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beste der einjährigen zu nennen und vermehrt sich, einmal
angebaut, durch Selbstaussaat), Viola tricolor grandiflora,
Lathyrus adoratus.
Diese Aufstellung füge ich bei, da es bei neu angepflanzten
•Stauden im ersten Jahre schwach mit dem Blühen ist, und weil
da, wo Bienen nicht blofs zum Vergnügen, sondern des Ertrages
halber gehalten werden, ein Futtermangel nicht eintreten darf
und die Tracht um so reicher ist, je näher den Bienen die
Gelegenheit zu sammeln geboten wird.
Bs sei mir hierbei noch gestattet, auf eine Beobachtung
aufmerksam zu machen, die den Bienenliebhabern nicht un-
interessant sein dürfte. An Orten, in denen Lindenalleen be-
stehen, findet man bei genauerem Aufmerken, dal's die einzelnen
Bäume, trotz sonst gleicbmälsiger Kntwickelung und nur einer
Art in der ganzen Allee, ihre Blüten in sehr verschiedenen
Zeiträumen erschliefsen und dal's unter diesen die Bienen ein-
zelne Bäume ganz auffällig bevorzugen, während sie an anderen
achtlos vorüberfliegen. Es ist dies um so auffälliger, als die
Blüten in ihrer Ausbildung ganz gleich vorgeschritten und die
Nectarien derjenigen Blüten von unbeachtet stehenden Bäumen
durchaus kein anderes Aussehen zeigen, als die der so bevor-
zugten Bäume. Leider habe ich noch nicht ermitteln können,
ob diese Bäume alljährlich in dieser Weise bevorzugt werden,
oder ob dies in der Entwicklung der einzelnen Jahre liegt.
W. Voegler-Scherf.
Ich rate dem Fragensteller, aul'ser Stauden auch einige
„zweijährige" Pflanzen mit zu seiner Anlage zu verwenden.
Als erste Bienenfutterpflanze im Jahre nenne ich die Alpen-
gänsekresse (Arabis alpina), welche etwa 20 cm hoch wird und
als Staude zur Einfassung dienen kann.
Dann folgt der Bienensaug (Lamium maculatuin) und
würde ich der Zierde wegen die Varietät mit silbergestreiften
Blättern nehmen; die Pflanze ist ausdauernd, verlangt aber zu
ihrem Gedeihen Lauberde. Höhe dieser Pflanze 2b cm.
Ferner sind noch anzupflanzen der einfache Goldlack
(Cheiranthus cheiri), womöglich die wilde Form mit gelben
Blüten, bis 76 cm hoch werdend.
Diesem folgt in der Blütezeit der blaublühende Natterkopf
(Echium vulgare), welcher gleich dem Goldlack zweijährig und
ebenso hoch ist, dabei aber durchaus sonnige Lage haben
mufs.
Als letzte der vor dem 16. Juli blühenden mir bekannten
2—8 jährigen Pflanzen, die sich als Bienenfutterpflanze eignet,
nenne ich die rosa blühende Rofspappel (Malva silvestris).
Diese wird in kultiviertem Boden bis 1,60 rn hoch, dürfte daher
in nächster Nähe der Gehölzgruppen anzupflanzen sein.
Wenn ich überzeugt bin, dafs sich diese kleine Auswahl
von Pflanzen, besonders wenn man in blumistischer Hinsicht
ein wenig Nachsicht übt, für angeregten Zweck bewährt, so
möchto ich in zweiter Linie noch einige nennen, die ebenfalls
mit verwendet werden sollten:
Die Ochsenzunge (Anchusa officinalis), welche bis 1 m hoch
wird und dunkelblau blüht; sehr zierend.
Die Weinraute (Ruta graveolens), ein Halbstrauch mit
gelben Blüten, bis 1 m hoch.
Unsere gewöhnliche Kornblume (Centaurea Cyanus), welche
nebst den beiden vorgenannten gern von Bienen besucht wird,
sollte ebenfalls im Herbst oder zeitigen Frühjahr ausgesäet
werden. Bei allen hier genannten Pflanzen fällt der Hauptflor
vor dem 16. Juli.
