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Nr. l7 Iabro. / Nr. 17




Donnerstag, den 21. Januar 1932.

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düngen sind ungültig. Ab 1. Februar neh-
men wir nur noch Berichte von ordnungs-
mäßig gemeldeten Mitarbeitern auf.
Schriftleitung und Berlag
des „Heidelberger Beobach-
ter" und des „Hakenkreuz-
banner", Heidelberg, Luther-
straße 55.


ZVoc^maZs_
Die Mosbacher Krankenkasse

W«, NkWM«- M SIWmlWer!

Mer von Ihnen noch nicht im Besitz des
„Merkblattes der Gauleitung für die Mit-
arbeiter der Parteiorganisation an der
Presse" (17. 12. 31) und unseres ergänzenden
Rundschreibens dazu vom 2. Januar 1932
ist, fordert es beschleunigt beim zuständigen
Bezirksleiter an.


Nach genauer Kenntnisnahme von -er
in beiden Schreiben enthaltenen Abgrenzung
der Arbeitsgebiete für die verschiedenen Mit-
arbeiter bestimmt jeder Ortsgruppen- oder
Stützpunktleiker die geeigneten Parteigenossen
und schickt sofort den untenstehenden Aus-
schnitt ausgefüllt an uns ein:

nierung selbst gestellt, oder wurde
er wegen Erreichen der Alkers-
grenze pensioniert, oder wurde er
zwangspensioniert? Wenn das
Letztere zutreffen sollte, war dann
der Grund der, daß die Revision
in der Kasse die von Herrn
Schwarz selbst zugegebenen Fehl-
beträge feststellte? Ist die Pen-
sion der Lohn für „treue Dienste"?

Sollte das verschwiegen werden? Wir
wollen es nicht annehmen. Aber wir
fragen:
Stimmt unsere Schilderung des
Vorganges mit dem tatsächlichen
Vorgang überein oder nicht?
Wie wir hören, ist Jost inzwischen
pensioniert worden mit 220 Mark mo-
natlich. Wir fragen:
Hat Jost den Antrag auf Pensio-

Ein interessantes Unternehmen: Der Kassier macht keine Tagesabschlüsse / Typische
schwarz-rote Luderwirtschaft mit öffentlichen Geldern

Zu dem Bericht „Was ging an der j
Ortskrankenkasse Mosbach vor?" in
Nr. 14 des „Heidelberger Beobachters"
vom 18. ds. Mts. haben wir noch einen
Vorfall nachzutragen, der das Geschäfts-
gebühren der Beamten dieser Kranken-
kasse noch etwas näher beleuchtet. Kam
da am 17. 11. 31 ein Mosbacher Ge-
schäftsmann auf die Ortskrankenkasse
Mosbach, um den Betrag von 14,16 RM.
(vierzehn Mark und sechzehn Pfennig)
zu zahlen. Er legte aus Versehen einen
50-Markschein, 4 Einmarkstücke und
20 Pfennige hin, worauf er 4 Pfennige
znrückerhielk. Der Beamte, der das Geld
annahm und die 4 Pfg. herausgab, war
der in unserem letzten Artikel schon er-
wähnte Jost. Wir behaupten nicht, daß
er den 50-Markschein absichtlich als 10-
Markschein angesehen hätte, aber Tat-
sache ist nach der Aussage des betr. Ge-
schäftsmannes, daß Jost aus Versehen
einen 10-Markschein beim Herausgeben
berechnete, in Wirklichkeit aber einen
50-Markschein eingenommen hat. Der
Geschädigte bemerkte den Verlust zu spät,
erst am Abend desselben Tages. Er be-
hauptet, seiner Sache ganz sicher zu sein,'
ein Irrtum sei ausgeschlossen.
Sofort, nachdem er seinen Verlust be-
merkt hatte, begab er sich zur Kranken-
kasse, um mit Jost zu sprechen. Er traf
ihn dort nicht mehr an, aber unterwegs.
Er erhielt von ihm die Zusicherung, er
(Jost) wolle am nächsten Morgen nach-
sehen. Darauf sprach der Geschädigte
bei dem Beamten Brohm vor. Der sagte
ihm, einen Kassenabschluß hätte Jost
„heute" nicht gemacht, er (Brohm) wolle
ihn aber mit Jost am nächsten Morgen
machen. Am nächsten Morgen behaup-
tete Jost, vor dem Ersten des nächsten
Monats sei ein Kassenabschluß nicht mög-
lich. Am 3. 11. 31 sagte man ihm, er
müße die Kassenrevision abwarken. Am
11. 12. 31 wurde ihm von Brohm gesagt,
der Abschluß stehe noch nicht fest.
Aebriaens könne jetzt nicht mehr fest-
gestellt werden, ob tatsächlich ein 50-
Markschein anstatt eines 10-Mark-
scheines bezahlt worden sei.

