-
legung passierbar gemacht werden. In den ältesten Zeiten
waren sehr schmale Pufspf&de ausreichend, sobald aber
der Mensch sich des Tieres zum Transport bediente, ent-
standen breitere Reitwege, und als schliefslich die Be-
nutzung des Fuhrwerks allgemeiner wurde, mufsten Fahr-
wege geschaffen werden.

In unkultivierten, wenig bevölkerten Steppengegenden
Rufslands und in landwirtschaftlichen Distrikten, wo brauch-
bare Strafsenbauuiaterialien gänzlich fehlen, wie in Ungarn,
existieren noch heutzutage Strafsen und Wege ohne jede
künstliche Befestigung in ihrer natürlichen Beschaffenheit.

Da die Leichtigkeit der Fortbewegung abhängt von
der Güte der Wege und gutes Fuhrwerk zu seiner
Erhaltung guter Wege bedarf, so wurde auf den Bau der-
selben im Laufe der Zeit Wert gelegt. Die Assyrier, Per-
ser und Chinesen haben sich in den frühesten Zeiten mit
dem Bau von Kunststrafsen beschäftigt. Die ersten
Pflasterungen sind ein Werk der alten Griechen, die Etrus-
ker brachten unter die Steine bereits eine Kiesdecke. Weit
übertroffen wurden aber alle Bauten durch die dauer-
haften, breiten und endlos langen Landstrafsen der Römer,
welche alle unterjochten Länder mit einem Netze von vor-
züglichen Strafsen und Wegen überspannten. Die Strafsen
der Römer waren oft bis zu einer Stärke von 1,2 Meter
befestigt: zu unterst Mörtel, dann in Lehm versetztes
Mauerwerk und schliefslich Steinschlag, der durch Mörtel
verbunden war. Die gröfste und solideste Römerstrafse,

*) Osthoff, Stralsen- und Wegebau, Leipzig 1882;

Richard Krüger, Handbuch des gesamten Strafsenbaues,
Jena 1881;

Leopold Dengler, Wege-, Brücken- und Wal'serbau-

kunde, Stuttgart 1868;
Ferdinand Loewe, Strafsenbaukunde, Wiesbaden 1895;
A. v. Kaven, Vorträge über Ingenieur-Wissenschaften,

Hannover 1870;
dienten als Hauptquellen.
 
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