Amelung, Joachimsthalsches Gymnasium, Berlin.
Personal-Nachrichten.
Baltet, Charles, Baumschulenbesitzer in Troyes, wurde
der königl. Kronenorden 3. Klasse verliehen.
Chatenay, Abel, Ivry sur la Seine, Generalsekretär der
französischen Gartenbau-Gesellschaft, erhielt den roten Adler-
orden 4. Klasse.
Dahlen, Ökonomierat, Wiesbaden, Generalsekretär des
deutschen Weinbau-Vereins, erhielt das Kommandeurkreuz des
französischen Ordens pour le merite agricole.
Diekmann, Heinrich, bisher stellvertretender Obergärtner
bei der Stadt Charlottenburg, wurde die städtische Obergärtner-
stelle dortselbst probeweise Übertragen.
Erler, B., Hofgärtner in Blankenburg am Harz, wurde
durch Verleihung des braunschweigischen Verdienstkreuzes
1. Klasse ausgezeichnet.
Fintelmann, G., königl. Hofgartendirektor in Sanssouci
bei Potsdam, wurde vom Schah von Persien das Kommandeur-
kreuz des persischen Sonnen- und Löwenordens verliehen.
Klett, August, grol'sherzogl. Hofgärtner zu Schwerin i. M.,
wurde vom Grol'sherzoge von Mecklenburg-Schwerin das Ver-
dienstkreuz des Hausordens der wendischen Krone verliehen.
Kunert, königl. Hofgärtner, Sanssouci bei Potsdam, wurde
vom Schah von Persien durch Verleihung des persischen Sonnen-
und Löwenordens 4. Klasse ausgezeichnet.
Marcuse, Ludwig, bisher Gartentechniker in Neu-Weifsen-
Bee, winde als Verwalter des jüdischen Friedhofes zu Breslau
angestellt.
Scheda, Jos., Schlol'sgärtner zu Austerlitz in Mähren,
welcher am 6. Juni seinen 70. Geburtstag feierte, beging zu
gleicher Zeit sein 80jähriges Dienstjubiläuni.
Seidel, Rudolph, Gärtnereibesitzer in Grüngräbchen bei
Schwepnitz i. Sachsen, erhielt das Kommandeurkreuz des
französischen Ordens pour le merite agricole.
Schultz, Gartenbauinspektor, Neubrandenburg, erhielt das
Prädikat als ökonomierat.
Voigt, fürstl. Obergärtner in Gera-Reuss, ist an Stelle des
verstorbenen Hofgärtners Löscher zum fürstl. Hofgärtner in
Gera, der Gärtner Nietam zum fürstl. Obergärtner daselbst
ernannt worden.
Zürn, E. S., Dr. phil., bisher Assistent am landwirtschaft-
lichen Institut der Universität Leipzig, wurde vom sächsischen
Ministerium zum Universitätslehrer für Obst- und Gartenbau
ernannt.
Verein deutscher Gartenkünstler.
Neu angemeldete Mitglieder.
Kefsler, G. E„ Landscape-Architect, Kansas City, U. S. A.;
angemeldet durch den Vorstand.
Schröter, G, Baumschulen, Salzwedel; angemeldet durch
die Gruppe Suchsen-Thüringen.
Goppelt, G., Gartentechniker Hannover.
Habekost, Hofgärtner. Rastede,
Hörning, R., Gartentechniker, Hannover,
Immel, Gartenbau-Wanderlehrer für das Grol'sherzogtum
Oldenburg, Oldenburg, und
Krautz. W. H., Gärtnereibesitzer, Rastede; angemeldet
durch die Gruppe Hannover.
Brahe, Gartentechniker, Frankfurt a. IL; angemeldet durch
Herrn kgl. Gartenbandirektor Siebert.
Ftti die Reduktion verantwortlich: E. Giemen, lierliu SO. .13, Treptower Chaussee 60. Verlag vou Gehrüder Borntracger, Berlin SW, 46,
Dessauerstrasse 29. — Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam.