Was gedenkt nun die Krankenkasse
zu tun? Will sie nicht der Öffentlich-
keit sagen, wie sich die Dinge in der
Kasse zugetragen haben? Die Öffent-
lichkeit hat ein Interesse daran, zu er-
fahren, was in der Krankenkasse gespielt
wird, denn es sind Gelder, die das Publi-
kum aufbringen muß, mit denen auf
diese Weise verfahren wird.
Es ist bei einer derartigen Arbeits-
weise auch kein Wunder, wenn Ge-
schäftsleute gemahnt werden, ihre Bei-
träge zu zahlen, die sie schon längst be-
zahlt haben. Nicht nur einmal gemahnt,
Herr Schwarz, sondern mehreremale ge-
mahnt! Auch schon vorgekommen, Herr
Schwarz!! Wer sind denn eigentlich die
Herren Jost und Schäfer? Beide wurden
durch die schwarz-rote Revolutionsflut
in kühnem Schwung in ihre heutigen
Aemter geschwemmt. Es ist in Mosbach
nicht anders gewesen, als überall. Be-
rufsbeamte sind sie nicht. Jost dankt

Antwort bitte!
seine Beamteneigenschaft dem roten,
Schäfer dem schwarzen Parteibuch. Jost
war früher bei der Stempelfabrik Haas
beschäftigt. Man nannte ihn hier in
jener Zeit den „Obersoz". Das erklärt
ja zur Genüge seine heutige Anwesenheit
in der Krankenkasse. Schäfer besaß
früher hier ein Glas- und Haushaltungs-
geschäft. Man nannte ihn den „Scher-
benschäfer". Ohne ihn selbst beleidigen
zu wollen, stellen wir fest, daß heute in
der Krankenkaffe auch Scherben ent-
standen sind! Dank der schwarz-roten
Wirtschaft!!
Heute, nachdem wir wissen, daß in
der Kasse so ohne weiteres Fehlbeträge
entstehen können, verstehen wir, daß die
arme Kasse erst kürzlich ihre Beiträge
erhöhen mußte.
Eines stellen wir noch fest: Von diesen
Zuständen schreibt keine Mosbacher
Zeitung, da hat das „Mosbacher Volks-

In der Folgezeit schickte nun Jost
den Geschäftsmann zu Brohm, und
Brohm schickte ihn zu Jost. Keiner
wollte etwas mit der Sache zu tun haben.
Brohm riet dem um sein Geld besorgten
Mann, er solle warten, bis Jost nicht
mehr bei der Krankenkaffe sei: es hätten
sich inzwischen noch mehrere Fehlbeträge
herausgestellk. Am 6. 1. 32 ging unser
Gewährsmann zu Schwarz, um ihn als
Vorstand der Krankenkasse nach dem
Verbleib seines Geldes zu befragen.
Schwarz, also der Vorstand der Kranken-
kasse, sagte ihm, es fehlten in der Kaffe
außerdem noch einige hundert Mark.
Sein Geld hat der Geschäftsmann bis
heute noch nicht erhalten. Die Sache ist
bis heute nicht geregelt.
Das sind ja wunderbare Zustände in
Ihrer „Krankenkasse", Herr Schwarz und
Herr Brohm!!! Eine „Krankenkaffe" ist
das, jawohl, es frägt sich nur, ob dieses
Unternehmen nicht innerlich kränker ist,
als feine bedauernswertesten Kranken.
Wir glauben es nach diesen Kostproben.
Da sitzt also ein Kassier, der das
Geld, das man ihm vorlegk, ohne
es zu zählen, in den Kaffen-
schrank wirft! Da sitzt ein Kassier,
der abends keinen Ab-
schluß m a ch t !!! Da sitzt dessen
vorgesetzter Beamter, derweiß,
daß am Abend kein Ab-
schluß gemacht wird, und
der nicht dagegen einschreitekü!

Ich schlage als Pressemitarbeiter vor:
1. Berichterstatter: Pg
Anschrift: . . -
2. Mitarbeiter: Pg
Anschrift: .
3. Kommunalpol. Mitard.: Pg
Anschrift: - -
4. Preffewart: Pg ".
Anschrift:
den . . . Januar 1932

(Unterschrift) .
(Stempel) Ortsgruppen- / Stützpunktleiter


Das macht man sich sehr leicht: man
macht den Abschluß entweder am näch-
sten Morgen oder gar nicht. Und bei
dieser Wirtschaft wundert man sich
dann, wenn die Fehlbeträge in die Hun-
derte laufen!!! Das sind Zustände, die
direkt nach einer disziplinarischen Unter-
suchung schreien. Fehlbeträge in der
Kaffe, und kein Mensch rührt sich!!!

