IV, 12
DIE GARTENKUNST
228
dafs auch die geistige Arbeit entsprechend bewertet werde;
die Folge würde dann sein, dal's auch die Thätigkeit des
Gartenkünstlers beim Publikum mehr Anerkennung fände.
Nachdem dann noch die Herren Klaeber, Hoppe, der
Vorsitzende und der Schriftführer das Wort genommen hatten,
wird auf Antrag des Herrn Wendt die weitere Besprechung
dieser Angelegenheit bis zur nächsten Sitzung vertagt.
Nunmehr hält Herr Garteningenieur Peters-Berlin den
angekündigten Vortrag über englische Gartenanlagen. Redner
schildert in fesselnder und äufserst anregender Weise seine
auf der Reise durch England gewonnenen Eindrücke und giebt
unter gleichzeitiger Vorführung von zahlreichen Lichtbildern
interessante Schilderungen englischer Gartenanlagen und Bau-
werke. Der Vortrag wird demnächst als Sonderartikel im
Vereinsorgan wiedergegeben werden. Reicher und inniger
Dank lohnt den Vortragenden am Schiufa für die prächtigen
und eindrucksvollen Bilder, wie auch für seine lehrreichen und
durchdachten Worte.
Der Vorsitzende: Der Schriftführer:
Fintelmann. Weifs.
Sitzungsbericht der Generalversammlung der Orts-
gruppe Hamburg vom 14. November.
Die recht zahlreich besuchte Versammlung wurde vom
ersten Vorsitzenden, Herrn Koopmann, um 8 Uhr mit einer
Begrül'sung der Anwesenden und einem Rückblick auf das
verflossene Jahr, welches unserer Gruppe so manche erfreuliche
Erfolge gebracht habe, eröffnet. Nach Vorlage des Kassen-
bestandes wurde dem Kassierer, Herrn Mohr, Decharge er-
teilt. Alsdann wurde zur Vorstandswahl geschritten. Der
erste Vorsitzende, Herr Koopmann, wurde per Akklamation
wiedergewählt. Da der erste Schriftführer, Herr H est ermann,
von seiner Wiederwald Abstand nahm, wurde Herr Holst
zum ersten Schriftführer gewählt. Herr Mohr verblieb als
zweiter Schriftführer und Kassierer. Als Beisitzende wurden
gewühlt die Herren Ferber und Hestermann.
Sodann hielt Herr Koopmann seinen angesagten Vortrag
über die Verteilung des Pflanzenmaterials in den Ziergärten
und der verschönerten Landschaft. Derselbe führte etwa
folgendes aus:
„Die Pflanze sei der höchste natürliche Schmuck der Erde
und mache den Garten zum Ort des Friedens und der Er-
holung. Man unterscheide in Bezug auf die Pflanzung die
natürliche (natürliche Parks) und die regelmässige (Blumen-
gärten, gesellige Plätze, Alleen etc.). Die natürlichen Parks
seien zu pflanzen als wie durch Selbstpflanzung entstanden.
Zur Anlage eines Parks oder Gartens sei eine genaue Kennt-
nis der Gehölze ein unbedingtes Erfordernis. Auch ein gründ-
liches Studium der Natur sei hierzu nötig, da sonst die Be-
pflanznng leicht eine einseitige und schablonenhafte werde.
Man müsse die Gehölzgruppen so pflanzen, dafs sie von ver-
schiedenen Standpunkten aus anmutig erscheinen. Auch müsse
man bei der Bepflanzung eines Parks berücksichtigen, dals
die Gehölzgruppen die Anhöhen des Terrains, die Rasenflächen
dagegen die Vertiefungen desselben darstellen sollen." Nach-
dem der Vortragende noch über die Verwendung verschiedener
Gehölze als Unterholzpflanzung gesprochen hatte, schlols der-
selbe seinen interessanten, mit Beifall aufgenommenen Vortrag.
An diesen Vortrag schlols sich auf die lütte des Heferenten
eine längere Diskussion, in deren Verlauf u. a. Herr Hölscher
auch die Rhododendron als ein reizvolles und sehr geeignetes
Material für Unterholzpflanzungen empfiehlt.