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beste der einjährigen zu nennen und vermehrt sich, einmal
angebaut, durch Selbstaussaat), Viola tricolor grandiflora,
Lathyrus adoratus.
Diese Aufstellung füge ich bei, da es bei neu angepflanzten
•Stauden im ersten Jahre schwach mit dem Blühen ist, und weil
da, wo Bienen nicht blofs zum Vergnügen, sondern des Ertrages
halber gehalten werden, ein Futtermangel nicht eintreten darf
und die Tracht um so reicher ist, je näher den Bienen die
Gelegenheit zu sammeln geboten wird.
Bs sei mir hierbei noch gestattet, auf eine Beobachtung
aufmerksam zu machen, die den Bienenliebhabern nicht un-
interessant sein dürfte. An Orten, in denen Lindenalleen be-
stehen, findet man bei genauerem Aufmerken, dal's die einzelnen
Bäume, trotz sonst gleicbmälsiger Kntwickelung und nur einer
Art in der ganzen Allee, ihre Blüten in sehr verschiedenen
Zeiträumen erschliefsen und dal's unter diesen die Bienen ein-
zelne Bäume ganz auffällig bevorzugen, während sie an anderen
achtlos vorüberfliegen. Es ist dies um so auffälliger, als die
Blüten in ihrer Ausbildung ganz gleich vorgeschritten und die
Nectarien derjenigen Blüten von unbeachtet stehenden Bäumen
durchaus kein anderes Aussehen zeigen, als die der so bevor-
zugten Bäume. Leider habe ich noch nicht ermitteln können,
ob diese Bäume alljährlich in dieser Weise bevorzugt werden,
oder ob dies in der Entwicklung der einzelnen Jahre liegt.
W. Voegler-Scherf.
Ich rate dem Fragensteller, aul'ser Stauden auch einige
„zweijährige" Pflanzen mit zu seiner Anlage zu verwenden.
Als erste Bienenfutterpflanze im Jahre nenne ich die Alpen-
gänsekresse (Arabis alpina), welche etwa 20 cm hoch wird und
als Staude zur Einfassung dienen kann.
Dann folgt der Bienensaug (Lamium maculatuin) und
würde ich der Zierde wegen die Varietät mit silbergestreiften
Blättern nehmen; die Pflanze ist ausdauernd, verlangt aber zu
ihrem Gedeihen Lauberde. Höhe dieser Pflanze 2b cm.
Ferner sind noch anzupflanzen der einfache Goldlack
(Cheiranthus cheiri), womöglich die wilde Form mit gelben
Blüten, bis 76 cm hoch werdend.
Diesem folgt in der Blütezeit der blaublühende Natterkopf
(Echium vulgare), welcher gleich dem Goldlack zweijährig und
ebenso hoch ist, dabei aber durchaus sonnige Lage haben
mufs.
Als letzte der vor dem 16. Juli blühenden mir bekannten
2—8 jährigen Pflanzen, die sich als Bienenfutterpflanze eignet,
nenne ich die rosa blühende Rofspappel (Malva silvestris).
Diese wird in kultiviertem Boden bis 1,60 rn hoch, dürfte daher
in nächster Nähe der Gehölzgruppen anzupflanzen sein.
Wenn ich überzeugt bin, dafs sich diese kleine Auswahl
von Pflanzen, besonders wenn man in blumistischer Hinsicht
ein wenig Nachsicht übt, für angeregten Zweck bewährt, so
möchto ich in zweiter Linie noch einige nennen, die ebenfalls
mit verwendet werden sollten:
Die Ochsenzunge (Anchusa officinalis), welche bis 1 m hoch
wird und dunkelblau blüht; sehr zierend.
Die Weinraute (Ruta graveolens), ein Halbstrauch mit
gelben Blüten, bis 1 m hoch.
Unsere gewöhnliche Kornblume (Centaurea Cyanus), welche
nebst den beiden vorgenannten gern von Bienen besucht wird,
sollte ebenfalls im Herbst oder zeitigen Frühjahr ausgesäet
werden. Bei allen hier genannten Pflanzen fällt der Hauptflor
vor dem 16. Juli.