Am 25. Januar schließen wir unsere Listen
ab und melden auftragsgemäß alle säumigen
Ortsgruppen. Jeder Ortsgruppen- und
Stützpunktleiker, der seit 17. Dezember diese
Meldung aufgrund des Rundschreibens der
Gauleikung nicht vollzogen hat, ist zur Aus-
füllung dieses Bordruckes verpflichtet. Bor
dem 3V. Dezember 1931 abgegebene Mel-



Seite Z

blatt" ein dickes Fell. Wenn aber , un-
sere Völkische Buchhandlung anstelle der
uns verbotenen Hakenkreuzfahne eine
schwarze Fahne mit weißem Frage-
zeichen hißt, dann glaubt so ein Schmier-
blatt, seine dummen Witze darüber ma-
chen zu müssen. Wenn das „Mo-Vo"
doch über dieses Fragezeichen seine dum-
men Glossen macht, so wollen wir ihm
nach Bekanntwerden der Krankenkassen-
angelegenheit sagen, daß man beim An-
blick des weißen Fragezeichens auf
schwarzem Grund mit dem roten
Tupfen auch an rech! fragliche schwarz-
rote Krankenkaffengeschichten denken
kann.
Wir warten auf Auskunft über die
Sache „Krankenkasse"!!!

Mm nicht gleich so?
In Bammental wurde bekanntlich
durch die Initiative unserer Gemeinde-
raksfrakkion im Oktober 1931 eine Ge-
haltsregelung der Gemeindebeamten ge-
troffen, die der Notlage der Gemeinde
entsprach. Wir haben damals über die
durchqeführte Senkung aller Gehälter
mit Angabe aller Zahlen berichtet.
Wir haben auch öffentlich gebrand-
markt, daß der Bammenlaler Bürger-
meister seine notverordneke Diktatur-
gewalt dazu mißbrauchte, die Gehälter
einschließlich seines eigenen wieder zu
erhöhen, trotzdem die Notlage der Ge-
meinde durch die steigende Arbeitslosen-
not immer größer wurde. Das Bezirks-
amt hak lange zu diesen Vorgängen ge-
schwiegen; die Folge war eine immer
größer werdende Kaffennok der Ge-
meinde, die kürzlich die Ausgabe von
Gutscheinen, stakt Bargeld, an die Für-
sorgenempfänger notwendig machte.
Wir ließen aber nicht locker und be-
deuteten der zuständigen Instanz, daß
wir in Kürze genötigt sein werden, die
Fürsorgeempfänger und Ausgesteuerten
mangels weiterer Zahlungsmoglichkeik
an sie zu verweisen.
Das scheint nun geholfen zu haben;
denn in der letzten Gemeinderakssihung
wurde ein Schreiben verlesen, wonach
die Gehälter sofort und zwar rück-
wirkend bis Monat November 1931
auf die Höhe festgesetzt werden, die
s. Zk. auf unseren Antrag hin durch
den Bezirksrat genehmigt wurde.
Die Bammenkaler Gemeindebeamten,
mit den Minifiergehältern werden also
die inzwischen zuviel erhaltenen Beträge
ersetzen müssen. In dieser behötdlichen
Entscheidung war ausdrücklich verlangt,
daß die Gemeinderäte Hoffmann und
Lämmler (Pg.) hiervon in Kenntnis zu
sehen sind. Unser beharrliches Eintreten
für die Interessen der Allgemeinheit und
unser unnachgiebiger Kampf gegen die
Selbstsucht des Bammentaler Rathaus-
stabes halte also einen vollen Erfolg.
Unser Kampf geht weiter!

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ZikMmsei! liM Eüd W?
Die schwarz-rote Gesellschaft hat auch
hier sämtliche Pöstchen auf dem Rathaus
mit Parteibuchbönzchen und -Betterlein be-
seht. Nun haben drei von den „Eingeschmug-
gelten" ihre Lehrzeit beendet, sind aber schein-
bar doch zu dumm geblieben, so daß sich das
Oberhaupt genötigt sieht diese „Herrchen"
auf Kosten des Gemeindesäckels nochmals
zur Ausbildung auf eine Schule zu schicken.
Man hat wohl in Ziegelhausen unter den
nahezu 800 Erwerbslosen keine ausgebildeten
Leute, die diese gutbezahlten Posten ein-
nehmen können, ohne der Gemeindekaffe
durch nochmalige Ausbildung zur Last zu
fallen? Wieviele Familienväter würden
gerne diese Arbeit verrichten zu gleichem
Gehalt den diese drei ledigen Bürschchen
einstecken! Darum Steuerzahler und Er-
werbslose von Ziegelhausen aufgepaßk, was
da gedreht wird! -r-
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