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Memoires etc. du general Duuiouriez.

morgen gewifs werden sie Trauer anlegen, denn je gröfser ihr
Triumph ist, desto näher ist er seinem Ende. Wo man künftig
in Europa Tyrannei sieht, kann man mit Sicherheit sagen, es wird
Freiheit bald dahin kommen !
Was über Portugal gesagt wird , ist theils nicht von Bedeu-
tung, theils enthält es Prophezeiungen, die wie so manches Orakel
nicht in Erf üllung gegangen sind, weil die Sache einen ganz an-
dern Gang genommen hat, als Dumouriez vorausgesehen hatte.
Der Artikel über Italien schliefst S. 136. mit den Worten :
»Statt dem Bedürfnifs der Völker zu entsprechen, welches
die Könige gar bald als das ihrige erkennen würden, wenn man
sie nicht betröge, haben die Minister die alte Ordnung wieder-
hergestellt, oder vielmehr die alte Unordnung wieder eingeführt.
Dies gilt von den beiden äufsersten Punkten der Halbinsel, Oester-
reich ist noch weiter gegangen, es hat deutsche Soldaten in dem
übrigen Theil des unglücklichen Landes vertheilt. Das Gesetz
des Schwerdts ist das Gesetz, nach dem es regiert wird: aber
wer das Schwerdt gebraucht, wird durch’s Schwerdt umkommen.«
Von Italien wendet er sich zur Türkei und untersucht zuerst
Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit einer Theilung dieses Landes
zwischen Oesterreich und Rufsland. Diese Theilung hält er mit
vollem Recht für unmöglich und nennt Alles, was er darüber
sagt, Projecte oder Träume, welche nicht die seinigen sind, dann
geht er auf Griechenland über und hier hat ihn seine Divinations«
gäbe weniger getäuscht als bei andern Punkten.
Von der Türkei wendet er sich zu Dänemark und Schweden,
und beginnt von dem Satze, dafs diese Staaten nothwendig der
Politik der grofsen Mächte folgen müssen. Wir wollen Einiges
ausheben, was wenigstens gut gesagt und scharfsinnig ausgedacht
ist, S. i44 :
»Schweden wird von einer neuen Dynastie beherrscht, wäh-
rend sein alter König und dessen Familie in der Verbannung
irren; diese Dynastie ist genöthigt, sich aus Furcht vor einer
Revolution immer auf der Seite des Stärkeren zu halten. Der
gegenwärtige Regent ist durch sein persönliches Interesse ge-
zwungen, einem liberalen System zu folgen, das Recht seines
Volks zu achten , weil darauf allein sein Anspruch an seine neue
Stellung beruhen kann. Die Art, wie er sich bis jetzt betragen
hat, macht ihm die gröfste Ehre, er hat die Achtung aller Re-
 
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