Amelung, Joachimsthalsches Gymnasium, Berlin.
Personal-Nachrichten.
Baltet, Charles, Baumschulenbesitzer in Troyes, wurde
der königl. Kronenorden 3. Klasse verliehen.
Chatenay, Abel, Ivry sur la Seine, Generalsekretär der
französischen Gartenbau-Gesellschaft, erhielt den roten Adler-
orden 4. Klasse.
Dahlen, Ökonomierat, Wiesbaden, Generalsekretär des
deutschen Weinbau-Vereins, erhielt das Kommandeurkreuz des
französischen Ordens pour le merite agricole.
Diekmann, Heinrich, bisher stellvertretender Obergärtner
bei der Stadt Charlottenburg, wurde die städtische Obergärtner-
stelle dortselbst probeweise Übertragen.
Erler, B., Hofgärtner in Blankenburg am Harz, wurde
durch Verleihung des braunschweigischen Verdienstkreuzes
1. Klasse ausgezeichnet.
Fintelmann, G., königl. Hofgartendirektor in Sanssouci
bei Potsdam, wurde vom Schah von Persien das Kommandeur-
kreuz des persischen Sonnen- und Löwenordens verliehen.
Klett, August, grol'sherzogl. Hofgärtner zu Schwerin i. M.,
wurde vom Grol'sherzoge von Mecklenburg-Schwerin das Ver-
dienstkreuz des Hausordens der wendischen Krone verliehen.
Kunert, königl. Hofgärtner, Sanssouci bei Potsdam, wurde
vom Schah von Persien durch Verleihung des persischen Sonnen-
und Löwenordens 4. Klasse ausgezeichnet.
Marcuse, Ludwig, bisher Gartentechniker in Neu-Weifsen-
Bee, winde als Verwalter des jüdischen Friedhofes zu Breslau
angestellt.
Scheda, Jos., Schlol'sgärtner zu Austerlitz in Mähren,
welcher am 6. Juni seinen 70. Geburtstag feierte, beging zu
gleicher Zeit sein 80jähriges Dienstjubiläuni.
Seidel, Rudolph, Gärtnereibesitzer in Grüngräbchen bei
Schwepnitz i. Sachsen, erhielt das Kommandeurkreuz des
französischen Ordens pour le merite agricole.
Schultz, Gartenbauinspektor, Neubrandenburg, erhielt das
Prädikat als ökonomierat.
Voigt, fürstl. Obergärtner in Gera-Reuss, ist an Stelle des
verstorbenen Hofgärtners Löscher zum fürstl. Hofgärtner in
Gera, der Gärtner Nietam zum fürstl. Obergärtner daselbst
ernannt worden.
Zürn, E. S., Dr. phil., bisher Assistent am landwirtschaft-
lichen Institut der Universität Leipzig, wurde vom sächsischen
Ministerium zum Universitätslehrer für Obst- und Gartenbau
ernannt.
Verein deutscher Gartenkünstler.
Neu angemeldete Mitglieder.
Kefsler, G. E„ Landscape-Architect, Kansas City, U. S. A.;
angemeldet durch den Vorstand.
Schröter, G, Baumschulen, Salzwedel; angemeldet durch
die Gruppe Suchsen-Thüringen.
Goppelt, G., Gartentechniker Hannover.
Habekost, Hofgärtner. Rastede,
Hörning, R., Gartentechniker, Hannover,
Immel, Gartenbau-Wanderlehrer für das Grol'sherzogtum
Oldenburg, Oldenburg, und
Krautz. W. H., Gärtnereibesitzer, Rastede; angemeldet
durch die Gruppe Hannover.
Brahe, Gartentechniker, Frankfurt a. IL; angemeldet durch
Herrn kgl. Gartenbandirektor Siebert.
Ftti die Reduktion verantwortlich: E. Giemen, lierliu SO. .13, Treptower Chaussee 60. Verlag vou Gehrüder Borntracger, Berlin SW, 46,
Dessauerstrasse 29. — Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam.