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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0005

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Im Jahre 1826 gab Petit Radel, der diesem Gegenstand grofse
Aufmerksamkeit geschenkt und alle Nachrichten neuerer Schriftsteller
und Reisenden gesammelt zu haben scheint, ein kleines Werk über
die Nuragen *) yon Sardinien heraus, worin er die Identität der Cyklo-
pen und der Pelasger wiederholt zu beweisen sucht, und berichtet, er habe
in Folge anderweitiger Nachrichten, oder an Ort und Stelle vorgenom-
mener Untersuchungen, über die noch vorhandenen Denkmäler eine be-
deutende Liste italiänischer und griechischer Städte in zeitfolglicher Ord-
nung entworfen. Wie weit es möglich war, den vorgesetzten Zweck
auf genügende Weise zu erreichen, konnte der Verfasser dieses Ver-
suchs nicht erheben; da er aber in dem Werke Petit Radeis unzäh-
lige Irrthümer bemerkte, die entweder aus gänzlichem Mangel von Be-
weisstücken, oder aus der noch schlimmem Entstellung von Thatsachen
entsprangen, so schien es ihm möglich, dafs eine weitere Untersuchung
dieses scharfsinnigen Forschers durch Bekanntmachung mehrerer an Ort
und Stelle aufgenommener Probestücke nicht nur von den bei Strabo
und Pausanias so genannten cyklopischen Mauern, sondern auch von
solchen, die in Griechenland und Italien in letzter Zeit als gleichzeitig
mit denselben erkannt wrorden, nicht wenig gefördert würde. Man
könnte anf den ersten Anblick allerdings glauben, dafs dreifsig bis vier-
zig Proberisse alter Bauart die Theorie des Mauerbaus nur wehig be-
gründen dürften; allein diese wurden insgemein wegen ihrer geschicht-
lichen Berühmtheit, ihrer Aehnlichkeit mit andern von bekanntem Alter,
oder zur Berichtigung vorgefafster irriger Meinungen ausgewählt.

Sollte dieser geringe Anfang Dodwell oder andere Besitzer zahl-
reicherer Documente veranlassen, diese dem Publicum vorzulegen so
dürfte es möglich werden, zu entscheiden, in wie weit diese ehrwür-
digen Ueberreste des Alterthums für die Bestimmung der Zeitordnung
oder die Lösung geschichtlicher Probleme förderlich werden könnten.
Obgleich Petit Radel uns berichtet, dafs die Mauern von 542 cyklo-
pischen Städten untersucht, gezeichnet und 448 von dem französischen



-

*) Nuraggi. Man vergleiche: Sketch of tlie present State of the Island of Sai*-
dinia, by Gaptain William Henry Smytli. London 1828. 8. 4 — 7. 290*
320- Anm( d. Uebers,
 
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