Herr Mohr spricht den Wunsch uns. dal's in den monat-
lichen Ausstellungen des hiesigen Gartenbau- Vereins von
seiten unserer Gruppe einmal im Jahre eine Ausstellung von
Plänen, Skizzen etc. stattfinden möge. Herr Koopmann ist
damit einverstanden, wünscht aber dann keine Prämiierung der
Arbeiten und betont, dafs man zunächst wissen müsse, wie
grofs die Beteiligung sei. Herr Garbers will nur die Orts-
gruppe als Verein, nicht die einzelne Person als Aussteller
wissen. Herr Ferber ist für eine selbständige Ausstellung der
Ortsgruppe, unabhängig vom hiesigen Gartenbau verein. Zur
Beratung dieser Angelegenheit wird eine sechsgliedrige Kom-
mission gewählt. Schlufs der Versammlung 10 Uhr.
I. A.: Hestermann,
Schriftführer.
Bücherschau.
Die Technik der Gartenkunst. Ein Leitfaden für Garten-
künstler und zur Benutzung beim Unterricht in Gärtnerlehr-
anstalten. Bearbeitet von M. Bertram, legi, sächs. Garten-
baudirektor, Direktor der Gartenbauschule des Gartenbau-Ver-
bandes für das Königreich Sachsen etc. Mit 166 Abbildungen
im Text und 32 Tafeln in Schwarz- und Farbendruck. Verlag
von Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin W. Preis in Mappe
26 Mk.*)
Kin schöneres Weihnachtsgeschenk konnte der Garten-
künstlerschaft von dem Verfasser und der Verlagsbuchhandlung
kaum bereitet werden, als das vorliegende Werk über die
Technik der Gartenkunst, das ein würdiges Seitenstück bildet
zu dem klassischen Lehrbuche der schönen Gartenkunst von
(l. Meyer, zu dessen Fül'sen der Verfasser als sein begeisterter
Schüler gesessen, um den beredten Worten des grofsen Meisters
zu lauschen, dessen Lehre befruchtend und Nacheiferung
weckend auf ihn eingewirkt hat. Als ausübender Garten-
künstler hat der Verfasser sicli schon längst einen weit über
die Grenzen seiner zweiten Heimat hinausgehenden Ruf er-
worben, als langjähriger Lehrer und Leiter einer Unterrichts-
anstalt für Gartenbau ist er sich am deutlichsten bewufst ge-
worden, was den Jüngern der Gartenkunst not thut und zu
ihrem weiteren Fortkommen von Nutzen sein könnte. So war
er wie kein anderer berufen, die Lücke auszufüllen, die sich
seit einer Reihe von Jahren in der gartenkünstlerischen
Litteratur immer mehr und mehr fühlbar machte.
Es existierte bisher keine zusammenfassende Darstellung
der gartenkünstlerischen Technik, nicht nur in Deutschland.
Und doch ist gerade die Technik zur vollkommenen Beherrschung
und Ausübung der Gartenkunst von der gröfsten Wichtigkeit.
Wenn es auch Techniker und Ingenieure in anderen Fächern
giebt, die mit dem Tiefbau, mit der Ausführung von Ent- und
Bewässerungsanlagen etc. vertraut sind, so beeinflufst gerade
die richtige Lösung derartiger Kragen, wie der Verfasser in der
Einleitung zu seinem Werke sehr richtig bemerkt, oft das Ge-
lingen einer Parkanlage derart, dafs der Gartenkünstler sich immer
die Entscheidung darüber vorbehalten müsse; er empfiehlt daher
*) Die Verlagsbuchhandlung hat uns ermächtigt, mitzu-
teilen, dal's sie bereit ist, den Mitgliedern des Vereins deutscher
Gartenkünstler das Werk zum Vorzugspreise von 20 Mk. für
ein Exemplar und nur für den persönlichen Bedarf der-
selben zu überlassen, sofern die betreffenden Bestellungen
Iiis zum 16, Dezember d. J. in ihren Händen sind.
DIE GARTENKUNST
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dafs auch die geistige Arbeit entsprechend bewertet werde;
die Folge würde dann sein, dal's auch die Thätigkeit des
Gartenkünstlers beim Publikum mehr Anerkennung fände.
Nachdem dann noch die Herren Klaeber, Hoppe, der
Vorsitzende und der Schriftführer das Wort genommen hatten,
wird auf Antrag des Herrn Wendt die weitere Besprechung
dieser Angelegenheit bis zur nächsten Sitzung vertagt.
Nunmehr hält Herr Garteningenieur Peters-Berlin den
angekündigten Vortrag über englische Gartenanlagen. Redner
schildert in fesselnder und äufserst anregender Weise seine
auf der Reise durch England gewonnenen Eindrücke und giebt
unter gleichzeitiger Vorführung von zahlreichen Lichtbildern
interessante Schilderungen englischer Gartenanlagen und Bau-
werke. Der Vortrag wird demnächst als Sonderartikel im
Vereinsorgan wiedergegeben werden. Reicher und inniger
Dank lohnt den Vortragenden am Schiufa für die prächtigen
und eindrucksvollen Bilder, wie auch für seine lehrreichen und
durchdachten Worte.
Der Vorsitzende: Der Schriftführer:
Fintelmann. Weifs.
Sitzungsbericht der Generalversammlung der Orts-
gruppe Hamburg vom 14. November.
Die recht zahlreich besuchte Versammlung wurde vom
ersten Vorsitzenden, Herrn Koopmann, um 8 Uhr mit einer
Begrül'sung der Anwesenden und einem Rückblick auf das
verflossene Jahr, welches unserer Gruppe so manche erfreuliche
Erfolge gebracht habe, eröffnet. Nach Vorlage des Kassen-
bestandes wurde dem Kassierer, Herrn Mohr, Decharge er-
teilt. Alsdann wurde zur Vorstandswahl geschritten. Der
erste Vorsitzende, Herr Koopmann, wurde per Akklamation
wiedergewählt. Da der erste Schriftführer, Herr H est ermann,
von seiner Wiederwald Abstand nahm, wurde Herr Holst
zum ersten Schriftführer gewählt. Herr Mohr verblieb als
zweiter Schriftführer und Kassierer. Als Beisitzende wurden
gewühlt die Herren Ferber und Hestermann.
Sodann hielt Herr Koopmann seinen angesagten Vortrag
über die Verteilung des Pflanzenmaterials in den Ziergärten
und der verschönerten Landschaft. Derselbe führte etwa
folgendes aus:
„Die Pflanze sei der höchste natürliche Schmuck der Erde
und mache den Garten zum Ort des Friedens und der Er-
holung. Man unterscheide in Bezug auf die Pflanzung die
natürliche (natürliche Parks) und die regelmässige (Blumen-
gärten, gesellige Plätze, Alleen etc.). Die natürlichen Parks
seien zu pflanzen als wie durch Selbstpflanzung entstanden.
Zur Anlage eines Parks oder Gartens sei eine genaue Kennt-
nis der Gehölze ein unbedingtes Erfordernis. Auch ein gründ-
liches Studium der Natur sei hierzu nötig, da sonst die Be-
pflanznng leicht eine einseitige und schablonenhafte werde.
Man müsse die Gehölzgruppen so pflanzen, dafs sie von ver-
schiedenen Standpunkten aus anmutig erscheinen. Auch müsse
man bei der Bepflanzung eines Parks berücksichtigen, dals
die Gehölzgruppen die Anhöhen des Terrains, die Rasenflächen
dagegen die Vertiefungen desselben darstellen sollen." Nach-
dem der Vortragende noch über die Verwendung verschiedener
Gehölze als Unterholzpflanzung gesprochen hatte, schlols der-
selbe seinen interessanten, mit Beifall aufgenommenen Vortrag.
An diesen Vortrag schlols sich auf die lütte des Heferenten
eine längere Diskussion, in deren Verlauf u. a. Herr Hölscher
auch die Rhododendron als ein reizvolles und sehr geeignetes
Material für Unterholzpflanzungen empfiehlt.
Herr Mohr spricht den Wunsch uns. dal's in den monat-
lichen Ausstellungen des hiesigen Gartenbau- Vereins von
seiten unserer Gruppe einmal im Jahre eine Ausstellung von
Plänen, Skizzen etc. stattfinden möge. Herr Koopmann ist
damit einverstanden, wünscht aber dann keine Prämiierung der
Arbeiten und betont, dafs man zunächst wissen müsse, wie
grofs die Beteiligung sei. Herr Garbers will nur die Orts-
gruppe als Verein, nicht die einzelne Person als Aussteller
wissen. Herr Ferber ist für eine selbständige Ausstellung der
Ortsgruppe, unabhängig vom hiesigen Gartenbau verein. Zur
Beratung dieser Angelegenheit wird eine sechsgliedrige Kom-
mission gewählt. Schlufs der Versammlung 10 Uhr.
I. A.: Hestermann,
Schriftführer.
Bücherschau.
Die Technik der Gartenkunst. Ein Leitfaden für Garten-
künstler und zur Benutzung beim Unterricht in Gärtnerlehr-
anstalten. Bearbeitet von M. Bertram, legi, sächs. Garten-
baudirektor, Direktor der Gartenbauschule des Gartenbau-Ver-
bandes für das Königreich Sachsen etc. Mit 166 Abbildungen
im Text und 32 Tafeln in Schwarz- und Farbendruck. Verlag
von Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin W. Preis in Mappe
26 Mk.*)
Kin schöneres Weihnachtsgeschenk konnte der Garten-
künstlerschaft von dem Verfasser und der Verlagsbuchhandlung
kaum bereitet werden, als das vorliegende Werk über die
Technik der Gartenkunst, das ein würdiges Seitenstück bildet
zu dem klassischen Lehrbuche der schönen Gartenkunst von
(l. Meyer, zu dessen Fül'sen der Verfasser als sein begeisterter
Schüler gesessen, um den beredten Worten des grofsen Meisters
zu lauschen, dessen Lehre befruchtend und Nacheiferung
weckend auf ihn eingewirkt hat. Als ausübender Garten-
künstler hat der Verfasser sicli schon längst einen weit über
die Grenzen seiner zweiten Heimat hinausgehenden Ruf er-
worben, als langjähriger Lehrer und Leiter einer Unterrichts-
anstalt für Gartenbau ist er sich am deutlichsten bewufst ge-
worden, was den Jüngern der Gartenkunst not thut und zu
ihrem weiteren Fortkommen von Nutzen sein könnte. So war
er wie kein anderer berufen, die Lücke auszufüllen, die sich
seit einer Reihe von Jahren in der gartenkünstlerischen
Litteratur immer mehr und mehr fühlbar machte.
Es existierte bisher keine zusammenfassende Darstellung
der gartenkünstlerischen Technik, nicht nur in Deutschland.
Und doch ist gerade die Technik zur vollkommenen Beherrschung
und Ausübung der Gartenkunst von der gröfsten Wichtigkeit.
Wenn es auch Techniker und Ingenieure in anderen Fächern
giebt, die mit dem Tiefbau, mit der Ausführung von Ent- und
Bewässerungsanlagen etc. vertraut sind, so beeinflufst gerade
die richtige Lösung derartiger Kragen, wie der Verfasser in der
Einleitung zu seinem Werke sehr richtig bemerkt, oft das Ge-
lingen einer Parkanlage derart, dafs der Gartenkünstler sich immer
die Entscheidung darüber vorbehalten müsse; er empfiehlt daher
*) Die Verlagsbuchhandlung hat uns ermächtigt, mitzu-
teilen, dal's sie bereit ist, den Mitgliedern des Vereins deutscher
Gartenkünstler das Werk zum Vorzugspreise von 20 Mk. für
ein Exemplar und nur für den persönlichen Bedarf der-
selben zu überlassen, sofern die betreffenden Bestellungen
Iiis zum 16, Dezember d. J. in ihren Händen sind.