Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort (37.1926)

INNEN-DEKORATION

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reinhold und margarete stotz—kirchheim. fenster mit schlichten gardinen in einem empfangs-zimmer

Und immer wird dabei nicht nur die Licht-Dosierung
an sich, sondern auch der formale Aufbau der Fenster-
Bekleidung von wesentlicher Bedeutung sein. Das »lange
Herabfallen« ist etwas anderes als die »Raffung«, die
»Kurve« etwas anderes als die »Gerade«. Der licht-
saueende Tüll hat eine andre Note als ein Gewebe
dichterer Art. Das kokette Spielen des Volants sug-
geriert eine andere Stimmung als etwa eine glatte Bor-
düre, das aufgedruckte oder eingewebte Ornament stuft

mit seiner Eigenart die Gesamtwirkung tausendfältig
ab. Die Farbe, die Struktur des Gewebes, die Linien
und Winkel der Überspannung, das Verhältnis zur
Farbe des Raumes und zur Form des Mobiliars — all
dies sind Mittel des Ausdrucks, um den Stil und die
wechselnde Stimmung des Raumes zu prägen: Instru-
ment*, deren sich der Mensch bedient, um mit dem Lirht
ein sinnvolles, musikalisches Spiel zu treiben und es seiner
Menschlichkeit dienstbar zu machen . . Heinrich ritter.